«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Die Impfkampagnen verlaufen teilweise harzig. Vor allem in Europa und der Schweiz geht es nur langsam vorwärts. Dadurch verschiebt sich die Normalisierung hierzulande weiter nach hinten.

Keine frohen Ostern

Die Hoffnungen auf rasche Lockerungsschritte im Zusammenhang mit den Corona-Massnahmen werden weiter getrübt. In Europa haben viele Staaten die Schrauben bereits wieder angezogen und in gewissen Regionen gibt es gar einen verschärften Oster-Lockdown. Auch in der Schweiz zögert der Bundesrat mit weiteren Lockerungen. Frohe Ostern sehen anders aus.

 

(Europäische) Impfprobleme

Während Länder wie Israel, Grossbritannien und die USA mit den Impfungen zügig vorankommen, harzen die Impfkampagnen in Europa. Beim aktuellen Tempo werden grössere Öffnungsschritte vor dem Sommer immer unrealistischer. Dadurch verzögert sich auch die Konjunkturerholung.

 

Willkommener Geldregen

In den USA werden in diesen Tagen Schecks im Wert von insgesamt 410 Milliarden US-Dollar an die Bevölkerung verschickt. Bis zu einem Jahreseinkommen von 75'000 US-Dollar erhält jeder Einwohner eine Gutschrift von 1'400 Dollar. Dieses «Helikoptergeld» ist ein wesentlicher Teil des insgesamt 1.9 Billionen US-Dollar schweren Rettungspakets der neuen US-Regierung unter Joe Biden.

Tiefzinsen (fast) soweit das Auge reicht

Das Credo der im März abgehaltenen Notenbanksitzungen ist klar: Die Geldpolitik bleibt in den Industrieländern bis auf weiteres expansiv und die Leitzinsen tief. Daran wollen die Notenbanken trotz deutlich gestiegenen Inflationserwartungen festhalten. Während die US-Fed, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Tiefzinspolitik also noch sehr lange beibehalten, sahen sich die Notenbanken in Brasilien, Russland und der Türkei aufgrund deutlich steigender Inflationszahlen gezwungen, ihre Leitzinsen zu erhöhen. Es ist daher wenig erstaunlich, dass Schwellenländeranleihen seit Jahresbeginn zu den Verlierern gehören.

 

Konsolidierung erwartet

Nach dem starken Kursanstieg seit Jahresanfang erwarten wir eine Konsolidierung an den Aktienmärkten. Steigende Langfristzinsen sowie die Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie sorgen für Gegenwind. Dennoch bleiben wir in unserem mittelfristigen Ausblick optimistisch und rechnen mit einer deutlichen Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte. Taktisch halten wir an unserer neutralen Gewichtung bei den Aktien fest.