«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Die Coronasituation wird besonders den Schwellenländern stark zusetzen. Wir reduzieren deshalb unsere Gewichtung bei den Schwellenländeranleihen.

Starke Erholungsrallye

Seit den Tiefständen von Mitte März haben die Aktienmärkte weltweit zwischen 25 und 30 % zugelegt. Die starke Erholung basiert einerseits auf den massiven geld- und fiskalpolitischen Unterstützungsmassnahmen, andererseits auf der Hoffnung, dass der Höhepunkt der Corona-Pandemie bereits hinter uns liegt.   

 

Konjunktureller Einbruch

Die Erholung an den Finanzmärkten steht in starkem Kontrast zu den konjunkturellen Entwicklungen. Nachdem viele Volkswirtschaften bereits im ersten Quartal einen Rückgang der Wirtschaftsleistung verzeichnen mussten, dürfte das zweite Quartal noch schwächer ausfallen. In einigen Regionen ist sogar mit einem Konjunktureinbruch im zweistelligen Prozentbereich zu rechnen.  

 

Keine rasche Erholung

Die weitere Konjunkturentwicklung dürfte harzig verlaufen. Der Boden sollte zwar im zweiten Quartal erreicht sein. Aufgrund der deutlich gestiegenen Arbeitslosenzahlen und einem Anstieg der Sparquoten rechnen wir mit einer anhaltenden Eintrübung beim Konsum. Wir gehen entsprechend weiterhin von einer U-förmigen Konjunkturerholung aus.  

Schwellenländer-Risiken

Mit den Folgen der Coronasituation dürften vor allem die Schwellenländer noch länger zu kämpfen haben. Etliche Staaten leiden unter einem Kapitalabfluss und somit fehlen die Ressourcen für grossangelegte Fiskalpakete. Es ist mit weiteren Ratingrückstufungen und sogar Zahlungsausfällen zu rechnen. Wir haben entsprechend die Positionierung bei den Schwellenländeranleihen reduziert und sind neu leicht untergewichtet.   

 

Fokus Schweiz

Auf der Aktienseite bleiben wir insgesamt (noch) neutral gewichtet. Regional betrachtet geben wir weiterhin Schweizer Aktien den Vorzug. Die defensive Ausrichtung des Index und die hohe Qualität der Gesellschaften dürften dazu führen, dass der heimische Aktienmarkt zu den (relativen) Gewinnern der aktuellen Krise gehören wird.