«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Omikron und Lockdowns: Die Corona-Sorgen haben wieder zugenommen. Für Nervosität dürften auch die anstehenden Diskussionen um die Erhöhung der Schuldenobergrenze in den USA sorgen. Anstelle einer Jahresendrally rechnen wir mit einer Konsolidierung an den Aktienmärkten.

Neue Corona-Sorgen

Die Fallzahlen steigen, die Massnahmen werden verschärft und Österreich ist erneut im Lockdown. Die Pandemiesituation hat sich wieder deutlich zugespitzt. Hinzu kommt die neu entdeckte Omikron-Variante aus Südafrika. In Bezug auf die Viralität und Gefährlichkeit des mutierten Virus gibt es zwar noch viele Unsicherheiten, die Nervosität an den Märkten hat aber sprunghaft zugenommen. Mit Blick auf die Wintermonate versprechen die neusten Entwicklungen wenig Gutes.     

 

Schuldenobergrenze und Budgetstreit

In den USA steht ein heisser Dezember bevor. Um die Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden, muss der Kongress die Schuldenobergrenze vor Ende Jahr anheben. Gleichzeitig muss das Budget 2022 verabschiedet werden – andernfalls droht einmal mehr ein (temporärer) Government Shutdown. Dass in dieser angespannten Gemengelage auch noch Joe Bidens «Build Back Better»-Programm durchgewunken wird, scheint zunehmend fraglich.           

  

Volatilität steigt

Es wird wohl keine ruhige Adventszeit. Im Gegenteil: Die Volatilität an den Märkten ist deutlich angestiegen. Der VIX Index – auch Angstbarometer genannt – sprang von 18 auf über 31 Punkte. Auch die Anleihemärkte zeigten sich zuletzt nervös. Aufgrund der hartnäckig hohen Inflation scheint die Zinswende in den USA schneller zu kommen als erwartet. Wir rechnen mittlerweile für 2022 mit zwei Zinsschritten der US-Notenbank Fed.   

Jahresendrally oder Konsolidierung?

Der Dezember gilt saisonal als guter Börsenmonat und verspricht in der Regel steigende Kurse. In diesem Jahr deutet aber einiges auf eine Konsolidierung hin. Einerseits verzeichnen die Aktienmärkte seit Jahresanfang mit einem satten zweistelligen Plus bereits eine überdurchschnittliche Performance. Andererseits dürften die obengenannten Faktoren den Risikoappetit der Anleger kurzfristig dämpfen. Wir erachten das Potenzial für deutlich höhere Kurse bis zum Jahresende deshalb als limitiert.        

 

Positionierung bleibt defensiv

Wir bleiben in unserer taktischen Vermögensallokation leicht defensiv positioniert. Bei Obligationen sind wir stark, bei Aktien leicht untergewichtet. Positiv bleiben wir für die «alternativen» Sachwerte Gold und Schweizer Immobilienfonds. Zudem halten wir taktisch eine erhöhte Liquiditätsposition in den Portfolios.