Häufige Fragen zum beabsichtigten Zusammenschluss
Wie wird die neue Bank heissen?
Die Bank wird «Raiffeisenbank Regio Uzwil Genossenschaft» heissen und der juristische Sitz bleibt in Oberbüren.
Wie sieht die personelle Zusammensetzung des Verwaltungsrates sowie der Bankleitung aus?
Der designierte Verwaltungsrat wird mit Mitgliedern der bestehenden Verwaltungsräte aus dem gesamten Geschäftskreis zusammengesetzt. Das Präsidium übernimmt Marco Frauchiger. Als Vizepräsident ist Thomas Schildknecht vorgesehen. Die weiteren Mitglieder des Verwaltungsrates sind Gabriela Buchmann, Raphael Lusti, Ingrid Markart, Janine Studerus und Melanie Wild.
Die designierte Bankleitung setzt sich ebenfalls ausgewogen aus bestehenden Mitgliedern beider Banken zusammen. Die operative Führung der Bank wird an Christian Krauer übertragen. Die Bankleitung wird komplettiert durch Kurt H. Bloch, Andreas Meienhofer, Peter Mojzisek, Patrick Müller, Marco Schlatter und Madlene Walti.
Per wann wird über den Zusammenschluss entschieden?
Die Mitglieder entscheiden an der jeweiligen Urabstimmung über den Zusammenschluss. Die Urabstimmung findet vom 2. Februar bis 11. März 2026 statt. Für den Zusammenschluss braucht es bei beiden Urabstimmungen eine Zweidrittelmehrheit.
Per wann erfolgt der Zusammenschluss?
Die Fusion wird rechtlich wirksam mit dem Eintrag ins Handelsregister und erfolgt rückwirkend per 01.01.2026.
Technisch werden die Banken am Pfingstwochenende fusioniert.
Weshalb ein Zusammenschluss?
Die Bankenwelt befindet sich im rasanten Wandel – getrieben durch Digitalisierung, Fachkräftemangel, zunehmende regulatorische Anforderungen und steigenden Margendruck. Besonders kleinere Banken stehen dadurch vor grossen Herausforderungen.
Auch die kleinen Banken müssen dieselben gesetzlichen Vorgaben erfüllen wie grosse Institute. Kleinere Banken verfügen jedoch über deutlich weniger Ressourcen. Das führt dazu, dass sich die Verantwortlichen in kleinen Banken zunehmend mit administrativen Aufgaben beschäftigen müssen – auf Kosten der Zeit und Energie, die eigentlich für die Betreuung der Kundinnen und Kunden vorgesehen wäre.
Als regional tätige Banken stehen beide Banken vor der Wahl: Stillstand oder gemeinsamer Fortschritt zum Wohle unserer geschätzten Kundschaft und werten Mitglieder. Wir haben immer noch einen «Heimvorteil» und wollen diesen auch behalten.
Der Entscheid für einen partnerschaftlichen Zusammenschluss wurde von den Verwaltungsräten beider Banken sorgfältig vorbereitet und erfolgte vorausschauend und aus einer Position der Stärke. Beide Banken bringen gesunde finanzielle Grundlagen, starke regionale Verankerung und dezentrale Entscheidungsstrukturen mit. Diese Stärken werden weiter gefestigt. Die individuellen personellen Ausgangslagen in den Verwaltungsräten und den Bankleitungen erlauben es, die beiden Gremien gemeinsam ausgewogen zu gestalten. Dank der guten Geschäftsverläufe der beider Banken haben wir zudem Zeit, organisatorisch und kulturell zusammen zu wachsen.
Gemeinsam mit der Partnerbank sind wir in der Lage, die bereits erwähnten Herausforderungen souverän zu meistern – und gleichzeitig unsere unternehmerische Freiheit zu wahren.
Was bedeutet der Zusammenschluss für mich als Mitglied respektive Kundin/Kunde?
Als Kundin / Kunde respektive Mitglied profitieren Sie von einer regional stark verankerten Raiffeisenbank, die noch stabiler aufgestellt sein wird, um die aktuellen und künftigen Herausforderungen erfolgreich anzugehen.
Durch den Zusammenschluss bekommen wir die Möglichkeit, Spezialthemen zu vertiefen. Dies wird sich für die Kundinnen und Kunden in Form einer noch höheren Beratungsqualität und einem umfassenden Dienstleistungsangebot auswirken (Vorsorge- und Anlagegeschäft, Finanz- und Nachlassplanungen, komplexere Finanzierungen im Firmenkundengeschäft, Versicherungsdienstleistungen usw.). Dank der gewonnenen Zeit können wir unsere Kundinnen und Kunden noch individueller beraten – persönlich, zielgerichtet und mit einem echten Mehrwert.
Ein besonderes Signal für unsere Kundschaft: Der in der neuen Bank zweitgrösste Standort Niederhelfenschwil würde ein «Facelifting» erhalten und technisch auf den Stand der übrigen drei Geschäftsstellen in Oberbüren, Niederuzwil und Schwarzenbach gebracht. Zudem werden in Niederhelfenschwil wieder längere Schalteröffnungszeiten eingeführt. Das neue Team ist nach der Fusion gross genug, um wieder spürbar länger offen zu haben.
Damit unterstreichen wir, dass die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden mehr als nur ein Versprechen ist.
Werden Geschäftsstellen geschlossen?
Nein, wir wollen nach wie vor nahe bei unseren Kundinnen und Kunden sein und unseren verbindenden Charakter als «Dorfbanken» bewahren. In der neu organisierten Raiffeisenbank werden keine Geschäftsstellen geschlossen. Durch den Zusammenschluss werden wir Synergien schaffen und die Ressourcen besser planen: Dies ermöglicht uns, die Dienstleistungen in der Region zu erhalten. Unsere Kundinnen und Kunden erhalten durch den Zusammenschluss sogar Zugang zu mehr Bankenstandorten als heute.
Ist die neue Raiffeisenbank Regio Uzwil nicht zu gross nach der Fusion?
Die fusionierte Bank ist mit einer Bilanzsumme von rund 1.8 Milliarden Franken und rund 64 Mitarbeitenden zwar grösser als bisher, jedoch weiterhin deutlich kleiner als die St. Galler Kantonalbank mit ca. 1'400 Mitarbeitenden und einer ca. 15x höheren Bilanzsumme (Alternativ: Thurgauer Kantonalbank mit ca. 900 Mitarbeitenden und einer rund 11x höheren Bilanzsumme).
Die heutige UBS (nach Integration der ehemaligen Credit Suisse) ist nochmals um ein Vielfaches grösser und deutlich komplexer organisiert.
Im Gegensatz zu einer Grossbank als Publikumsgesellschaft sind wir als Raiffeisenbank genossenschaftlich organisiert. Unsere Gewinne bleiben als «Reserven» in der Bank und erhöhen damit die Sicherheit für die Kundinnen und Kunden sowie Mitglieder (als Eigentümer und Eigentümerinnen).
Raiffeisen Schweiz ist eine ausschliesslich auf den Markt Schweiz ausgerichtete Bankengruppe, welche klassisch im Spar-, Hypothekar-, Gewerbe-, Anlage- sowie Vorsorgegeschäft tätig ist. Da die Raiffeisengruppe systemrelevant ist, alloziert die Finanzmarktaufsicht signifikante Ressourcen zu Raiffeisen Schweiz. Kleinere, nicht systemrelevante Banken (Mitbewerber) spüren die Anforderungen der Finanzmarktaufsicht nicht so intensiv wie einzelne Raiffeisenbanken als Teil der Raiffeisengruppe. Die Raiffeisengruppe umfasst derzeit 212 regionale und eigenständige Genossenschaftsbanken und verfügt über 770 Geschäftsstellen.
Als fusionierte Raiffeisenbank Regio Uzwil bleiben wir weiterhin regional ausgerichtet, kennen demnach die lokalen Verhältnisse, sind primär im Geschäftskreis aktiv und fahren folglich ein berechenbares Risiko. Alle eigenständigen Raiffeisenbanken verfügen über eine eigene Banklizenz und weisen einen eigenen Verwaltungsrat und eine eigene Bankleitung als Organe auf. Ergänzend dazu sind alle Raiffeisenbanken in einem «Haftungsverbund» zusammengeschlossen und würden im Falle eines «systematischen Scheiterns» einer Bank solidarisch haften.
Was passiert mit meinem Einlageschutz, wenn die beiden Banken fusionieren - bleibt der Schutz für beide Konten bestehen oder werden die Guthaben zusammengezählt?
In der Schweiz sind Kundeneinlagen bei Banken und Wertpapierhäusern gesetzlich bis zu CHF 100'000 pro Kundenbeziehung und Bank geschützt (zzgl. Compte-joint Beziehungen). Mehrere Konten bei derselben Bank pro Kundenbeziehung werden zusammengerechnet. Die Sicherung erfolgt über das System esisuisse, welche im Konkursfall eine rasche Auszahlung garantiert. Wertschriften und Vorsorgegelder fallen nicht unter die Einlagensicherung, geniessen aber ein Konkursprivileg.
Was bedeutet der Zusammenschluss für die Mitarbeitenden?
Alle Mitarbeitenden werden übernommen. Die neue Bank bietet mehr Entwicklungsmöglichkeit und mehr Raum für Innovation, Spezialisierung, Stellvertretung und Kreativität
In welcher Form wird die Generalversammlung 2026 stattfinden?
Beide Banken haben in ihren aktuellen Statuten die Generalversammlung als Durchführungsform verankert.
Aufgrund der zukunftsweisenden Abstimmung für die beiden Banken sollen alle Mitglieder die Möglichkeit erhalten, über den Zusammenschluss abzustimmen. Aus diesem Grund werden die Generalversammlungen der beiden Banken, gestützt auf Artikel 32 der Statuten («besonderer Fall»), in Form einer Urabstimmung erfolgen.
In welcher Form findet die Banknacht 2026 statt?
Den beiden Raiffeisenbanken ist das gesellschaftliche Zusammenkommen der Mitglieder ein sehr grosses Anliegen. Dies wollen wir auch als neue Raiffeisenbank Regio Uzwil langfristig bewahren. Aus diesem Grund findet die Banknacht wie gewohnt statt.
Die nächste Banknacht findet am Freitag, 13. März 2026 an allen Standorten gleichzeitig statt. Aufgrund des Wegfalls des statutarischen Teils (Abstimmungen) wird ein Abendessen und ein attraktives Unterhaltungsprogramm angeboten.
Was passiert mit meinem Anteilschein?
Die Anteilscheine der Raiffeisenbank Niederhelfenschwil mit Nominalwert CHF 300 werden in Anteilscheine der Raiffeisenbank Regio Uzwil (fusionierte Raiffeisenbank) mit Nominalwert CHF 200 umgetauscht.
Wenn das Gesamtengagement (Nennwert oder Gesamt-Nennwert bei Mehrfachzeichnungen) nicht durch CHF 200 teilbar ist, erfolgt eine Nennwert-Auszahlung von CHF 100.
Bleibt mein Mitspracherecht erhalten?
Jedes Genossenschaftsmitglied hat auch nach dem Zusammenschluss weiterhin eine Stimme.
Was passiert bei einem «Nein» an der Urne?
Bei diesem nicht angestrebten Ergebnis werden die Verwaltungsräte der beiden Banken den Willen ihrer Mitglieder akzeptieren müssen.
Ein solches Resultat würde beide Banken jedoch vor grosse Herausforderungen stellen, auf welche die Verwaltungsräte und Bankleitungen in angemessenem Rahmen reagieren müssten.