Hauskauf: Diese 12 Fragen müssen Sie beachten

In einem ersten Schritt müssen die persönlichen Bedürfnisse priorisiert werden. Wie viel Platz brauche ich? Will ich einfach oder luxuriös wohnen? Wie viel meines monatlichen Budgets will ich fürs Wohnen ausgeben? Hat man sich entschieden, muss man ziemlich rasch zusammen mit der Bank klären, in welchem Bereich der Kaufpreis liegen darf bzw. was aufgrund der Eigenmittel und des Einkommens überhaupt finanzierbar ist. Ein erster Check mit dem Hypothekenrechner gibt Auskunft.

Eine Frage, die man sich bei der Immobiliensuche stellen und ehrlich beantworten sollte. Die Bedürfnisse gestalten sich je nach persönlicher Situation und Zukunftsplanung sehr unterschiedlich. Fakt ist, dass die Lage das Einzige ist, was sich an einer Immobilie nicht verändern lässt!

Hier finden Sie unsere umfangreiche Checkliste zur Bedürfnisanalyse. 

Will man eher 10, 20 oder 40 Jahre in seinem neuen Haus wohnen? Das persönliche Alter und die allfällige Familiensituation spielen oft eine wesentliche Rolle bei der Immobiliensuche. Von einer 40-Jahres-Planung ist jedoch eher abzuraten, da sie von zu vielen Unbekannten beeinflusst werden kann. Grundsätzlich gibt es verschiedene Lebensabschnitte, die Platzbedarf, Bedürfnisse und Ansprüche prägen. Jemand, der eine Familie plant, sucht eine andere Liegenschaft als jemand, der in Richtung Pension geht. Überlegen Sie sich auch ganz rational, ob die finanzielle Verpflichtung auch im Worst-Case-Szenario tragbar ist, damit Sie das Eigenheim wegen einer persönlichen Veränderung nicht aufgeben müssen. Ausserdem sollte ein solcher Kauf auch gegen Eventualitäten abgesichert werden. Hier finden Sie eine Übersicht aller wichtigsten Versicherungen, welche abzuschliessen sind. 

Raiffeisen bietet als einzige Bank in der Schweiz eine energetische Immobilienbewertung in der Wohneigentumsberatung an. Sprechen Sie Ihren Kundenberater direkt darauf an. Oder Sie ermitteln den Sanierungsbedarf in einem ersten Schritt selbst: Das Analyse-Tool kann unter eValo.ch kostenlos genutzt werden. Man braucht nur die Adresse des Wunschobjektes sowie ein paar wenige Angaben zum Haus für eine erste Einschätzung. 

Welche Angaben braucht es, für eine Auswertung mit dem eValo-Tool?

• Objektart
• Adresse
• Baujahr
• Nettowohnfläche/Nutzfläche
• Heizungsart und Energieverbrauch

Je nach individueller Situation des Käufers sind diese Informationen wichtig oder weniger wichtig. Ein kinderloses Ehepaar wird sich zum Beispiel weniger für Schulen interessieren. Und jemand, der ausschliesslich mit dem Auto unterwegs ist, wird kaum eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr als Kaufkriterium anführen. Beim Hauskauf spielt für viele Menschen auch der Steuersatz in der Gemeinde eine Rolle. Bei der Berechnung der Steuerersparnis müssen aber auch Faktoren wie höhere Pendlerkosten berücksichtigt werden. Hier finden Sie alle Informationen über Ihre Wunschgemeinde. 

Um sich ein besseres Bild von der Atmosphäre und dem «Groove» einer Wohnstrasse oder eines Quartiers zu machen, ist es empfehlenswert, sich dort ein paar Mal länger aufzuhalten, bevor man eine definitive Kaufzusage macht. Im besten Fall lernt man die Gegend etwas kennen und sieht auch schon den einen oder anderen potenziellen Nachbarn. Allfälligen Überraschungen beim definitiven Einzug kann so vorgebeugt werden.  

Ob man einen Architekten zur Besichtigung mitnimmt, hängt sicherlich auch davon ab, wie gut man sich selbst mit der Thematik bzw. der Baubranche auskennt. Allenfalls hat man Verwandte oder Bekannte, die einen gut beraten können. Ansonsten ist es sehr empfehlenswert, gerade bei älteren Liegenschaften einen Experten beizuziehen und das Potenzial der Immobilie abschätzen zu lassen. 

Vor allem wer neu baut, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es in jedem Kanton und in jeder Gemeinde diverse Karten und Vorschriften gibt, die zwingend beachtet werden müssen. Sie betreffen Punkte wie Raumplanung, Umwelt- und Naturschutz, Ortsbildschutz etc. Diese Karten sind öffentlich zugänglich und beispielsweise auf dem Geoportal für jedermann einsehbar.

Ein GEAK-Ausweis (Gebäudeenergieausweis der Kantone) trifft eine Aussage über den energetischen Zustand und den Energieverbrauch einer Liegenschaft und teilt jedes Objekt in eine bestimmte Energieklasse A bis G ein («A» bedeutet «Neubau-Standard», «G» entspricht einem sanierungsbedürftigen Altbau). Vor dem Hauskauf sollte man sich aus Eigeninteresse ausführlich über den energetischen Zustand des Objektes informieren, da diese Bewertung einen grossen Einfluss auf den zukünftigen Wohnkomfort haben wird, bzw. einen allfälligen Sanierungsstau der Liegenschaft ausweist. Dies wird früher oder später mit grösseren Investitionen für die Sanierung verbunden sein.

Noch ist der GEAK-Ausweis in den meisten Kantonen der Schweiz nicht Pflicht, mit Fribourg hat aber bereits ein Kanton den GEAK-Ausweis zum Obligatorium bei Handänderung erklärt. 

Ein GEAK-Ausweis ist nicht nur für den Käufer, sondern auch für den Verkäufer einer Immobilie sehr hilfreich. Denn oft herrscht generell Unklarheit über den Energieverbrauch und allfällige Optimierungsmöglichkeiten. Der Beizug eines Energieberaters ist daher sicherlich eine weise Entscheidung. Dank seiner Expertise kann er all diese Punkte in übersichtlicher und verständlicher Form darlegen und dem Hauskäufer Ratschläge erteilen. Auch im Hinblick auf einen allfälligen Investitionsbedarf.

Auch zu diesem Thema sollte man sich vorgängig informieren, bevor man eine Kaufzusage für ein Eigenheim ausspricht. Empfehlenswert ist es, sich beim zuständigen Bauamt der Gemeinde zu melden und genau abzufragen, ob, wo und wann Bauten, neue Strassen oder andere Projekte wie Kraftwerke geplant sind. Die genauen Informationen dazu können einen potenziellen Käufer negativ, aber auch positiv beeinflussen. Denn es gibt nicht nur Bauprojekte, die den Wert der eigenen Immobilie mindern, sondern auch solche, die ihn unter Umständen steigern. Etwa dann, wenn die Infrastruktur (Schulen, Anbindung an den öffentlichen Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten etc.) nach dem Kauf deutlich verbessert wird.

Die Antwort auf diese Frage hängt stark damit zusammen, ob man einen Neubau oder eine bestehende Immobilie kauft. Gerade bei älteren Häusern sollte man sich über die frühzeitige Budgetierung von kommenden Renovationskosten einige Gedanken machen. Da lohnt sich auch ein beratendes Gespräch mit einem Spezialisten. Hier finden Sie Informationen, wie Sie sich über den energetischen Zustand Ihres Wunschobjektes informieren können.