Anlageklasse im Fokus: Aktien

China hat die Pandemie bereits vergangenes Jahr besiegt, die Wirtschaft wächst. Anlagegelder strömen ins Reich der Mitte. Aber auch längerfristig sind die Chancen intakt.

Starke Erholung an Chinas Börsen

Der chinesische Wirtschaftsmotor brummt: 2.3% hat die Wirtschaft im Corona-Jahr zugelegt. Das ist zwar das geringste Wachstum seit über 40 Jahren. Dennoch unterstreicht diese Entwicklung die robuste Verfassung der Wirtschaft und den Erfolg im Kampf gegen die Pandemie, denn die meisten grossen Volkswirtschaften verbuchten im Jahr 2020 einen historischen Einbruch. Dass das Reich der Mitte den konjunkturellen Dämpfer noch im selben Jahr aufgeholt hat, spricht für sich. Auch der Ausblick ist intakt. 

Diese Entwicklung spiegelt sich aber auch an der Börse. Der China Securities Index 300 (CSI 300) gewann vergangenes Jahr 27% und kletterte dieses Jahr zwischenzeitlich auf ein Allzeithoch. Damit lässt die chinesische Börse auch dieses Jahr viele Märkte hinter sich. Der CSI 300 umfasst die Aktien der 300 grössten Unternehmen Chinas, die an den Börsen in Shanghai und Shenzen gehandelt werden. Dominiert wird der Index von einem Schnapsproduzenten.

China Security Index 300 (CSI 300)

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office

Der Marktzugang ist im Land der Morgenröte – im Gegensatz zu vielen anderen Börsen – etwas schwieriger. Der chinesische Aktienmarkt unterscheidet zwischen A-, B- und H-Aktien. A-Aktien werden an den Börsen in Shanghai und Shenzen in Renminbi gehandelt und dürfen nur von chinesischen Staatsbürgern und gewissen qualifizierten Anlegern gekauft werden. Dagegen sind B-Aktien nur ausländischen Anlegern zugänglich. Sie werden in Shanghai in US-Dollar und in Shenzen in Hongkong-Dollar gehandelt. H-Aktien sind Aktien chinesischer Unternehmen, die in Hongkong gehandelt werden und von allen Anlegern weltweit gekauft werden können. Aus Risiko-Rendite-Überlegungen empfiehlt sich ein Einstieg in den chinesischen Markt aber primär über Kollektivanlagen.  

Chinas Banken überragen alles

Für eine langfristige Positionierung spricht auch, dass viele Anleger in China noch immer untergewichtet sind. Allein wer sich neutral positionieren will, wird wohl seinen Anteil in chinesischen Aktien künftig ausbauen. Wie bedeutend China in gewissen Bereichen aber bereits ist, lässt sich exemplarisch am Bankensektor ablesen. Gemessen an der Bilanzsumme kommen die grössten Banken der Welt aus China. Der Unterschied zur grössten Schweizer Bank UBS ist eindrücklich.

Bilanzsumme in Mrd. Fr.

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office

Unsicherheiten bestehen aber auch in China. Die Spannungen zwischen China und den USA drücken aktuell zwar die Stimmung, hätten aber das Potenzial zusätzliche Anleger anzulocken, sollte sich die Lage entspannen. Mit Blick auf das stärkere Wachstum halten wir an unserem Übergewicht in Schwellenländeraktien fest. Wir investieren bewusst breiter in diese Märkte, da wir davon ausgehen, dass sämtliche Schwellenländer vom erwarteten Konjunkturaufschwung nach der Corona-Krise überdurchschnittlich profitieren werden.