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07.01.2021

Anlageausblick 2021: Silberstreifen am Horizont

  • Dank der Verfügbarkeit von Impfstoffen und den globalen Fiskalstimulusmassnahmen dürfte sich die Konjunktur erholen
  • Die Finanzmärkte haben diese Entwicklungen teilweise schon vorweggenommen, das Anlageumfeld bleibt anspruchsvoll
  • Breit diversifiziertes Portfolio und Fokus auf Qualität wird empfohlen
  • Raiffeisen-Analyse zeigt: Globale Diversifikation bringt Schweizer Anlegern keinen Mehrwert

St.Gallen, 7. Januar 2021. Das Jahr 2021 steht im Zeichen einer Normalisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. «Die Konjunktur dürfte sich 2021 wieder spürbar erholen und mit der Verfügbarkeit der Impfstoffe zeichnet sich auch ein Ende der Pandemie ab», erklärt Matthias Geissbühler, Chief Investment Officer (CIO) von Raiffeisen Schweiz. «Gleichzeitig wird die Geldpolitik unverändert expansiv und die Leitzinsen tief bleiben.» Die Zinswende verschiebt sich weiter in die Zukunft. Weltweit werden zudem zusätzliche Stimuluspakete und Infrastrukturprojekte angestossen. Raiffeisen rechnet für die Weltwirtschaft entsprechend mit einem Wachstum von 5 Prozent. In der Schweiz dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,8 Prozent steigen.

 

Anhaltende Tiefzinspolitik verstärkt den Anlagenotstand

Trotz den verbesserten Konjunkturaussichten bleibt uns das Tiefzinsumfeld erhalten. Zumindest von Seiten der Notenbanken wird es so schnell keine Abkehr von der extrem expansiven Geldpolitik geben. Mit der Einführung eines neuen, flexibleren Inflationszieles hat die US-Notenbank Fed die Türe bereits geöffnet, um selbst bei einem stärkeren Inflationsanstieg die Zinsen unverändert tief zu halten. Matthias Geissbühler rechnet für dieses Jahr zwar nicht mit Zinserhöhungen durch die Notenbanken, dennoch dürfte die Zinskurve etwas steiler werden. «Aufgrund der Konjunkturerholung werden auch die Inflationserwartungen wieder etwas ansteigen. Wir erwarten deshalb, dass die Zinsen am langen Ende leicht anziehen. Für Obligationenanleger sind dies keine guten Aussichten.» Die Suche nach Anlagealternativen und Rendite geht somit auch 2021 weiter.

 

Sachwerte und der Fokus auf Qualität stehen im Vordergrund

Die Krise hat die Schulden der Staaten aber auch vieler Unternehmen nochmals deutlich ansteigen lassen. Weltweit beläuft sich die Gesamtverschuldung mittlerweile auf fast 365 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Investoren sollten deshalb besonders auf die Qualität der Anlagen achten. Dies gilt sowohl bei Unternehmensanleihen als auch bei Aktien. «Auf der Aktienseite empfehlen wir Titel mit gesunden Bilanzen, soliden Geschäftsmodellen und Preissetzungsmacht», sagt Matthias Geissbühler. Gleichzeitig sollte auf eine breite Sektorallokation geachtet werden. Nachdem Wachstumswerte in den letzten Jahren Substanzwerte deutlich geschlagen haben, erwartet Raiffeisen aufgrund der verbesserten Konjunkturaussichten in diesem Jahr ein ausgeglicheneres Bild. Aufgrund der generell hohen Bewertungen und der Tatsache, dass bereits viel Hoffnung in den Kursen eingepreist ist, geht Raiffeisen von moderat positiven Gesamtrenditen aus. Für Aktien sprechen zudem weiterhin die Dividendenrenditen. Eine wichtige Bedeutung kommt 2021 auch diversifizierenden Anlageklassen zu. Anlagen wie Immobilien und Gold, welche eine tiefe Korrelation zu Aktien aufweisen, helfen die Portfolioschwankungen zu reduzieren. Trotz guter Entwicklung im vergangenen Jahr sehen die Anlageexperten von Raiffeisen bei diesen Sachwerten weiteres Renditepotenzial. Dazu Matthias Geissbühler: «Mit einer attraktiven Ausschüttungsrendite von rund 2,3 Prozent sind Schweizer Immobilienfonds weiterhin eine interessante Beimischung». Gold wird von anhaltend negativen Realzinsen profitieren. Zudem bietet das Edelmetall auch einen Schutz vor einem möglichen mittelfristigen Inflationsanstieg. Generell präferiert Raiffeisen weiterhin Sachwerte gegenüber Nominalwerten.

 

Eine globale Diversifikation bringt Schweizer Anlegern keinen Mehrwert

Beim Thema Anlegen wird vielfach die Wichtigkeit einer globalen Diversifikation betont. Dies gilt allerdings nur bedingt für Schweizerfranken-Anleger, wie eine Analyse von Raiffeisen zeigt. «Ein gemischtes Portfolio aus Schweizer Aktien und Schweizerfranken-Obligationen schlägt ein globales Pendant – und zwar sowohl bei der historischen Gesamtrendite als auch in Bezug auf das Risiko», erklärt Matthias Geissbühler. Hauptgrund ist der starke Schweizer Franken. Gemäss der Analyse spricht vieles dafür, dass die heimische Valuta auch zukünftig zu den stärksten Währungen der Welt gehören wird. Schweizer Anleger können beim Thema Anlegen also grundsätzlich auf eine globale Diversifikation verzichten. Der Heimmarkt umfasst praktisch alles, was das Anlegerherz höher schlagen lässt: Aktien von global führenden Unternehmen, sichere Anleihen und die wohl stärkste Währung der Welt. Ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis als im Heimmarkt findet sich kaum woanders.

Die vollständige Analyse zum Thema «Globale Diversifikation» wie auch ein Video zum Anlageausblick 2021 mit Matthias Geissbühler finden Sie unter raiffeisen.ch/anlageausblick-2021.