Haben Sie schon einmal einen unwichtigen Facebook-Beitrag gelesen? Erfahren Sie hier mehr über den Kampf um Aufmerksamkeit im Facebook-Newsfeed, den Facebook Algorithmus und über die unterbewusste Selektion im Gehirn des Users. Lesen Sie zudem Tipps, um die Attraktivität eines Facebook-Posts zu steigern.
Facebook – das grösste soziale Netzwerk der Welt
Der Kampf um Aufmerksamkeit im Newsfeed
Täglich kämpfen Unternehmen um Aufmerksamkeit im Newsfeed des grössten sozialen Netzwerks der Welt. Sie tüfteln alle am möglichst perfekt optimierten Facebook-Post. Kaufen, liken, teilen. «Hallo, hier bin ich! NEIN, nicht weiter scrollen, ach manno! Warum sieht mich keiner? Bitte, nur ein wenig Aufmerksamkeit für mein Bild, Text, Video ...» Aber das ist in Facebook, dem grössten sozialen Netzwerk der Welt, nicht so einfach … Oder vielleicht doch?
Wie werden die Posts selektiert?
Am Anfang steht der Facebook-Newsfeed-Algorithmus, der darüber entscheidet, welche Informationen und Beiträge der User zu sehen bekommt. Und dann kommt der User beziehungsweise sein Unterbewusstsein und selektiert. Bei den meisten Menschen wird ein Teil der sensorischen Informationen automatisch herausgefiltert. Keine Panik: nur die unwichtigen! Das heisst, das Gehirn blendet Unwichtiges aus, weil es sich auf die relevanten Eindrücke konzentrieren will.
Das bedeutet für Beiträge im Facebook-Feed, dass wir alle Posts, die durch das «Relevanz-Sieb» unseres Gehirns rieseln, einfach nicht wahrnehmen, unbewusst, in Bruchteilen von Sekunden. Und deshalb liest ein User auch nie einen unwichtigen Beitrag.
Hohe Interaktion führt zu mehr Relevanz des Beitrags
«Take the best, ignore the rest». Jedem Beitrag, der im Sieb hängen bleibt, schenken wir im Durchschnitt 1,7 Sekunden Aufmerksamkeit. Genau die Zeit bleibt dem Beitrag, um uns von seiner Relevanz zu überzeugen. «Pfff, langweilig» oder «Yeah!». Letzteres löst eine Interaktion aus.
Die Interaktion mit den Beiträgen ist ein wichtiger Faktor, der sich positiv auf den Facebook-Algorithmus auswirkt. Ganz simpel ausgedrückt: Wenn Facebook sieht, dass viele Menschen mit ihrem Beitrag interagieren, wird die Relevanz des Beitrags für die Zielgruppe höher gewertet und die Auslieferung positiv beeinflusst. Oder kurz: Mehr Interaktion heisst mehr Reichweite.
5 Tipps für den perfekten Facebook-Post
Das Kölner Social-Media-Analytics-Unternehmen quintly hat über 10 Millionen internationale Facebook-Posts nach quantitativen Faktoren ausgewertet, um herauszufinden, was sich am positivsten auf die Interaktion auswirkt. Basierend auf dieser Studie können fünf Tipps abgeleitet werden, die sich leicht umsetzen lassen:
- Verwenden Sie nicht mehr als 50 Zeichen für den Text.
- Nutzen Sie Bilder oder Videos.
- Verwenden Sie 1 bis 3 Emojis (Achtung: keine zweideutigen Emojis wie Früchte).
- Posten Sie am Wochenende.
- Verwenden Sie keine #hashtags.
Ob Profi oder nicht: Befolgen Sie diese Tipps, dann werden Ihre Beiträge beachtet und Sie steigern die Reichweite. Vergessen Sie aber nie den wichtigsten Faktor: Ihre Inhalte müssen relevant für die Zielgruppe sein! Denn ohne relevanten Inhalt nützt Ihnen auch der technisch perfekte Facebook-Post nichts. Zum Schluss: Seien Sie mutig und probieren Sie einfach aus. So produzieren Sie bald den perfekten Post!
Welche Inhalte werden dem User angezeigt?
Was sieht nun der Kunde? Der Facebook-Newsfeed-Algorithmus (genannt «EdgeRank») bestimmt, welche Inhalte im Newsfeed angezeigt werden. Was die Nutzer sehen, wird von unterschiedlichen Faktoren bestimmt:
- Affinität: Wie gut ist die «Beziehung» zwischen Empfänger und Absender bzw. wie interessiert ist der Nutzer an Ihrer Facebook-Seite?
- Gewichtung: Wie viele Interaktionen «bringt der Beitrag auf die Waage»?
- Zeit: Wie viel zeitlicher Abstand liegt zwischen dem letzten Login des Users und dem Facebook-Post? Ältere Beiträge werden seltener angezeigt.
Wer glaubt, dass er den Facebook-Algorithmus mit bezahlten Anzeigen austricksen kann, ist auf dem Holzweg. Denn auch im Werbegeschäft will Facebook seinen Usern relevante Inhalte präsentieren. Die Formel «mehr Budget = mehr Relevanz» ist – zum Glück – nicht anwendbar.