«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl dürfte für eine erhöhte Volatilität an den Finanzmärkten sorgen. Wir bleiben weiterhin defensiv positioniert.

Harzige Erholung

Nach dem historischen Konjunktureinbruch im zweiten Quartal machten sich vielerorts Hoffnungen breit, dass ein ebenso starker Rebound bevorstehen würde. Die im August in Europa publizierten Vorlaufindikatoren zeigen allerdings bereits wieder eine Verlangsamung der Erholung an. Wir rechnen weiterhin mit einem langgezogenen U-förmigen Konjunkturverlauf.

 

Pandemie nicht vorbei

Erschwerend kommt die anhaltende Corona-Pandemie hinzu. Nach einer temporären Verbesserung der Lage kämpft Europa erneut mit einer deutlichen Zunahme an Neuinfektionen. Die damit verbundene Verunsicherung lähmt die Konsumentenstimmung und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen.    

 

US-Präsidentschaftswahl

Für einen heissen Herbst dürfte auch die anstehende Präsidentschaftswahl in den USA sorgen. Am 3. November wird sich zeigen, ob Donald Trump seine Amtszeit um weitere vier Jahre verlängern kann oder der demokratische Herausforderer Joe Biden das Zepter übernimmt. So oder so dürfte im Vorfeld die Volatilität an den Finanzmärkten wieder deutlich zunehmen.

Wachstumswerte gefragt

Allen Widerwertigkeiten zum Trotz haben sich die Aktienmärkte von den Tiefständen im März bereits wieder deutlich erholt. Bedanken können sich die Investoren bei den Notenbanken, welche die Märkte einmal mehr mit Liquidität regelrecht geflutet haben. Besonders erfreulich entwickelten sich die als wachstumsstark geltenden Technologieaktien. Der Tech-Gigant Apple erreichte als erster Konzern in der Geschichte eine Marktkapitalisierung von über 2 Billionen US-Dollar – etwa gleichviel wie sämtliche Titel des schweizerischen (SMI) und des französischen (CAC40) Leitindex zusammengerechnet.     

 

Kein Grund zur Euphorie

Aufgrund der weiter wachsenden Diskrepanz zwischen den Fundamentaldaten und den Entwicklungen an den Finanzmärkten bleiben wir taktisch defensiv positioniert. Angesichts der anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten dürften die Bäume nicht in den Himmel wachsen.