News

  • Medienmitteilung
  • Genossenschaft
21.08.2024

Wachstum im Kundengeschäft hält an – erfreuliches Halbjahr 2024 für Raiffeisen

Medienmitteilung

 

In Kürze

  • Kundenausleihungen sind um 4,5 Milliarden Franken gestiegen, davon 1,4 Milliarden Franken aus dem Firmenkundengeschäft
  • Weitere Zunahme der Kundeneinlagen um 2,6 Milliarden Franken auf 210 Milliarden Franken
  • Steigerung im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 7,9 Prozent – anhaltende Zuflüsse im Vorsorge- und Anlagegeschäft
  • Zinsergebnis beläuft sich nach hoher Vorjahresperiode und aufgrund der Erhöhung der Sparzinsen im Vorjahr auf 1,4 Milliarden Franken (-105,9 Millionen Franken)
  • Zweithöchster Halbjahresgewinn (H1) mit 642 Millionen Franken (-8,4 Prozent)

St.Gallen, 21. August 2024. Die Raiffeisen Gruppe blickt auf ein erfreuliches erstes Halbjahr zurück. Der Gewinn liegt mit 641,6 Millionen Franken auf hohem Niveau – es ist das zweitbeste Halbjahresergebnis seit Bestehen der Bankengruppe. Nach einer ausserordentlich starken Vorjahresperiode liegt der Rückgang von 8,4 Prozent auf dem Niveau der bereits Anfang Jahr prognostizierten Erwartung.

Heinz Huber, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz, zum Halbjahresergebnis: «Raiffeisen verzeichnet für das erste Halbjahr 2024 ein breit abgestütztes Wachstum in allen Geschäftsbereichen. Insbesondere unser Vorsorge- und Anlagegeschäft sowie unser Firmenkundengeschäft konnten wir weiter ausbauen. Unser Geschäftsmodell ist breit aufgestellt und erfolgreich.»

 

Wachstum in allen Geschäftsbereichen

Die Hypothekarforderungen sind im ersten Semester um 3,8 Milliarden Franken auf 214,8 Milliarden Franken gestiegen (+1,8 Prozent). Der Marktanteil beläuft sich auf 17,9 Prozent. Damit hat Raiffeisen ihre starke Marktstellung leicht ausgebaut. Auch die Forderungen gegenüber Kunden sind um 635,4 Millionen Franken gestiegen und liegen bei 12,2 Milliarden Franken (+5,5 Prozent). Die Zunahme der gesamten Kundenausleihungen über das Privat- und Firmenkundengeschäft hinweg beläuft sich auf 4,5 Milliarden Franken. Davon stammen rund 1,4 Milliarden Franken aus dem Firmenkundengeschäft. Raiffeisen setzt weiterhin auf ein qualitatives Wachstum. Der Bestand an Wertberichtigungen für gefährdete Forderungen ist mit einem Anteil von 0,126 Prozent der Kundenausleihungen anhaltend tief (per 31. Dezember 2023: 0,130 Prozent). Die Kundeneinlagen sind im ersten Halbjahr um 2,6 Milliarden Franken (+1,2 Prozent) auf einen Bestand von 210,4 Milliarden Franken gewachsen. Das kontinuierliche Wachstum ist breit abgestützt über alle Regionen der Schweiz.

Der Wachstumskurs setzte sich auch im Vorsorge- und Anlagegeschäft fort. Der Nettoneugeldzufluss in Wertschriftendepots ist mit 1,9 Milliarden Franken für das erste Halbjahr anhaltend hoch und in den ersten sechs Monaten des Jahres wurden rund 19'000 neue Depots eröffnet. Nebst der starken Nachfrage nach Vermögensverwaltungsmandaten (+14,7 Prozent) war der Zuwachs bei der Anzahl Vorsorgedepots (+6,0 Prozent) und Fondssparplandepots (+4,3 Prozent) besonders erfreulich. Aufgrund der Neuzuflüsse und der positiven Marktperformance sind die Depotvolumen um 4,7 Milliarden Franken auf 50,3 Milliarden Franken angestiegen.

 

Starkes Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft

Der Erfolg im Vorsorge- und Anlagegeschäft zeigt sich auch in der Entwicklung der Erträge. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ist um 24,7 Millionen Franken (+7,9 Prozent) auf 335,6 Millionen Franken erneut gestiegen. Damit setzt sich die Zunahme der vergangenen Jahre in diesem Geschäft weiter fort. Der Handelserfolg reduzierte sich aufgrund von anspruchsvollen Marktbedingungen im ersten Halbjahr um 7,7 Millionen Franken (-5,8 Prozent) auf 125,3 Millionen Franken. Das Zinsergebnis liegt nach dem hohen Erfolg im Vorjahr wie erwartet tiefer. Im Zuge der Zinswende hat Raiffeisen im vergangenen Jahr die Sparzinsen laufend erhöht. Dies führte nun im ersten Semester 2024 zu einem deutlich höheren Zinsaufwand und somit zu einem tieferen Zinsergebnis. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft liegt mit 1,4 Milliarden Franken 105,9 Millionen Franken (-6,9 Prozent) unter dem hohen Vorjahresergebnis. Die Kosten haben sich im ersten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,5 Prozent erhöht. Treiber ist insbesondere ein höherer Personalbedarf für das Kundengeschäft. Die Profitabilität der Gruppe ist mit einer Cost-Income-Ratio von 55,3 Prozent nach wie vor auf einem sehr guten Niveau (per 31. Dezember 2023 51,9 Prozent).

 

Hervorragende Kapitalbasis weiter gestärkt

Als genossenschaftlich organisierte Bankengruppe thesauriert Raiffeisen jährlich rund 90 Prozent der Gewinne und weist diese den Reserven zu. Die hohe Gewinnthesaurierung bildet die Basis für eine hervorragende Kapitalisierung und macht Raiffeisen zu einer sicheren und stabilen Bank. Im ersten Halbjahr 2024 konnte Raiffeisen die Eigenmittel und verlustabsorbierenden Mittel auf 25,9 Milliarden Franken weiter stärken. Das Genossenschaftskapital erhöhte sich gegenüber Ende Vorjahr um 182,8 Millionen Franken und Raiffeisen konnte eine weitere Bail-in Anleihe in der Höhe von 150 Millionen Franken erfolgreich platzieren. Die risikogewichtete TLAC-Quote beträgt per 30. Juni 2024 25,8 Prozent und ist somit seit Ende des vergangenen Jahres auf einem sehr hohen Niveau stabil geblieben. Die TLAC Leverage Ratio erhöhte sich von 8,3 Prozent per 31. Dezember 2023 auf 8,5 Prozent per 30. Juni 2024. Damit erfüllt Raiffeisen die ab dem Jahr 2026 geforderten zusätzlichen verlustabsorbierenden Mittel bereits seit Ende 2022. Die hervorragende Kapitalisierung, die robuste Qualität des Kreditportfolios und die starke Stellung der Raiffeisen Gruppe im Retail- und Firmenkundengeschäft werden auch von den Rating-Agenturen gewürdigt. Raiffeisen verfügt über sehr gute Rating-Einschätzungen, auch im internationalen Vergleich.

 

Breit aufgestelltes Geschäftsmodell

Die Raiffeisen Gruppe hat innerhalb der ersten sechs Monate schweizweit über 14’000 neue Kundinnen und Kunden begrüsst – rund 3'000 waren neue Firmenkunden. Zudem hat Raiffeisen mehr als 20'000 neue Genossenschaftsmitglieder dazugewonnen. Der Bedarf nach den Lösungen und der Kompetenz von Raiffeisen ist anhaltend hoch. Insbesondere bei komplexen Beratungsthemen wie Pensionsplanungen ist die Nachfrage gross. Auf das Raiffeisen E-Banking greifen im Durchschnitt täglich über 500’000 Nutzerinnen und Nutzer zu. Raiffeisen verwaltet per Mitte Jahr erstmals Depotvermögen im Wert von über 50 Milliarden Franken. Zudem macht das Firmenkundengeschäft mittlerweile rund ein Fünftel des Gesamtertrags der Gruppe aus. Insbesondere im Bereich der mittelgrossen und grossen Unternehmen ist Raiffeisen gewachsen – sowohl bei den Einlagen wie auch bei den Ausleihungen. Der Fokus in der Umsetzung der Strategie gilt weiterhin dem Ausbau der digitalen Kanäle sowie der Beratung der Kundinnen und Kunden.

 

Ausblick

Raiffeisen geht davon aus, dass die Weltwirtschaft weiterhin auf Wachstumskurs bleibt, die Konjunkturdynamik dürfte jedoch im Vergleich zu früheren Jahren unterdurchschnittlich ausfallen. Für die Schweiz rechnen die Raiffeisen-Ökonomen für 2024 mit einem BIP-Wachstum von rund einem Prozent. An den Kapitalmärkten ist das weitere Aufwärtspotenzial nach der starken Performance fast aller Anlageklassen im ersten Halbjahr trotz der Korrektur von Anfang August limitiert. Die Volatilität bleibt hoch. Die Immobilienpreise sowie auch die Mieten dürften aufgrund des knappen Angebots weiter steigen. Das tiefere Zinsniveau könnte die zuletzt etwas tiefere Nachfrage nach Wohneigentum wieder ankurbeln. Insgesamt erwartet Raiffeisen weiterhin eine solide Geschäftsentwicklung und ein gutes Ergebnis, das jedoch nicht das ausserordentliche Niveau des Vorjahres erreicht. Dank ihrer klaren Strategie mit Fokus auf den Ausbau der Kundennähe – sowohl in der persönlichen Beratung wie auch im digitalen Zugang zu ihren Dienstleistungen – ist Raiffeisen sehr gut positioniert.