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- Unternehmertum
Industrie bleibt insgesamt stabil – Exportwirtschaft weiter unter Druck
- KMU PMI sinkt leicht auf 50,2 Punkte: Industrie bleibt stabil, getragen von binnenorientierten Unternehmen
- Exportorientierte KMU zunehmenden unter Druck: US-Zölle und Konjunktursorgen dominieren die Herausforderungen
- Sonderumfrage zeigt: 60 Prozent der KMU nennen die Wirtschaftslage als grösste Belastung, andere Themen treten in den Hintergrund
St.Gallen, 3. November 2025. Der Raiffeisen KMU PMI ist im Oktober von 50,5 auf 50,2 Punkte leicht gesunken liegt damit aber weiterhin knapp über der Wachstumsschwelle. Während die Produktionskomponente dank des höheren Auftragsbestands im Vormonat von 50,5 auf 53,0 Punkte deutlich zulegen konnte, fiel der Auftragsbestand wieder zurück auf 50,0 Punkte. Die Beschäftigung ging nach einem überraschenden Anstieg im September von 51,1 auf 48,3 Punkte zurück. Positiv zu werten ist die Verlängerung der Lieferfristen, die auf eine bessere Auslastung der Produktionskapazitäten hinweist. Demgegenüber sank die Lagerkomponente von 48,7 auf 45,6 Punkte und liegt damit bereits den vierten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50, was eine weiterhin verhaltene Nachfrage signalisiert.
Exportorientierte KMU spüren Konjunkturabschwung
Die Sonderumfrage im Rahmen des KMU PMI zeigt: Die aktuelle Markt- und Wirtschaftslage ist für rund 60 Prozent der KMU die grösste Herausforderung, bei exportorientierten Unternehmen sind es sogar 75 Prozent. Neben der schwächelnden Konjunktur belasten insbesondere die US-Zölle und der starke Franken. Andere Themen wie Fachkräftemangel oder Digitalisierung spielen derzeit eine untergeordnete Rolle. Die insgesamt stabile Entwicklung ist vor allem auf die inlandsorientierten Industrieunternehmen zurückzuführen. Bei exportorientierten KMU überwiegen hingegen die Betriebe, die von einem Rückgang ihrer Geschäftstätigkeit berichten. Damit bestätigt der KMU PMI das Bild des Einkaufsmanagerindex von procure.ch, der vorwiegend grössere Unternehmen abbildet.
«Die geopolitischen Unsicherheiten überlagern derzeit viele andere Themen. Trotzdem zeigt sich die Schweizer Industrie insgesamt stabil und wird vor allem von den binnenorientierten KMU gestützt. Die Exportwirtschaft hingegen steht unter Druck, insbesondere aufgrund der geopolitischen Lage und der US-Zölle», erklärt Domagoj Arapovic, Senior Economist bei Raiffeisen Schweiz.