Vorsorgen und Verantwortung für die Zukunft übernehmen

Passen Vorsorge und Nachhaltigkeit gut zusammen? Definitiv! Wer vorsorgt, handelt nachhaltig für seine eigene Zukunft. Da liegt es nahe, dass auch Vorsorge-Angebote nachhaltig sind – damit die Welt von morgen bewahrt wird und man die Früchte der Vorsorge (tatsächlich) geniessen kann. Seit Jahren wachsen nachhaltige Anlageformen und ein Ende scheint nicht in Sicht.

Investition in bessere Zukunft

Vorsorgen heisst, für die Zukunft planen. Und wer für die Zukunft plant, hat ein Interesse, dass die Welt später noch intakt ist. Wer seine Vorsorgegelder anlegt, kann einen Beitrag dafür leisten und nachhaltige Vorsorgeangebote wählen.

Wer sein Geld beispielsweise in einem Vorsorgefonds anlegt, investiert dadurch in Unternehmen. Damit der Vorsorgefonds nachhaltig ist, müssen die Unternehmen gewisse Kriterien erfüllen. Die Summe von dem, was ein Unternehmen im Hinblick auf diese verschiedenen Kriterien effektiv leistet, ist das ESG-Rating.

ESG-Kriterien: Indikatoren für Nachhaltigkeit

Die Abkürzung steht für Umwelt (Englisch: environment), Soziales (social) und gute Geschäftsführung (good governance). Je mehr ein Unternehmen für gute Bedingungen in den einzelnen Bereichen tut, umso besser. Denn: Analysten prüfen Unternehmen anhand der ESG-Kriterien auf ihre Nachhaltigkeit und erstellen ein Rating.

Finanzdienstleister wählen anhand solcher Ratings aus, von welchen Unternehmen Wertpapiere in ihren nachhaltigen Finanzprodukten vertreten sein dürfen. Und weil Nachhaltigkeit immer mehr Menschen ein Anliegen ist, steigt die Nachfrage nach solchen Finanzprodukten gerade stark an.

Starke Zunahme von nachhaltigen Fonds

«Innerhalb eines Jahres ist der Anteil von nachhaltigen Publikumsfonds in der Schweiz um 45 Prozent gewachsen», sagt Tashi Gumbatshang, Wirtschaftspsychologe und Vorsorgeexperte bei Raiffeisen Schweiz. Nachhaltige Anlageprodukte gibt es schon lange, Raiffeisen setzt seit über 20 Jahren darauf. Die grosse Nachfrage von Anlegerinnen und Anlegern setzte allerdings erst in den letzten Jahren ein. Dann ging es schnell: «Nachhaltiges Anlegen ist kein Trend mehr, es ist fast schon Standard», sagt Gumbatshang.

Pensionskassen investieren schon lange nachhaltig

Die meisten Erwachsenen in der Schweiz sind bereits heute nachhaltige Anlegerinnen und Anleger. Wie das geht? Durch ihr Guthaben in der zweiten Säule. Im Bereich der Pensionskassen sind nachhaltige Anlagen seit vielen Jahren etabliert.

«Pensionskassen sind die Vorreiter: Sie haben 60 Prozent ihrer Vermögen nachhaltig investiert.»

Tashi Gumbatshan, Leiter des Kompetenzzentrums für Vermögens- und Vorsorgeberatung bei Raiffeisen Schweiz

Das betont auch Gumbatshang: «Die Pensionskassen haben ihre Vermögen zu rund 60 Prozent nachhaltig investiert.» Dabei haben die Vorsorgeeinrichtungen nicht den schnellen Gewinn im Blick – das ist auch nicht ihr Ziel – sondern tragfähige Lösungen für die Zukunft. «Sie sind Vorreiter bei diesem Thema», sagt der Vorsorgeexperte.

Private Vorsorge mit Blick auf ESG

Angesichts der Veränderungen in allen Bereichen des Lebens, die der Klimawandel auslösen kann, schätzen Wirtschaftsexperten nachhaltige Unternehmen als widerstandsfähiger ein als herkömmliche: Sie sind besser gerüstet für die kommenden Herausforderungen. Diese Einschätzung können Anlegerinnen und Anleger auch für die private Vorsorge nutzen.

Denn auch für Gelder in der 3. Säule gibt es nachhaltige Vorsorgefonds. Sie sind nach ESG-Kriterien zusammengestellt. Wer hier investiert, setzt auf Unternehmen, die beispielsweise einen positiven Einfluss auf das Klima haben.

Gut zu wissen

Warum sich frühzeitig privat vorsorgen lohnt

Angesichts der demografischen Entwicklung in der Schweiz ist es ratsam, individuell fürs Alter vorzusorgen. Die Bevölkerung wird immer älter und damit wächst auch die Gruppe der Erwachsenen, die nicht mehr im Berufsleben stehen. Das heisst, immer weniger Berufstätige kommen mit ihren AHV-Abgaben für immer mehr Pensionierte auf.

Wer heute im Berufsleben steht, kann sich deshalb nicht alleine auf die 1. und 2. Säule verlassen. Eine private Vorsorge in der dritten Säule ist sinnvoll, zum Beispiel ein Vorsorgefonds.  Je früher man mit Einzahlungen beginnt, umso grösser ist die Chance auf ein beruhigendes finanzielles Polster für den Lebensabschnitt in Pension.

Wie Sie mit nachhaltigen Vorsorgefonds mehr aus Ihrer Vorsorge machen

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