«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Die Diskrepanz zwischen den Fundamentaldaten und der Marktentwicklung nimmt weiter zu. Somit steigt auch das Rückschlagrisiko an den Börsen. Wir bleiben entsprechend defensiv positioniert.

Wachsende Diskrepanz

Die Finanzmärkte haben sich seit den Tiefständen von Mitte März stark erholt. Gleichzeitig befindet sich die Weltwirtschaft in der grössten Rezession seit dem zweiten Weltkrieg. Die Diskrepanz zwischen den Fundamentaldaten und der Börsenentwicklung nimmt laufend zu. Dies ist kaum nachhaltig.

 

Steigende Bewertungen

Mit der Kurserholung sind auch die Bewertungen an den Aktienmärkten deutlich angestiegen. Global wurden die Gewinnerwartungen um über 30 % nach unten revidiert. Gleichzeitig notieren diverse Aktienmärkte nur noch knapp unter (oder gar über) den Jahresanfangsniveaus. Das Resultat ist eine deutliche Bewertungsexpansion.  

 

Anstehende Gewinnsaison

Ab Juli publizieren die Unternehmungen ihre Quartals- beziehungsweise Halbjahresabschlüsse. Klar ist, dass die Zahlen schwach ausfallen werden. Entscheidender ist deshalb der Ausblick auf das zweite Halbjahr. Diesbezüglich erwarten wir wenig Positives, denn die Firmen werden sich zum weiteren Geschäftsverlauf sehr zurückhaltend äussern.

Langsame Konjunkturerholung

Auch die harten Konjunkturdaten dürften in den kommenden Wochen für eine gewisse Ernüchterung sorgen. Die von vielen Marktteilnehmern erhoffte, schnelle und V-förmige Konjunkturerholung wird sich wohl als illusorisch herausstellen. Zusätzlich sollte das Risiko einer zweiten Infektionswelle des Coronavirus nicht unterschätzt werden.   

 

Defensive Positionierung

Wir haben die Erholungsrallye dazu genutzt, um die Risiken in den Portfolios schrittweise zu reduzieren. Nachdem wir die Gewichtung bei den Hochzins- sowie den Schwellenländeranleihen abgebaut haben, sind wir seit Anfang Juni neu auch bei Aktien leicht untergewichtet. Im Gegenzug empfehlen wir ein Übergewicht beim Gold, den Schweizer Immobilienfonds sowie bei der Liquidität.