Die drei Stationen der Pensionsplanung

Die Finanzen stehen im Zentrum der Pensionsplanung. Verschaffen Sie sich in einem ersten Schritt Klarheit darüber, wie viel Geld Ihnen im Alter voraussichtlich zu Verfügung stehen wird. Dazu gehören die AHV-Rente, Leistungen aus der Pensionskasse, Gelder aus der Säule 3a sowie privates Vermögen.

Vergessen Sie auch die Kosten nicht: Viele Erwerbstätige gehen davon aus, dass die Ausgaben nach der Pensionierung markant abnehmen. Dies ist jedoch oft Irrglaube. Sie bleiben in der Regel konstant oder sinken viel weniger stark als erwartet. Falls Soll und Ist nicht übereinstimmen, müssen Sie jetzt handeln.

Tipp: Budgetplanung ist das A und O der Pensionierung – dadurch sehen Sie, ob Sie Ihren gewünschten Lebensstil nach der Pensionierung finanzieren können.

Viele Arbeitnehmende möchten vor dem ordentlichen Pensionsalter in Rente gehen. Die AHV-Rente kann man bis maximal zwei Jahre vorziehen, die meisten Pensionskassen erlauben einen Vorbezug bereits ab 58 oder 60 Jahren.

Das hat jedoch finanzielle Folgen: Wer früher in Pension geht, erhält lebenslang tiefere Renten. Pro Vorbezugsjahr reduziert sich die AHV-Rente um fast 7 Prozent – die Leistungen aus der Pensionskasse fallen 5 bis 10 Prozent geringer aus.  Dazu kommt der Ausfall des Erwerbseinkommens in den Jahren der frühzeitigen Pensionierung.

Ob Sie sich eine Frühpensionierung leisten können, hängt also massgeblich von Ihren finanziellen Reserven ab. Sind diese gross genug, um den vorzeitigen Wegfall des Erwerbseinkommens und die tieferen Renten auszugleichen? Oder lassen sich Ihre Ausgaben im Alter reduzieren? Das können Sie nur mit einer individuellen Budgetplanung herausfinden.

Viele Menschen wünschen sich, im Alter weiterhin in ihrem vertrauten Zuhause zu wohnen. Das ist nachvollziehbar – allerdings nicht immer möglich und sinnvoll. Im Alter lässt die körperliche Fitness nach; auch Ihre finanzielle Situation und die Ansprüche ändern sich. Damit Sie im Alter nicht plötzlich umziehen müssen, sollten Sie sich bereits frühzeitig Gedanken machen, wie und wo Sie auf lange Frist wohnen möchten. Stellen Sie zudem sicher, dass Ihr Wunschheim auch in 20 Jahren noch finanziell tragbar ist.

Im Alter ändern sich viele Rahmenbedingungen – nicht nur in Bezug auf die Finanzen, sondern auch bei den Bedürfnissen. 

Fragen Sie sich darum:

• Ist Mieten sinnvoller als Wohneigentum zu besitzen?
• Brauchen Sie eine Familienwohnung oder reicht ein Kleinhaushalt?
• Wie wichtig sind Ihnen die Nähe zu Familie und Freunden, eine gute Verkehrsanbindung oder Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten?
• Eignet sich eine eigenständige, eine gemeinschaftliche oder eine betreute Wohnform am besten für Sie?

Kommt für sie ein betreutes Wohnen z.B. in einer Altersresidenz in Frage, dann entscheiden Sie sich rechtzeitig dafür. Die Anmeldefristen und Wartelisten können sehr lang sein.

Bei vielen Pensionskassen können Sie Ihr Vorsorgeguthaben entweder als lebenslange Rente oder als Kapital beziehen. Auch eine Kombination aus beiden Modellen ist möglich. Welcher Weg für Sie vorteilhafter ist, hängt von vielen Faktoren ab: Neben den finanziellen und steuerlichen Aspekten sollten Sie immer auch individuelle Vorlieben berücksichtigen. Diese Tabelle hilft Ihnen bei der Entscheidung. 

Wer eher vorsichtig ist und sich nicht um die Verwaltung des Vermögens Gedanken machen will, fährt mit einer Rente besser. Sie deckt zudem das Langlebigkeitsrisiko ab – die Ungewissheit auf die Frage, wie lang ihre effektive Lebensspanne nach der Pensionierung noch sein wird.

Wer in Anlagefragen mitbestimmen, frei über sein Geld verfügen und es im Todesfall jemandem vererben will, entscheidet sich eher für die Kapitalauszahlung. Daneben gibt es eine Vielzahl von Mischformen, die Ihren individuellen Bedürfnissen Rechnung tragen.

Nach der Pensionierung sind Sie selbst dafür verantwortlich, wie Sie Ihre Zeit nutzen. Ihr Tagesablauf wird nicht mehr von Sitzungen, Terminen und Einsatzplänen strukturiert, der Arbeitgeber gibt Ihnen keine Jahresziele mehr vor.

Damit nach dem letzten Arbeitstag nicht die grosse Leere auf Sie wartet, sollten Sie sich frühzeitig darauf vorbereiten. Überlegen Sie sich, was Sie im Ruhestand machen möchten und welche Ziele sie erreichen wollen. Wollen Sie sich vermehrt Ihren Hobbies widmen? Mit Freiwilligenarbeit anderen etwas Gutes tun? Oder sich selbst einen Traum erfüllen? Gerade grössere Unterfangen – etwa die lang ersehnte Weltreise – verlangen nämlich auch nach einem finanziellen Polster.

Wichtig zu wissen: Je früher Sie Ihre Ziele und Pläne kennen, desto eher können Sie damit beginnen, sich finanziell optimal darauf vorzubereiten. Hilfreiche Informationen dazu finden Sie im Pensionsratgeber.