Die Zukunft ist grün – Ihr Portfolio auch?

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Nachhaltigen Anlagen gehört die Zukunft. Der Bundesrat bekräftigt dies mit seinem Bekenntnis zu einem nachhaltigen Finanzplatz. Was dieses Signal für Anlegerinnen und Anleger bedeutet und weshalb es sich lohnt, das Portfolio schon heute klimaverträglich auszurichten.

 

Bundesrat fördert den nachhaltigen Finanzplatz

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 17. November 2021 ein Zeichen für die Nachhaltigkeit gesetzt. Im Laufe dieses Jahres will er die Grundlagen schaffen, um «grüne» Staatsanleihen auszugeben. Mit solchen sogenannten Green Bonds werden Projekte finanziert, die nachweislich einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben – etwa die Förderung erneuerbarer Energien oder der Bau von energieeffizienten Gebäuden. Die EU und einzelne Mitgliedsstaaten haben es im letzten Jahr bereits vorgemacht. Ende 2022 wird auch die Schweiz mit den ersten Green Bonds nachziehen.

Die «grünen Eidgenossen» sind ein deutliches Signal: Der Bund möchte den Schweizer Finanzplatz nachhaltiger gestalten. In derselben Sitzung hat der Bundesrat auch einen Bericht gutgeheissen, der Massnahmen vorschlägt, wie sich die Finanzmittelflüsse in der Schweiz auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens ausrichten lassen. «Der Bundesrat fordert in erster Linie mehr Transparenz», erklärt Erol Bilecen, Leiter des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit bei Raiffeisen Schweiz. «Anlegerinnen und Anleger sollen neu sehen können, welche Emissionen mit ihren Anlagen verbunden sind.» 

 

Greenwashing wird unterbunden

Das Problem heute: Anbieter können Anlagen als nachhaltig verkaufen, auch wenn nicht ersichtlich ist, worauf dieser Anspruch beruht. Greenwashing nennt sich diese Schönfärberei. Damit soll nun endgültig Schluss sein. Der Bund fordert von den Finanzmarktakteuren, dass sie sich an internationalen Standards orientieren und aussagekräftige Angaben zur Klimaverträglichkeit von Anlageprodukten machen. «Wir müssen künftig aufzeigen, ob die in einem Anlagefonds enthaltenen Unternehmen mit ihren CO2-Emissionen die Klimaziele des Pariser Übereinkommens erreichen», sagt Erol Bilecen. Der Bund schlägt als möglichen Indikator eine Temperatur-Kennzahl vor. Details werden momentan mit Expertinnen und Experten der Finanzbranche diskutiert. Abhängig von den erzielten Fortschritten könnte schon nächstes Jahr das Finanzmarktrecht entsprechend angepasst werden. «Aber schon jetzt schaut die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma bei nachhaltigen Anlagefonds deutlich genauer hin», führt Bilecen aus. Dass nun viele «Greenwasher» «auffliegen», erwartet der Experte von Raiffeisen aber nicht, denn die Branche stehe geschlossen hinter den Regulierungsbestrebungen. Es sei längst Zeit für diesen Schritt und nur so könne man mit der EU schritthalten, in der bereits im März 2021 die sogenannte Offenlegungsverordnung in Kraft trat. Diese verpflichtet Anbieter von nachhaltigen Finanzprodukten bereits heute zur Transparenz.

 

Gut zu wissen: Was ist Greenwashing?

Greenwashing bezeichnet PR-Methoden, mit denen sich Unternehmen ein umweltfreundliches Image verschaffen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt. In Bezug auf Anlageprodukte liegt Greenwashing gemäss Finma dann vor, wenn Anleger – bewusst oder unbewusst – über nachhaltige Eigenschaften von Finanzprodukten und -dienstleistungen getäuscht werden.

 

Bessere Entscheidungsgrundlagen

Für Anlegerinnen und Anleger, die mit ihrem Geld etwas bewirken wollen, bringt mehr Transparenz nur Vorteile. Künftig können sie darauf vertrauen, dass dort, wo Nachhaltigkeit draufsteht, auch Nachhaltigkeit drin ist. Zudem lässt sich die Klimaverträglichkeit von nachhaltigen Anlagefonds direkt vergleichen. «Anhand von solchen Wirkungsindikatoren können Anlegerinnen und Anleger besser entscheiden, was sie in ihrem Portfolio drin haben möchten und was nicht», hält Bilecen fest. 

Somit wird es einfacher, Anlageentscheide im Einklang mit den persönlichen Werten zu treffen. Raiffeisen befolgt schon seit mehr als zehn Jahren alle Empfehlungen des Europäischen Transparenz Kodex für Nachhaltigkeitsfonds. Das bedeutet, dass auf der Webseite detailliert dargelegt wird, welche Nachhaltigkeitskriterien die Fonds anwenden. Darüber hinaus bietet das Futura Label, welches alle nachhaltigen Anlagefonds der Bank auszeichnet, Orientierung. Die darin enthaltenen Investments wurden von einer unabhängigen Ratingagentur hinsichtlich den Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung bewertet und schneiden in ihrer Vergleichsklasse überdurchschnittlich ab. Mittlerweile erfüllen über 90 Prozent der Raiffeisen-Fonds die hohen Anforderungen dieser Nachhaltigkeitsanalyse. Die Lösungen lassen sich gezielt auf die persönlichen Überzeugungen abstimmen. «Es gibt nicht die eine Nachhaltigkeit, sondern verschiedene Ausprägungen», erklärt Bilecen. Das fängt damit an, in welche Vermögensklassen investiert wird, und geht bis hin zur Frage, ob kritische Aktivitäten eher ausgeschlossen werden oder sich der Vermögensverwalter eher für eine Verbesserung einsetzen soll.

 

Nachhaltigkeit zahlt sich aus

Doch wieso überhaupt nachhaltig anlegen? «Anlegerinnen und Anleger entscheiden sich aus unterschiedlichen Gründen dafür», weiss Erol Bilecen. «Für die einen steht die Performance im Vordergrund, anderen geht es ums gute Gewissen und wieder andere wollen eine möglichst hohe Wirkung erzielen.» Gerade letztere Variante, das sogenannte Impact Investing, liegt im Trend. Die verstärkte Regulierung verleiht diesem Ansatz zusätzlichen Rückenwind. «Neben der Rendite wird vermehrt auch die Wirkung zum entscheidenden Auswahlkriterium», so Bilecen.

 

Die Vorteile eines nachhaltigen Portfolios

  • Eine Nachhaltigkeitsanalyse kann helfen, das Anlagerisiko zu senken.
  • Durch die Identifikation von besonders zukunftsfähigen Unternehmen können Anlegerinnen und Anleger an deren überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten partizipieren.
  • Nachhaltiges Anlegen ermöglicht es, entsprechend den persönlichen Werten und Überzeugungen anzulegen.
  • Impact Investments können definierte und messbare positive ökologische und soziale Wirkungen entfalten. Sie sind Investitionen, nicht Spenden.

 

Unabhängig vom Ansatz bringen nachhaltige Anlagen grundsätzliche Vorteile mit sich. Entgegen einem weitverbreiteten Vorurteil geht Nachhaltigkeit nicht auf Kosten der Rendite. Im Gegenteil: Da in besonders zukunftsfähige Unternehmen investiert wird, sind die Renditechancen überdurchschnittlich gross. Zudem sind nachhaltige Anlagen weniger krisenanfällig, wie zu Beginn der Pandemie deutlich wurde. Der nachhaltig ausgerichtete MSCI World Sustainability Index (SRI) federte den Börsencrash besser ab als der breiter aufgestellte Index MSCI World. Wichtiger ist der längerfristige Vergleich. Aber auch hier schlägt der SRI-Index den grossen Bruder.

 

Nachhaltigkeit muss sich nicht verstecken – im Gegenteil

Der MSCI World Sustainability Index (SRI) performt langfristig besser als der nicht nachhaltig aufgestellte MSCI World Index, besonders in den letzten drei Jahren.

Der MSCI World Sustainability Index (SRI) performt langfristig besser als der nicht nachhaltig aufgestellte MSCI World Index, besonders in den letzten drei Jahren.

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office

 

Die passenden Fonds finden

Die Bestrebungen des Bundes zeigen es: Nachhaltigkeit gewinnt beim Anlegen weiter an Stellenwert. Wer sein Portfolio nachhaltiger gestalten möchte, sollte sich zuerst über seine Motive klar werden, empfiehlt Erol Bilecen. Nur so lassen sich in der Fülle des stetig steigenden Angebotes an nachhaltigen Anlagefonds jene finden, die zu den eigenen Zielen und Überzeugungen passen. «Beim Vergleich ist es zudem wichtig, dass Anlegerinnen und Anleger ihre Risikofähigkeit und Risikowilligkeit immer im Auge behalten. Auch eine nachhaltige Aktie ist immer noch eine Aktie», betont der Experte von Raiffeisen Schweiz.

 

Vermögens-Check: Optimal aufgestellt 

Vermögens-Check

Nachhaltigen Anlagen gehört die Zukunft – davon ist Raiffeisen überzeugt. Im Vermögens-Check wird im Gespräch mit der Beraterin oder dem Berater geprüft, ob die Vermögensallokation auf die individuellen Bedürfnisse und die persönlichen finanziellen Ziele abgestimmt ist. Gemeinsam werden Optimierungsmöglichkeiten identifiziert, Chancen thematisiert und die Portfoliostruktur auf das aktuelle Marktumfeld und die angestrebte Wirkung im Bereich Nachhaltigkeit abgestimmt.

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