Wenn Sie ohne Unterbruch die Stelle wechseln wird Ihre Freizügigkeitsleistung direkt in die Pensionskasse des neuen Arbeitgebers übertragen. Bei einem Stellenwechsel ist in jedem Fall die neue Vorsorgeeinrichtung zu melden, inkl. den Angaben über den neuen Arbeitgeber sowie der Adresse der neuen Vorsorgeeinrichtung und deren Zahlungsverbindung. Dazu wird Ihnen beim Austritt ein entsprechendes Meldeformular zur Verfügung gestellt.

Wenn Sie nicht sofort eine neue Stelle antreten, müssen Sie Ihr Guthaben entweder auf ein Freizügigkeitskonto bei einer Bank oder auf eine Freizügigkeitspolice bei einer Versicherungsgesellschaft überweisen lassen. Die Wahl der Insititution steht Ihnen frei, es muss sich aber um eine an die 2. Säule gebundene Kontoart handeln. 

Falls Sie uns keine Angaben zur Überweisungsadresse machen, übertragen wir Ihr Guthaben sechs Monate nach Ihrem Austritt an die Stiftung Auffangeinrichtung BVG. Die Auffangeinrichtung ist eine nationale Vorsorgeeinrichtung, die im Auftrag des Bundes als Auffangbecken und Sicherheitsnetz der 2. Säule dient. Ihre Freizügigkeitsleistung bleibt dort «parkiert», bis Sie der Auffangeinrichtung Ihre neue Vorsorgeeinrichtung melden.

In folgenden klar definierten Ausnahmefällen und nur mit der schriftlichen Zustimmung Ihres Ehegatten oder eingetragenen Partners (falls vorhanden) können Sie sich die Freizügigkeitsleistung bar auszahlen lassen:

• Sie verlassen die Schweiz endgültig. Achtung, hier gibt es Einschränkungen aufgrund internationaler Abkommen.
• Sie machen sich im Haupterwerb selbständig.
• Ihre Austrittsleistung ist kleiner als Ihr letzter Jahresbeitrag.

Wenn Sie bei Ihrem Austritt das Alter 55 erreicht haben, besteht die Möglichkeit einer Weiterversicherung der Alters- und Risikovorsorge oder nur der Risikovorsorge bei unserer Pensionskasse (Art. 6a unseres Vorsorgereglements). Für eine Weiterversicherung müssen folgende Voraussetzungen kumulativ erfüllt sein:

• Es besteht bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses kein neues BVG-pflichtiges Arbeitsverhältnis;
• das Arbeitsverhältnis wurde durch die Arbeitgeberin oder im gegenseitigen Einvernehmen auf Wunsch der Arbeitgeberin aufgelöst;
• Sie sind zum Zeitpunkt der Auflösung des Arbeitsverhältnisses 55 Jahre alt oder älter;
• Sie sind in der Schweiz wohnhaft;
• die Anmeldung muss innerhalb von 3 Monaten nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erfolgen.

Die Raiffeisen Pensionskasse bietet Ihnen maximale Flexibilität beim Bezug der Altersleistungen: 

Pensionierungszeitpunkt

• Freie Wahl des Pensionierungszeitpunkts im Alter zwischen 58 und 70.
• Mit der Option Teilpensionierung können Sie einen Teil der Altersleistungen vorbeziehen bei gleichzeitiger Weiterbeschäftigung mit einem reduzierten Pensum. 

Leistungsbezug

• Freie Wahl zwischen Kapital- und/oder Rentenleistung beim Leistungsbezug (vorzeitige Pensionierung, ordentliche Pensionierung, Teilpensionierung).
• Freie Bestimmung der Kapital- und Rentenanteile bei einem allfälligen Mischbezug der Altersleistungen.

Unsere Pensionskasse zahlt Ihnen Invaliditätsleistungen, wenn die folgenden Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind:

• Ihre Invalidität ist von der Eidgenössischen Invalidenversicherung (IV) anerkannt 
• Ihr Invaliditätsgrad beträgt mindestens 40% 
• Sie waren zum entsprechenden Zeitpunkt bei unserer Pensionskasse versichert

Im Scheidungsfall eines aktiven Versicherten oder eines IV-Rentenbezügers erhält jeder Ehegatte grundsätzlich die Hälfte der während der Ehe erworbenen Freizügigkeitsleistung des anderen Ehegatten bzw. den im Scheidungsurteil festgelegten Anteil. Die gleiche Regelung gilt für die Auflösung einer eingetragenen Partnerschaft.

Die während der Ehe erworbene Freizügigkeitsleistung entspricht der Differenz zwischen Ihrer Freizügigkeitsleistung, die Sie zum Zeitpunkt zum Zeitpunkt der Einleitung des Scheidungsverfahrens in der Pensionskasse angespart haben und derjenigen zum Zeitpunkt der Eheschliessung:

• Der Teil der Freizügigkeitsleistung, der gemäss Scheidungsurteil zu überweisen ist, wird in erster Linie dem angesammelten Kapital auf dem VP-Konto, dann dem Sparguthaben des Bonusplans und zuletzt dem Altersguthaben des Basisplans entnommen. Diese Überweisung hat zur Folge, dass sich die künftigen Altersleistungen der Kasse entsprechend reduzieren.
• Falls Sie hingegen von Ihrem geschiedenen Ehegatten eine Zahlung erhalten, wird diese dem Altersguthaben im Basisplan und ein allfälliger Überschuss dem Sparguthaben im Bonusplan bzw. dem VP-Konto gutgeschrieben, wodurch sich Ihre Leistungen im Alter erhöhen.
• Es kommt auch dann zur Teilung der Pensionskassenleistungen, wenn ein Ehepartner bereits eine Altersrente bezieht. Der geschiedene Ehegatte eines Altersrentners erhält eine lebenslange Scheidungsrente (Höhe entspricht nicht der gekürzten, bestehenden Altersrente, sondern wird aufgrund der Lebenserwartung etc. des neuen Empfängers berechnet). Die Auszahlung der Scheidungsrente erfolgt, je nach erfüllten Bedingungen, an eine Vorsorge- oder Freizügigkeitseinrichtung (einmal jährlich oder alternativ als einmalige Kapitalzahlung) oder als Direktauszahlung (monatlich).

Diese Bestimmungen gelten sinngemäss auch für eingetragene Partnerschaften.

Der Umgang mit Vorbezügen von Vorsorgegeldern zur Finanzierung von Wohneigentum ist wie folgt geregelt:

• Das Wohneigentum muss für Ihren persönlichen Bedarf als Hauptwohnsitz bestimmt sein
• Sie können Ihren Anspruch auf Vorbezug oder Verpfändung bis zum Alter 62 geltend machen
• Sie benötigen die schriftliche Zustimmung Ihres Ehegatten oder eingetragenen Partners
• Ein Vorbezug ist nur alle fünf Jahre möglich
• Der Mindestbezug beträgt CHF 20'000

Sie können mit Ihrer bezogenen Freizügigkeitsleistung 

• ein Haus oder eine Wohnung kaufen,
• Beteiligungen an Wohneigentum kaufen oder
• eine Hypothek zurückzahlen.

Das Wohneigentum muss zwingend für Ihren persönlichen Bedarf als Hauptwohnsitz bestimmt sein. Der Kauf einer Ferienwohnung oder einer Wohnung beispielsweise für ein Kind kann nicht mit Ihrem Guthaben bei der Pensionskasse finanziert werden. Bauland kann nur erworben werden, wenn ein bewilligtes Bauprojekt vorhanden ist.

Wenn Sie 50 Jahre alt oder jünger sind, können Sie die gesamte Freizügigkeitsleistung für Wohneigentum einsetzen – als Vorbezug oder Verpfändung.

Ab 50 Jahren können Sie die Freizügigkeitsleistung, auf die Sie mit 50 Anspruch hatten, oder die Hälfte der aktuellen Freizügigkeitsleistung für Wohneigentum einsetzen, je nachdem, welcher Betrag höher ist.  

• Der Vorbezug wird in erster Linie vom angesammelten Kapital auf dem VP-Konto, dann vom Sparguthaben im Bonusplan und zuletzt vom Altersguthaben im Basisplan finanziert. Entsprechend reduzieren sich Ihre künftigen Altersleistungen aus der Pensionskasse.
• Sie sind zudem verpflichtet, den Vorbezug als Kapitalleistung zu versteuern. Sie können das vorbezogene Kapital zu einem späteren Zeitpunkt ganz oder teilweise wieder zurückzahlen und bei der Steuerbehörde die ursprünglich bezahlte Kapitalsteuer zurückfordern.
• Bis zur vollen Rückzahlung der bezogenen Vorsorgemittel können Sie keine steuerbegünstigten, persönlichen Einkäufe in die Pensionskasse tätigen.