Anlegen in stürmischen Zeiten – Wie Sie Ihr Vermögen schützen und Chancen nutzen

Die Börsenturbulenzen rund um die globale Coronasituation verunsichern. Jetzt überhastete Entscheide zu treffen, ist allerdings keine gute Idee. Viel mehr gilt es Ruhe zu bewahren, an der definierten Anlagestrategie festzuhalten und Einstiegschancen sorgfältig zu prüfen.

Angst ist ein schlechter Ratgeber

Achterbahnbörsen – so umschreiben Händler das, was sich derzeit auf den Handelsplätzen in Zürich, Frankfurt und New York abspielt. Die Coronavirus-Pandemie und die Massnahmen, die zu ihrer Eindämmung ergriffen werden, treffen die Wirtschaft mit voller Wucht. Das sorgt an den Märkten für hohe Volatilität. Meldungen zur Ausbreitung des Virus führten in den vergangenen Wochen zu teils panikartigen Aktienverkäufen; positive Nachrichten zu medizinischen Fortschritten oder Hilfspaketen der Zentralbanken und Regierungen wiederum stärkten die Kurse. 

Dieses Auf und Ab schürt Ängste bei Anlegerinnen und Anlegern. Verständlicherweise, wie Matthias Geissbühler, Chief Investment Officer Raiffeisen Schweiz, sagt: «Es ist derzeit schwer abschätzbar, wie lange die ausserordentliche Coronasituation andauern wird und was ihre Folgen sein werden. Entsprechend gross ist die Verunsicherung.» Sich bei finanziellen Entscheiden von Unsicherheit oder gar Angst leiten zu lassen, ist allerdings nicht ratsam. 

An der strategischen Asset Allokation festhalten

Sind die Märkte volatil, gilt vor allem eines: Ruhe bewahren und Aktionismus vermeiden. Anleger sollten ihre Anlagestrategie und die festgelegte Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen beibehalten. Matthias Geissbühler erklärt: «Die strategische Asset Allokation hat einen langfristigen Charakter.» Sie baut auf der persönlichen Risikobereitschaft und der finanziellen Risikofähigkeit des Anlegers auf. Wenn sich daran nichts Grundlegendes ändert, gibt es auch keinen Grund, bei Börsenturbulenzen die einmal gewählte Strategie über den Haufen zu werfen – mögen die Marktbewegungen noch so dramatisch aussehen. Denn diese kurzfristigen Schwankungen und Verluste können mit einem langfristigen Anlagehorizont wieder ausgeglichen werden. Und auf die lange Frist bietet Anlegen auch weiterhin grundsätzlich grössere Renditechancen als Sparen. Dies gilt umso mehr im aktuellen Tiefzinsumfeld. Die grössten Renditenchancen über eine Zeitdauer von fünf bis zehn Jahren finden Anleger dabei mit Aktien.

In der aktuellen Situation ist es aber durchaus ratsam, unter Beibehaltung der grundlegenden Anlagestrategie kleinere taktische Anpassungen vorzunehmen. «Es gibt immer Bandbreiten, die man ausnutzen kann, um Risiken abzufedern. Beispielweise indem der Aktienanteil reduziert und die Gewichtung von Anleihen und Liquidität erhöht wird», sagt Matthias Geissbühler. Ein kostenloser Depot-Check schafft Klarheit darüber, ob Korrekturen im derzeitigen Marktumfeld angezeigt sind.

Auch ein sogenanntes Rebalancing kann sinnvoll sein: Weil Aktien im Zuge der Krise an Wert verloren haben, machen sie beispielsweise nicht mehr wie in der Strategie definiert 40 sondern nur noch 35 Prozent des Portfolios aus. Mit Zukäufen können Anleger das angestrebte Verhältnis wiederherstellen.

 

Wichtig ist in jedem Fall eine breite Diversifikation des Portfolios. Das heisst: Es umfasst unterschiedliche Anlageinstrumente wie Aktien und Obligationen, verschiedene Risikoklassen und ein breites Spektrum an Branchen, Ländern und Währungen. Weil der Anleger dabei nicht alles auf eine Karte setzt, verteilt und verringert sich das Risiko des gesamten Portfolios. Ein gutes Beispiel für diesen Effekt sind Aktien und Obligationen, denn ihre Kurse sind oftmals gegenläufig. Investiert ein Anleger in beides, können Verluste in einem Bereich mit Gewinnen im anderen kompensiert werden. Ein breit diversifiziertes Portfolio unterliegt folglich niemals so hohen Schwankungen wie einzelne Titel – mögen die Zeiten an den Finanzmärkten noch so stürmisch sein. 

Die ausserordentliche Situation bietet Einstiegschancen

Selbst wenn Negativschlagzeilen derzeit die Überhand haben, bietet die aktuelle Situation auch Einstiegschancen. «In den vergangenen Jahren waren die Märkte ungeheuer stark, was den Einstieg für Anleger teuer gemacht hat. Das ist nach dieser Korrektur nicht mehr der Fall», sagt Matthias Geissbühler. 

 

 Anlagetipps für die Krise

  • Halten Sie an der einmal definierten Anlagestrategie fest. Diese hat einen langfristigen Charakter und ist nicht aufgrund von kurzfristigen Marktbewegungen anzupassen.
  • Investieren Sie in breit diversifizierte Lösungen. Anlagezielfonds und Vermögensverwaltungsmandate bieten Ihnen die Möglichkeit, effizient in ein Portfolio von verschiedenen Anlageklassen wie Aktien und Obligationen zu investieren. Experten kümmern sich darum, dass Ihr Portfolio immer entsprechend der Marktsituation richtig investiert ist.
  • Falls Sie in Einzelanlagen investieren wollen, achten Sie auf die Qualität der Unternehmen. Nicht nur als krisenresistent bekannte Branchen wie Pharma oder Nahrungsmittel, die weniger stark von den Konjunkturzyklen betroffen sind, bieten sich an. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann auch in eher zyklische Unternehmen investiert werden, wenn das Unternehmen eine tiefe Verschuldung, hohes Eigenkapital und gute Liquidität aufweist. 

Die historisch tiefen Zinsen sprechen weiterhin dafür, das Vermögen nicht einfach auf dem Bankkonto zu lassen. Wichtig ist auch hier: Nicht überhasten! «Der Anleger braucht eine langfristige Strategie, die zu seinem Risiko-Rendite-Profil passt und Schritt für Schritt umgesetzt werden kann», fasst es Geissbühler zusammen. Wer gestaffelt vorgeht und dabei auf eine breite Diversifikation des Portfolios achtet, ist auch dann gut aufgestellt, wenn sich die Krise hinzieht.

Silberstreif am Horizont

Wie lange Corona die Märkte überschatten wird, lässt sich aktuell nicht vorhersagen. «Es gibt keine Erfahrungswerte, wie Wirtschaft und Börsen auf eine Pandemie reagieren», erklärt Matthias Geissbühler. Denn mit systeminternen Krisen wie etwa in den Jahren 2008/2009 ist die momentane Situation nicht vergleichbar. «Wir wissen aber, dass sich die Konjunktur von sogenannt exogenen Faktoren vergleichsweise rasch wieder erholt. Ich gehe davon aus, dass insbesondere der Aktienmarkt schnell wieder zulegen wird, sobald erste Zeichen einer Entspannung da sind». 

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