«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Das Stagflationsgespenst macht die Runde. Anhaltende Lieferengpässe sowie stark steigende Rohstoffpreise erhöhen den Preisdruck. Zudem verliert die Konjunkturdynamik an Momentum. Wir bleiben unverändert leicht defensiv positioniert.

Lieferengpässe und Knappheiten

Die weltweiten Lieferengpässe halten an. Es fehlt an Microchips, Zwischenprodukten und Rohstoffen. Dies führt in immer mehr Branchen zu Produktionskürzungen. In der Automobilindustrie stehen vielerorts die Fliessbänder still. Ähnliches gilt für die Elektronikindustrie. Diese Knappheit führt zu steigenden Preisen.       

 

Stagflationssorgen

Die Inflationsraten klettern weiter. Von einem temporären Anstieg, wie es uns die Notenbanken noch immer weismachen wollen, keine Spur. In den USA sind die Konsumentenpreise im September zum fünften Mal in Folge um über 5% angestiegen. Gleichzeitig verliert die globale Konjunkturdynamik, ausgehend von China, an Schwung. Im Reich der Mitte resultierte im dritten Quartal beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein bescheidenes Plus von 4.9% – Tendenz sinkend. Steigende Inflation, schwächeres Wachstum: Das Stagflationsgespenst macht die Runde.         

  

Zinsen steigen

Die anhaltend hohen Teuerungsraten und die deutlich gestiegenen Inflationserwartungen erhöhen den Druck auf die Notenbanken. Die langfristigen Zinsen haben bereits angezogen und die entsprechenden Anleihen unter Druck gebracht. In den USA steht das Tapering unmittelbar bevor. Mit einer ersten Leitzinserhöhung der US-Fed rechnen wir per Ende 2022.   

Gewinnsaison

Die Zahlen für das dritte Quartal fallen bislang solide aus. Die Auftragsbücher sind gefüllt, allerdings kann aufgrund der Lieferengpässe teilweise nicht genügend produziert werden. Viele Firmen beklagen sich zudem über steigende Inputkosten und sehen sich mit zunehmendem Margendruck konfrontiert. Das Gewinnwachstum wird sich in den kommenden Quartalen verlangsamen.        

 

Unveränderte Positionierung

Der zunehmende Inflationsdruck sowie steigende Zinsen sind Gift für Anleihen. Wir bleiben entsprechend stark untergewichtet. Keine Änderung gibt es bei unserer eher vorsichtigen Aktienpositionierung. Innerhalb der leicht untergewichteten Quote präferieren wir den Heimmarkt sowie Schwellenländeraktien. Potenzial sehen wir zudem beim Gold.