«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Trotz der starken Gegenbewegung an den Aktienmärkten sehen wir wenig Grund zu Euphorie und bleiben leicht defensiv positioniert. Neu präferieren wir den Schweizer Aktienmarkt gegenüber dem Europäischen.

Weltweiter Konjunktureinbruch

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft sind massiv. Die konjunkturellen Vorlaufindikatoren sind abermals auf neue Tiefststände gefallen und deuten auf eine tiefe Rezession hin. Wir rechnen mit einem Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung um 1.7%. Dies allerdings unter der Prämisse, dass sich die wirtschaftliche Normalisierung in der zweiten Jahreshälfte bemerkbar macht.   

 

Starke Erholung an den Aktienmärkten

Nach den panikartigen Ausverkäufen an den Börsen, welche Mitte März ihren Höhepunkt erreicht haben, haben die Aktienmärkte zu einer starken Gegenbewegung angesetzt. Je nach Region liegt das Plus von den Tiefstständen ausgehend mittlerweile bei 25% bis 30%. Darin widerspiegelt sich die Hoffnung, dass das Schlimmste in Bezug auf die Ausbreitung des Coronavirus bereits hinter uns liegt.  

 

Geld- und Fiskalpolitik im Fokus

Die Notenbanken haben die Geldschleusen weit geöffnet und ihre Anleiheaufkaufprogramme nochmals deutlich erhöht. Teilweise werden neu gar Hochzinsanleihen aufgekauft. Auch die Regierungen schnüren zusätzliche Stimuluspakete, um den Konjunktureinbruch abzufedern. 

Starke Nebenwirkungen

Die expansive Fiskalpolitik führt zu einem starken Anstieg der Staatsschulden rund um den Globus. Auch viele Unternehmen müssen sich zusätzlich verschulden, um den Nachfrageeinbruch zu überbrücken. Mittelfristig müssen diese Schulden zurückbezahlt werden. Dies wird das zukünftige Wachstum negativ tangieren. Gleichzeitig werden die Tiefzinsen wohl auf Jahre hinaus zementiert. Das Japan-Szenario wird Realität.  

 

Defensive Ausrichtung

So wie wir im März vor Panik gewarnt haben, raten wir auch jetzt zur Besonnenheit. Grund zur Euphorie besteht trotz der Erholung an den Börsen keine. Die Folgen der Pandemie dürften uns nämlich noch länger beschäftigen. Wir bleiben deshalb leicht defensiv positioniert. Innerhalb der neutralen Aktienquote haben wir die regionale Präferenz angepasst: Neu geben wir Schweizer Aktien gegenüber den Europäischen den Vorzug.