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Zwischen Zurückhaltung und Zuversicht
Anlegerinnen und Anleger machen derzeit ein Wechselbad der Gefühle durch. Einerseits sorgen sie sich um die Konjunktur. Zudem schwelen die Zweifel an den Wachstumszielen und hohen Bewertungen im Technologiesektor. Andererseits hoffen die Börsianer auf eine Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed am 10. Dezember.
Frischen Zunder gab dahingehend der schwach ausgefallene Beschäftigungsbericht zur amerikanischen Privatwirtschaft. Für Zuversicht sorgen zudem die Spekulationen über eine mögliche Ernennung von Kevin Hassett zum Fed-Chef – gilt der oberste Wirtschaftsberater der Regierung doch als Verfechter einer lockeren Geldpolitik. Unter dem Strich ist die Stimmung an den Börsen nicht schlecht, aber von Vorsicht geprägt. Das zeigt auch, dass der Bitcoin zeitweise erneut unter Abgabedruck geriet, nachdem Chinas Zentralbank ihr Verbot von Kryptowährungen bekräftigt hatte. Zugleich hielt sich der Goldpreis um 4’200 US-Dollar pro Unze und damit in der Nähe seiner Bestmarke bei 4’381 US-Dollar.
Verhaltener Start in den letzten Handelsmonat
Vor dieser Ausgangslage ist der Schweizer Aktienmarkt zum Start in den letzten Handelsmonat des Jahres etwas vom Gas gegangen. Gefragt waren die Valoren des Computerzubehörherstellers Logitech sowie der beiden Pharmariesen Novartis und Roche. Letztere profitierten von der in den USA und in Europa erfolgten Zulassung eines Tests zur Diagnose von Keuchhusten. Unter spürbarem Abgabedruck standen mitunter die Finanzwerte Swiss Re, Partners Group und Leonteq.
Die Teuerung in der Schweiz sank derweil im November von 0,1 Prozent auf 0,0 Prozent. Dazu beigetragen haben tiefere Mietkosten sowie der starke Franken. Trotz dieser Entwicklung gehen wir nicht davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins in den negativen Bereich senken wird. Zu gross wären die Schäden (z.B. für die Altersvorsorge), zu klein die Wirkung auf die Teuerung und den Frankenwechselkurs.
Inflation und Industrie unter Druck in Europa
Im Euroraum dagegen stieg die Inflation von 2,1 Prozent auf 2,2 Prozent. Damit bewegt sie sich weiter auf Sicht zum 2%-Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Unterschiede zwischen den Staaten sind aber eklatant. So zogen die Preise in Österreich um 4,1 Prozent an, in Frankreich nur um 0,8 Prozent.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in Europa fiel im November auf 49,6 Zähler und damit wieder unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Trotz der Fiskalmassnahmen kommt kein Optimismus auf. Das hat damit zu tun, dass die geplanten Investitionen ihre volle Wirkung erst längerfristig entfalten werden. Allerdings ist die Stimmung nicht nur in der europäischen Industrie schlecht. Auch in der Schweiz, den USA und China notieren die entsprechenden PMI im Kontraktionsbereich.
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