Energie und Kosten sparen dank Energie-Check-up

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Die Hecht Distillerie AG in Sempach ist eines von knapp 4'000 Schweizer Unternehmen, die sich die Senkung des CO2-Ausstosses sowie Stromsparen zum Ziel gesetzt haben. Der Energiespezialist Thomas Pesenti sagt, wie man am besten dabei vorgeht.

Thomas Pesenti

Thomas Pesenti, dipl. Elektroingenieur ETHZ, ist einer von rund 100 Energiespezialisten, die bei der EnAW als Berater unterwegs sind.

 

Für welche Unternehmer lohnt sich ein Energie-Check-up?

Thomas Pesenti: Ein solcher Check-up lohnt sich für alle Unternehmen, bei denen jährlich Energiekosten von mindestens 20'000 bis maximal 1 Million Franken anfallen.

  

Wie läuft ein solcher Check-up ab?

Das Unternehmen zieht einen Energieberater der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) bei. Dieser sammelt bei einer Begehung zunächst alle Energiedaten und erarbeitet anschliessend gemeinsam mit dem Kunden einen Massnahmenkatalog zur Energiereduktion. Es folgt eine Zielvereinbarung, die Umsetzung der Massnahmen und ein jährliches Monitoring. Abschliessend erhält das Unternehmen das EnAW-Label «CO2 & KWH REDUZIERT».

 

Was berücksichtigt der Check-up alles?

Wir überprüfen sämtliche Energieverbräuche, Gebäude und Einrichtungen.

 

Wie ist's bei KMU, die nur in Räume eingemietet sind?

Auch für diese lohnt sich eine Überprüfung, sobald es um Prozessenergie geht.

 

Wie gross ist die Einsparung, die ein Unternehmen erzielen kann?

Liesse sich dies beziffern, müssten wir keine Check-ups vor Ort durchführen! Es geht darum, insbesondere wirtschaftliche Massnahmen herauszuschälen. Je nachdem, ob ein Betrieb auf dem Stand der heutigen Technik ist oder nicht, kann die Einsparung sehr gering oder erheblich sein. Beispielsweise, wenn wir bei Infrastrukturanlagen eine Fehlfunktion feststellen. In einem krassen Fall konnten wir den Erdgasverbrauch halbieren, weil eine fehlerhafte Hydraulik dazu führte, dass über eine Wärmerückgewinnung der Bodensee unbewusst aufgeheizt wurde ...

 

Welche Massnahmen zahlen sich am schnellsten aus?

Ganz banale Dämmungen bei Hochtemperaturanwendungen mit Dampf oder aber die Sanierung von Beleuchtungen.

 

Wie tief ist gemäss Ihren Erfahrungen der Gedanke der Nachhaltigkeit bei KMU verankert?

Inhabergeführte KMU sind in der Regel sehr auf Nachhaltigkeit bedacht, schon aus ökonomischen Gründen. Allerdings fehlt vielerorts die Zeit oder das notwendige Fachwissen, um Schwachstellen auszumerzen.

 

Gibt es Unterschiede bei den Branchen oder eine kritische Grösse?

Nein, das beste Kriterium sind und bleiben die Energiekosten.

 

Kommen wir noch auf die Hecht Distillerie zu sprechen. Welche Massnahmen sind konkret geplant?

Hauptsächlich Dämmungsmassnahmen an den «heissen» Teilen wie Leitungen und Armaturen. Später werden wir überprüfen, wie hoch der Leistungsbedarf der neuen Lüftung und Entfeuchtung ist. Dann gilt es zu prüfen, ob die Abwärme noch besser genutzt werden kann.

Mit BusinessMember Plus vom EnAW Energie-Check-up profitieren

Seit ihrer Gründung vor 16 Jahren hat sich die Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) als verlässliche und erfahrene Partnerin für wirtschaftliches Energie-Management etabliert. Mit einer Mitgliedschaft bei Business MemberPlus von Raiffeisen profitieren Unternehmen laufend von Angeboten und Vergünstigungen.

Eines dieser vielfältigen Angebote ist ein Energie-Check-up. Auf der Basis dieses Checks, der für Business-MemberPlus-Mitglieder kostenlos ist, haben Unternehmer eine Entscheidungsbasis, ob eine Teilnahme an einem Energie-Management-Modell der EnAW sinnvoll ist.