«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

2022 steht im Zeichen der Normalisierung. Die Wachstumsdynamik wird sich abschwächen, die Zinsen leicht steigen. Damit dürften, nach dem sehr starken 2021, die Portfoliorenditen in diesem Jahr tiefer ausfallen.

Starkes 2021

Aus den von uns prognostizierten Silberstreifen am Horizont ist eitler Sonnenschein geworden. Zumindest wenn man die Aktienmarktperformances betrachtet. Der Swiss Performance Index (SPI) konnte um 23% zulegen. Auch der Weltaktienindex MSCI World beendete das Jahr, in Schweizer Franken gerechnet, mit einem satten Plus von 26%. 2021 war also für Aktienanleger ein sehr erfreuliches Jahr.   

 

Wachstumsnormalisierung

Nach zwei turbulenten Jahren normalisiert sich die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend. Die konjunkturellen Vorlaufindikatoren deuten bereits seit letztem Sommer auf eine Verlangsamung der Dynamik hin. Die heimische Wirtschaft dürfte 2022 um 2.5% expandieren, für die Weltwirtschaft gehen wir von einem Wachstum von 3.9% aus.

 

Restriktivere Geldpolitik

Die Inflation ist hartnäckiger als gedacht und mit einer Entspannung ist erst ab der zweiten Jahreshälfte zu rechnen. Vor diesem Hintergrund dürfte die globale Geldpolitik zunehmend restriktiver werden. Nachdem die Zinsen bereits in verschiedenen Ländern erhöht wurden, erwarten wir nun auch in den USA steigende Leitzinsen. Wir rechnen mit zwei Zinsschritten der US-Notenbank im zweiten Halbjahr.

Moderatere Renditen

Der MSCI World Index hat in den letzten zehn Jahren, in Schweizer Franken gerechnet, um 13.0% pro Jahr zugelegt. Diese Performance liegt deutlich über seinem langfristigen Durchschnitt. Vor dem Hintergrund leicht steigender Zinsen, einem schwächeren Gewinnwachstum und hohen Bewertungen dürften die zukünftigen Aktienmarktrenditen etwas moderater ausfallen. Dadurch rücken zwei Faktoren in den Fokus: die Dividenden sowie eine gute Titelselektion.

 

Diversifikation

Neben Aktien gehören auch Schweizer Immobilienfonds und Gold in ein breit aufgestelltes Portfolio. Beide Realwerte bieten einen gewissen Schutz vor Inflation und weisen eine tiefe Korrelation zu Aktien auf. Generell bevorzugen wir auch 2022 weiterhin Sachwerte gegenüber Nominalwerten.