In den eigenen Lifestyle investieren?

Wir alle kommen täglich mit hunderten Produkten in Berührung. Viele davon entsprechen unserem Lifestyle. Die smarte Uhr, das vegane Hafergetränk oder die Outdoor-Jacke aus nachhaltiger Produktion. Wieso also nicht auch sein Geld in Brands anlegen, die uns Tag für Tag begleiten?

Lifestyle läuft immer mit

 

Von morgens bis abends kommen wir mit hunderten Produkten in Kontakt. Zu vielen haben wir null persönlichen Bezug. Andere lieben wir heiss. Diese persönlichen Dinge begleiten uns oft viele Jahre: Wir vertrauen ihnen und möchten keinesfalls auf sie verzichten.

«Es ist spannend, mal zu notieren, mit welchen Produkten man im Alltag in Berührung kommt», sagt Raiffeisen Anlagestratege Jeffrey Hochegger. Und dann zu schauen, welche Unternehmen hinter diesen Produkten oder Dienstleistungen stehen. Folgendes Beispiel zeigt, wie schnell sich diese Liste summieren kann.

 

06:30 UhrDer Wecker des iPhone 12 Pro klingeltApple (USA)
06:35 UhrKurzer Check der Nachrichten auf Instagram & WhatsappMeta (USA)
Swisscom (Schweiz)
06:40 Uhr

Haare waschen mit dem Elseve Nutri-Gloss Pflegeshampoo

L'Oréal (Frankreich)

07:00 UhrFrühstück Kellogg's Special K mit Bio-Milch 

Kellogg (USA)

Emmi (Schweiz) 

07:10 UhrLieblingsjeans von H&M anziehen H&M (Schweden) 
07:15 UhrZähneputzen mit der Zahnpasta von ElmexColgate (USA) 
07:30 UhrMit dem Tram ins Büro   Stadler Rail (Schweiz) 

Eigentümer seiner Lieblingsbrands werden

 

All diese Firmen sind Aktiengesellschaften. Ihre Aktien sind an einer Börse kotiert und können dort von jedermann gekauft und verkauft werden. Und wer eine Aktie besitzt, wird Miteigentümer des Unternehmens. Damit gehört einem ein kleiner Teil des eigenen Lieblingsbrands. Und man kann an der Geschäftsentwicklung des Unternehmens, und so auch am Erfolg, teilhaben – sei es über den Aktienkurs oder die mögliche Auszahlung eines Teils des Gewinns an die Aktionäre, die sogenannte Dividende.

Wer die persönliche Konsumwelt unter die Lupe nimmt, kann den Radius natürlich noch erweitern. Schliesslich konsumieren wir nicht nur Alltagsprodukte wie zum Beispiel Lebensmittel oder Bekleidung. Zusätzlich beanspruchen wir Tag für Tag viele Dienstleistungen wie etwa Handy- und Internet-Abos, Arzneiprodukte oder Payment-Services wie TWINT oder Apple-Pay. Auch fahren wir Lift, Bus, Zug, Auto oder Tram.

Um herauszufinden, ob ein Unternehmen auch für die eigene Geldanlage in Frage kommt, empfiehlt Jeffrey Hochegger sich folgende Fragen zu stellen:

 

  • Kaufe ich ein Produkt aus Überzeugung immer wieder?
  • Deckt es sich mit meinen Werten wie etwa Innovation oder Nachhaltigkeit?
  • In welchem Land ist das Unternehmen hinter dem Produkt angesiedelt und wie stabil ist dort die wirtschaftliche Situation?

So wird die Liste automatisch kürzer. Die Unternehmen, die übrig bleiben, bilden möglicherweise eine Startbasis für das erste eigene Portfolio.

Gut zu wissen

Weniger Risiko dank Diversifikation

Wichtig ist beim Anlegen, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Für ein Portfolio sollten mindestens 20 Titel ausgewählt werden, damit dieses genügend breit diversifiziert ist, sprich die Risiken genügend verteilt sind. Möchte man nicht zu viel Zeit investieren, bieten Anlagefonds eine gute Alternative. Auch hier können die eigenen Vorlieben und Werte berücksichtigt werden.

Dazu prüft man die Brands auf seiner Liste auf Gemeinsamkeiten: Setze ich gerne auf nachhaltige Produktion oder Bio? Ist mir wichtig, dass es sich um ein Schweizer Produkt handelt? Bevorzuge ich immer das neueste technische Gadget? Für alle diese Präferenzen gibt es die passenden Fonds.

Anlegen Schritt für Schritt erklärt

Möchten Sie mehr über das Thema Anlegen erfahren und wissen, wie Unternehmen, die Sie aus Ihrem Alltag kennen, am Markt unterwegs sind? Wie aus einer Liste mit Lieblingsbrands ein Portfolio werden kann? In unserem aktuellen Anlageguide spezial zeigen wir Schritt für Schritt, wie Anlegen funktioniert.

 

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Tipp

Mehr Ertrag durch Dividenden

Erwirtschaftet ein börsenkotiertes Unternehmen einen Gewinn, kann es diesen für verschiedene Zwecke einsetzen, beispielsweise um Investitionen zu tätigen oder um Rücklagen für schlechte Zeiten zu bilden. Oft wird ein Teil des Gewinns aber in Form einer Dividende an die Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet.

Angesichts der anhaltend tiefen Zinsen hat das Thema Dividende für Anlegerinnen und Anleger in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Allerdings: Laufen die Geschäfte mal nicht nach Plan, kann die Dividende gekürzt oder im schlimmsten Fall gar auch ersatzlos gestrichen werden.