«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Lockdowns in China, Ukraine-Krieg, hohe Inflationsraten sowie eine restriktivere Geldpolitik – das Anlageumfeld ist anspruchsvoll. Wir haben unsere Portfoliorisiken taktisch reduziert und die Liquidität erhöht.

Geldpolitischer Gegenwind

Die US-Notenbank Fed legt ihre zögerliche Haltung ab und macht ernst. Nachdem im März ein erstes Mal an der Zinsschraube gedreht wurde, geht es nun Schlag auf Schlag weiter. Am 4. Mai steht eine Zinserhöhung um 0.50% an und sowohl im Juni als auch Juli dürften die Zinsen weiter angehoben werden. Der Grund ist die Sorge vor einer zunehmend ausser Kontrolle geratenen Inflation.

 

Lockdowns in China

Die Null-Covid-Strategie in China belastet die Weltwirtschaft. Seit Wochen befindet sich die Wirtschaftsmetropole Shanghai in einem Lockdown. Firmen mussten vorübergehend ihre Produktion einstellen und im Hafen stauen sich die Container. Die Folgen für die globalen Lieferketten werden sich in den kommenden Wochen in Form von Engpässen und weiteren Preissteigerungen bemerkbar machen. Derweil gibt es vermehrt Covid-Fälle in Peking. Damit droht auch der Hauptstadt eine vorübergehende Stilllegung.      

 

Keine Entspannung in der Ukraine

Der Sturm auf die Hauptstadt Kiew ist zwar ausgeblieben. Dafür wüten die Kämpfe im Donbass. Ein baldiger Waffenstillstand oder eine diplomatische Lösung scheint nicht in Griffweite. Damit bleibt der Druck auf die Rohstoffpreise bestehen. 

Risikoreduktion

Die aktuelle Gemengelage mahnt zur anlagetaktischen Vorsicht. Die Kombination aus hoher Inflation, Wachstumssorgen, Lieferengpässen sowie einer restriktiveren Geldpolitik dürfte in den kommenden Monaten für anhaltend hohe Volatilität an den Finanzmärkten sorgen. Aus diesen Gründen haben wir die Aktienquote nochmals reduziert und im Gegenzug die Liquidität in den Portfolios erhöht. Regional werden Aktien aus Europa und den Schwellenländern neu untergewichtet.

 

Deglobalisierungstendenzen

Die Globalisierungswelle der letzten zwei Jahrzehnte hat den Wohlstand weltweit deutlich erhöht. Gleichzeitig wurden durch die zunehmende Arbeitsteilung Abhängigkeiten geschaffen. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben diese schonungslos offengelegt und könnten einen Richtungswechsel einläuten. Mehr dazu im Fokustext dieser Ausgabe.