Sein Herz brennt für die Allschwiler Fasnacht

Kaum einer hat wohl schon so oft die Allschwiler Fasnachtsblaggedde entworfen wie Werner Löffel. Der diesjährige Entwurf des Allschwiler Grafikers thematisiert ein heiss diskutiertes Thema im Dorf. «Goots eigendlich no?» wollen die Fasnächtler:innen von den Behörden wissen. Hintergrund ist ein Projekt zur Umgestaltung der Binnigerstrasse. Der Kanton und die Gemeinde wollen mehr Grünzonen schaffen und das 8er-Tram verlängern. Die Blaggedde des ehemaligen Fasnächtlers kritisiert das auf raffinierte Weise.

Werni, deine wievielte Blaggedde ist das inzwischen?

Das ist mittlerweile meine achtzehnte Blaggedde. Das erste Mal den Wettbewerb gewonnen habe ich 1984.

 

Was war auf der Blaggedde zu sehen?

Die Blaggedde thematisierte einen neuen Brunnen im Wegmattenpark, der wie eine Blüte aussah. Daraus kam nur ein ganz kleiner Wasserstrahl. Die Organisator:innen der Allschwiler Fasnacht, die WVC-Clique, wollte das hochnehmen. Deshalb zeichnete ich einen Waggis, der über den Brunnen hinweg «brünzlet».

 

Das Motto, das die WVC-Clique dieses Jahr vorgegeben hat, ist einiges politischer. Warum findest du das Thema wichtig?

Die Verlängerung des 8er-Trams ist ein ziemliches Politikum im Allschwil. Ich finde wichtig, dass man das diskutiert. Die Tramlinie 8 würde beispielsweise nicht mit der Linie 6 zusammengeführt. Der 8er würde mitten neben einem Schulhaus mit einer Wendeschlaufe aufhören. Aber grundsätzlich finde ich, es braucht eine Weiterführung der Tramlinie und eine Debatte über die Zukunft.

 

Dein Entwurf zeigt einen Heissluft-Ballon. Wie bist du auf die Idee gekommen?

Das ist ein bisschen wie bei einer Karikatur: Du musst ein Bild generieren, das die Leute verstehen. Beim diesjährigen Entwurf ging es ziemlich zügig, bis ich die erste Skizze auf meinem Tablet machen konnte. Er zeigt die Allschwiler Bevölkerung, die den Ballon – also das Projekt – zum Platzen bringen könnte. Zusammen mit dem Feinschliff habe ich etwa acht Stunden investiert.

 

Was kommt auf dich als Blaggedden-Künstler zu, nachdem du den Wettbewerb gewonnen hast?

Bevor ich den Entwurf in die Produktion gebe, passe ich noch das eine oder andere Detail an und bespreche es mit dem Produzenten, dem «Blaggedde-Müller». Er erstellt dann ein 1:1-Gipsmodell, das wir uns zusammen anschauen. Irgendwann kommt ein Abguss des Werkzeugs, das ich mit der WVC-Clique diskutiere. Und anfangs Januar wird das Design der Blaggedde präsentiert.

 

Welchen Bezug hast du selbst zur Allschwiler Fasnacht?

Ich war lange in einer Allschwiler Wagenclique. Und auch als Schnitzelbangg war ich unterwegs. «D Wällesittich vom Turnverein Allschwil» hiess Clique und Bangg, wir waren sechs Leute. Inzwischen bin ich kein aktiver Fasnächtler mehr. Aber mein Sohn und sein Umfeld machen Fasnacht und ich bin ich immer noch sehr gerne in dieser Umgebung unterwegs. Man kennt sich untereinander, es ist eine Art grosse Familie.

 

Wir wünschen eine schöne Fasnacht, lieber Werni!