Wohnungsknappheit verteuert die Mieten
Wer auf Wohnungssuche ist, braucht einen langen Schnauf und ein entsprechendes Budget. Die Mieten von Wohnungen sind massiv gestiegen. Und dies nicht nur in den Städten und Ballungsgebieten. Landesweit haben die Angebotsmieten zwischen Mitte 2023 und Mitte 2025 um 7,8 Prozent zugelegt. Dies entspricht einer annualisierten Wachstumsrate von 3,8 Prozent. Die herrschende Mietpreisdynamik ist um ein Vielfaches höher als der Schnitt der letzten rund 30 Jahre. Seit 1996 sind die Mieten jährlich um 1,1 Prozent gestiegen.
Bei den Bestandsmieten ist der Spielraum für Erhöhungen geringer, da dieser unter anderem von der Entwicklung des hypothekarischen Referenzzinssatzes abhängig ist. 2023 ist dieser zwar gleich zweimal angestiegen. In der Folge erhöhten viele Vermieter den Mietzins, was in Kombination mit den ebenfalls höheren Angebotsmieten den Mietpreisindex (MPI) deutlich anschwellen liess. Aufgrund der sinkenden Zinsen wurde eine Referenzzinssatzerhöhung bereits wieder rückgängig gemacht. Bis zum Jahresende dürfte dies auch mit der zweiten geschehen. Damit werden die Bestandsmieten in den nächsten Quartalen etwas weniger stark ansteigen als zuletzt. Den langfristigen Aufwärtstrend wird dies jedoch kaum beeinträchtigen. Der vom Bundesamt für Statistik berechnete, für den gesamten Wohnungsbestand repräsentative MPI macht deutlich: Seit dem Jahr 2000 sind die Mieten im Schnitt um über 40 Prozent gestiegen.
Diese Dynamik wird auf absehbare Zeit anhalten, denn Wohnraum bleibt in der Schweiz knapp. Fast zwei Drittel der Bevölkerung ist auf eine Mietwohnung angewiesen, doch das Angebot kann mit der Nachfrage nicht schritthalten. In der Schweiz entstehen zurzeit deutlich mehr Haushalte, als neue Wohnungen gebaut werden.