Was ist ein Emittent?

Bei der Zeichnung von Wertpapieren sollten Anleger auf das Emittentenrisiko des jeweiligen Anbieters achten. Sollte der Emittent zahlungsunfähig werden, kann der Anleger sein Kapital teilweise oder sogar vollständig verlieren. Dieses Risiko wird als Emittentenrisiko angegeben. Ein erhöhtes Emittentenrisiko besteht, wenn sich die wirtschaftliche Situation des Emittenten signifikant verschlechtert. Eine Insolvenz kann zum Totalverlust des Kapitals führen.

Durch die Zeichnung stellt der Anleger dem Emittenten ein Darlehen zur Verfügung, dass dieser für seine Zwecke einsetzen kann. Im Gegenzug verpflichtet sich der Emittent dazu, das Kapital gemäss Produktbedingungen zurückzuzahlen und eine allfällige Verzinsung bzw. Ausschüttung vorzunehmen. Ist der Emittent dazu nicht mehr in der Lage, muss der Anleger mit Verlusten rechnen. Aus diesem Grund ist das Emittentenrisiko ein wichtiges Kriterium beim Wertpapierkauf.

Für Anleger ist es von Bedeutung zu wissen, welchem Risiko ihr investiertes Kapital unterliegt. Zur Minimierung des Risikos bieten sich die folgenden Strategien an:

• Ein Indikator für das Rating eines Emittenten ist die Emittentenbonität. Durch die Beobachtung der Bonität lässt sich das Risiko der Anlage ableiten.
• Collateral Secured Instruments (COSI) sind eine seit 2009 angebotene Dienstleistung, mit der sich Anleger absichern können.

Anhand der Emittentenbonität lässt sich abschätzen, wie hoch das Ausfallrisiko der Anlage ist. Die Bonität des Emittenten entspricht dabei seiner Kreditwürdigkeit, d. h. die Fähigkeit des Emittenten, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Die Bonität kann durch die folgenden Informationen zu einem Herausgeber Strukturierter Produkte bewertet werden:

• Credit Spreads (Kreditaufschläge) ermöglichen es, die Ausfallwahrscheinlichkeit einzuschätzen. Je höher der Credit Spread ausfällt, umso höher ist das Ausfallrisiko und umso niedriger ist die Bonität.
• Bonitätsratings der drei grossen Rating-Agenturen Moody's, S&P und Fitch sind für einen Teil der Emittenten erhältlich.
• Die Kernkapitalquote gibt Aufschluss darüber, wie gut der Emittent auf Verluste reagieren kann. Die Eigenkapitalvereinbarung "Basel II" schreibt vor, dass Emittenten eine Tier-1-Quote von mindestens 4 % vorweisen müssen.