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19.12.2025

Volatile Vorweihnachtswoche

In der letzten vollen Handelswoche des alten Jahres verhagelten durchzogene Wirtschaftsdaten den Anlegerinnen und Anlegern die Festtagsstimmung. So zeigen im Euroraum die Einkaufsmanagerindizes (PMI) eine weitere Verlangsamung der Konjunkturdynamik an. In den USA hat sich das Beschäftigungswachstum im November zwar leicht erholt, die Arbeitslosenquote stieg jedoch auf 4,6 Prozent und damit den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren.

Bei den Investoren löste das Ernüchterung hinsichtlich weiterer Zinssenkungen durch die Notenbank Fed aus. Darüber hinaus befeuerte der gescheiterte KI-Infrastrukturdeal zwischen dem Softwareriesen Oracle und der Investmentgesellschaft Blue Owl erneut die Sorgen um die hohen Bewertungen vieler Technologiefirmen.

Schweizer Markt ohne klare Richtung

Der Schweizer Aktienmarkt tat sich entsprechend schwer, eine klare Richtung einzuschlagen. Gefragt waren mitunter die Valoren von Barry Callebaut und UBS. Der Schokoladenhersteller profitierte von einer im Raum stehenden Abspaltung seines Kakao-Geschäftes, die Grossbank von der Hoffnung auf einen Kompromiss im Streit um die Kapitalanforderungen. Unter deutlichem Abgabedruck standen die Aktien des Computerzubehörherstellers Logitech.

Zinskurs in Europa uneinheitlich

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat derweil an ihrer Dezember-Sitzung die Leitzinsen wie vom Markt erwartet unangetastet gelassen. Die Inflation im Währungsraum liegt seit Längerem knapp über dem 2-Prozent-Zielwert. Zudem bewegt sich die Geldpolitik mittlerweile im neutralen Bereich. Vor diesem Hintergrund rechnen wir auf 12-Monats-Sicht nur noch mit maximal zwei Zinssenkungen. 

Die Bank of England (BoE) dagegen hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent reduziert. Damit nützt sie den überraschend starken Inflationsrückgang im November von 3,6 Prozent auf 3,2 Prozent, um der schwächelnden Wirtschaft unter die Arme zu greifen.

2026: Leicht optimistischere Prognosen

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat angesichts der Reduktion der US-Handelszölle auf Schweizer Waren von 39 Prozent auf 15 Prozent seine Wachstumsprognose für 2025 von 1,3 Prozent auf 1,4 Prozent angehoben. Auch für nächstes Jahr sind die Bundesökonomen einen Tick optimistischer geworden. Sie erwarten eine Expansion des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,1 Prozent – im Oktober lag die Prognose bei 0,9 Prozent. Damit befinden sich beide Werte aber weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt von 1,7 Prozent. Hauptgrund ist die anhaltende Schwäche der globalen Konjunktur. Unsere BIP-Wachstumsprognose für 2026 liegt unverändert bei 1,0 Prozent.

Bei weiteren Fragen rund um die Wirtschaft und aktuelle Anlagempfehlungen hilft Ihnen unser Team der Vermögensberatung gerne weiter. 

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