Emissionsarm mit der ersten Solar-Seilbahn der Welt

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Früher lieferte Diesel die Energie für das Berggasthaus Staubern, die zugehörige Seilbahn war dem Stromnetz angeschlossen. Seit Frühling 2018 werden beide von einer Photovoltaikanlage versorgt. Damit reduziert Unternehmer Daniel Lüchinger die Schadstoffemissionen und schützt das wichtigste Asset seines Betriebs: die einzigartige Landschaft des Alpsteins.
 

Umstellung auf Solarenergie

15 Tonnen Diesel verbrannte der Generator des Berggasthauses Staubern früher pro Jahr. Der komplizierte Transport auf 1'751 Meter über Meereshöhe, regulatorische Einschränkungen, insbesondere aber auch die schlechte Ökobilanz veranlassten Daniel Lüchinger zum Umdenken. Der Geschäftsführer des Berggasthauses sagt: «Mir war es wichtig, unabhängig zu bleiben. Unabhängig auch von Stromquellen, mit denen ich nicht einverstanden bin, also zum Beispiel von Atomkraft.»

Bei der Solarenergie wurde er fündig: Eine Photovoltaikanlage versorgt seit 2018 nicht nur das Berggasthaus mit emissionsarmem Strom, sondern auch die Staubern-Seilbahn, welche Gäste auf den Grat im Alpstein transportiert. «Damit besitzen wir die weltweit erste solarbetriebene Seilbahn», sagt Daniel Lüchinger stolz.

 

Langfristige Investition

Den Neubau der Seilbahn und die Solaranlage finanzierte das Familienunternehmen mit Eigenmitteln und einer Erhöhung der Hypothek. 8 Millionen Franken kostete die Anlage, die auf eine Lebensdauer von 40 bis 50 Jahren ausgelegt ist. «Nach 20 Jahren beginnt sich die Investition zu lohnen», erklärt Daniel Lüchinger. Rund 80'000 Franken bezahlte er bisher pro Jahr für Diesel, Strom und Unterhaltskosten. Heute fallen lediglich noch Kosten für die Wartung der Seilbahn an.

Zum Erneuerungspaket gehört auch ein 50-kWh-Akku, der mit Solarstrom gespeist wird. Dieser Zwischenspeicher kommt zum Einsatz, wenn mehr Strom benötigt wird, als die Photovoltaik liefern kann. «Auch den Generator nutzen wir zu Spitzenzeiten noch – allerdings nicht mit Diesel, sondern CO2-neutral mit gebrauchtem Frittieröl», berichtet Daniel Lüchinger. Insgesamt generiert die autarke Anlage genügend Strom, damit auch die E-Autos der Familie Lüchinger problemlos an der Talstation aufgeladen werden können.

 

Von und mit der Natur Leben

Es ist die Landschaft des Alpsteins, die Wanderer und Ausflügler in den Berggasthof Staubern zieht – ein zentrales Asset also. Für Daniel Lüchinger ist nachhaltiges Engagement daher eine Selbstverständlichkeit. «Unser Familienbetrieb lebt mit und von der Natur», sagt er. «Darum wollen wir ihr Sorge tragen.»

Weitere Nachhaltigkeitsinitiativen des Berggasthauses Staubern

Das Berggasthauses Staubern wirtschaftet nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern agiert auch sozial und ökonomisch nachhaltig:
 

Berggasthaus Staubern
Berggasthaus Staubern

Im Alpstein, auf 1751 Metern über Meereshöhe, liegt das Berggasthaus Staubern. Restaurant und Terrasse bieten Platz für 200 Gäste. Eröffnet wurde das Berggasthaus 1930, seit 1995 führen es Daniel und Judith Lüchinger in dritter Generation. Seit 2001 verbindet eine Bergbahn das Dorf Frümsen (SG) mit der Staubern, seit 2018 wird die Bergbahn mit Solarstrom betrieben.

Das Berggasthaus wurde aufgrund seiner Nachhaltigkeitsbestrebungen 2019 für den Raiffeisen Unternehmerpreis Ostschweiz nominiert.