5 Tipps zum Nachfolgeprozess – Ratschläge im Rückblick

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Die eigene Nachfolge durchläuft man in der Regel nur ein Mal. Das heisst: Erfahrung oder konkrete Anhaltspunkte fehlen. Lesen Sie, was Ihnen Unternehmer, die den Nachfolgeprozess bereits abgeschlossen haben, im Rückblick raten.

 

1. Unsicherheit eingestehen und Unterstützung beiziehen

Unterstützung von aussen ist äusserst wertvoll. Denn der Nachfolgeprozess ist deutlich weniger rational und gradlinig als gedacht. Unsicherheit und Emotionen sind bei so folgenreichen Entscheidungen ganz normal. Ein neutraler Berater bringt Struktur in den Prozess, behält den Überblick und kann Emotionen abfedern. Vorzugsweise kommt diese externe Unterstützung nicht aus dem Umfeld, sondern ist vollkommen unabhängig.

 

2. Der Nachfolger ist eine eigene Persönlichkeit

Der Nachfolger ist kein Spiegelbild des abtretenden Unternehmers. Er ist eine eigenständige Persönlichkeit mit Stärken und Schwächen, eigenen Ideen, Strategien und Lösungsansätzen. Auch wird er nicht von Anfang an alles können und schon gar nicht alles gleich machen. Mit einer gut geplanten, allenfalls schrittweisen Übergabe kann der Nachfolger in seine Rolle hineinwachsen. In der Regel sieht man nach rund einem Jahr, ob der vorgesehene Nachfolger der Aufgabe gewachsen ist. 

 

3. Verkaufspreis nicht zu hoch gewichten

Der Verkaufspreis ist wichtig, aber oft nicht ganz so zentral, wie es zu Beginn des Nachfolgeprozesses den Anschein macht. Wenn sonst das meiste stimmt, kann es sich lohnen, bei den Finanzen gewisse Abstriche zu machen – sofern man dabei die Altersvorsorge im Blick behält.

 

4. Man kann es nicht allen recht machen

Die perfekte Lösung für alle gibt es in der Nachfolge so gut wie nie. Zu gross ist die Zahl der beteiligten Anspruchsgruppen. Wichtig ist, sich kontinuierlich mit allen Beteiligten auszutauschen. So lernt man ihre Bedürfnisse und Interessen kennen und kann gleichzeitig die eigenen Überlegungen und Entscheide transparent machen. 

 

5. Genug Zeit einplanen

Der Nachfolgeprozess dauert länger als ursprünglich angenommen. Es lohnt sich deshalb, frühzeitig zu beginnen und konsequent dran zu bleiben – selbst wenn man das Gefühl hat, dass eigentlich noch genügend Zeit vorhanden ist. 

 

Alle Ratschläge wurden im Rahmen der «Raiffeisen Nachfolgestudie 2020» zusammengetragen.