«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Der starke Zinsanstieg seit Jahresanfang basiert auf zunehmenden Inflationssorgen. In der Tat dürfte die Teuerung kurzfristig anziehen – dies allerdings primär aufgrund von Basiseffekten. Nachhaltig wird diese Entwicklung aber aus unserer Sicht nicht sein.

Zinsen im Steigflug

Die bereits im vergangenen Jahr eingesetzte Zinsbewegung hat sich seit Jahresanfang beschleunigt. Die Langfristzinsen sind weltweit nach oben geschossen, die Zinskurven entsprechend steiler geworden. Die Zinsbewegung spiegelt einerseits die Erwartungen auf eine rasche Konjunkturerholung und andererseits reflektieren sie zunehmende Inflationssorgen.

 

Inflationsängste

Auch die Rohstoffpreise befinden sich im Steigflug. Der Erdölpreis der Sorte Brent notiert in diesem Jahr bereits mit gut 25% im Plus. Die Preise vieler Industriemetalle sowie Agrarrohstoffe haben ebenfalls zugelegt. Diese Entwicklung wird die Teuerungsraten in den kommenden Monaten deutlich nach oben treiben. Der Hauptgrund für diesen zu erwartenden Inflationsanstieg ist aber sogenannten Basiseffekten geschuldet. Im Jahresverlauf dürften sich die Inflationsraten wieder auf tieferen Niveaus einpendeln.

 

Laufende Impfkampagnen

Betreffend Impffortschritt zeigen sich grosse Unterschiede: Während in Israel bereits über 80% der Menschen eine erste Impfung erhalten haben und auch Grossbritannien (27%) und die USA (19%) gut unterwegs sind, bleiben Europa (rund 6%) und die Schweiz (7%) verhältnismässig weit zurück. Der Weg zur Herdenimmunität ist damit in unserer Hemisphäre noch ein gutes Stück weit entfernt.

Euphorische Anlegerstimmung

Die Sentiment-Indikatoren haben in den vergangenen Wochen weiter nach oben gedreht: Es herrscht viel Optimismus unter den Anlegern. Auch wenn die fiskalpolitischen Unterstützungsmassnahmen sowie die ultralockere Geldpolitik durchaus Stimmungsaufheller sind, mahnt die Euphorie kurzfristig etwas zur Vorsicht. Temporäre Gewinnmitnahmen sollten nicht überraschen.

 

Antizyklische Anpassungen

Wir haben die starken Bewegungen seit Jahresanfang dazu genutzt um gewisse Adjustierungen in unserer taktischen Positionierung vorzunehmen. Bei europäischen Aktien nehmen wir Gewinne mit und reduzieren die Quote von einem leichten Übergewicht auf neutral. Im Gegenzug kaufen wir bei Schweizer Aktien zu und erhöhen unsere Gewichtung. Der Schweizer Aktienmarkt gehört in diesem Jahr aufgrund seiner defensiven Zusammensetzung zu den Verlierern. Hohe Dividenden und eine im internationalen Vergleich attraktive Bewertung sprechen für den Heimmarkt. Aufgrund des starken Zinsanstiegs haben wir zudem unser grosses Untergewicht bei den Obligationen etwas reduziert.