Strukturierte Produkte geniessen einen zweifelhaften Ruf. Verantwortlich dafür sind weit verbreitete Irrtümer in der Diskussion über diese Derivate. Irrtümer lassen sich am besten beseitigen, indem Fragen zusammenfassend akkurat beantwortet werden:
Undurchsichtige Mechanismen?
Wie bei jeder Geldanlage ist auch bei Strukturierten Produkten ein gewisses Basiswissen eine grosse Hilfe. Dieses lässt sich gut durch die wachsende Anzahl an Informationsmaterialien zu derivativen Investments und eine gründliche Beratung aneignen. Die verbreitete Meinung, Strukturierte Produkte seien nur etwas für professionelle Anleger, ist somit nur bedingt richtig. Ein bisschen eigene Neugier zu investieren, bevor man Eigenkapital investiert, ist in jedem Falle korrekt. Es ist vorab wichtig, sich vor einem Investment über das eigene Anlegerprofil bewusst zu sein.
Wettbüro: Spiel gegen die Bank?
Häufig wird in der Diskussion über Strukturierte Produkte der Eindruck erweckt, Anleger würden eine «Wette gegen die Bank» eingehen, die sie nur verlieren können. In der Realität sind Banken üblicherweise gegen Kursschwankungen abgesichert und interessiert daran, dass der Kunde mit seinen Investitionen erfolgreich ist, damit er weitere Investitionen tätigt.
Versteckte Kosten?
Die kolportierte Meinung, Strukturierte Produkte sorgten durch versteckte Kosten für böse Überraschungen, hält der Realität nicht stand. Die SIX Swiss Exchange überwacht die Preisstellung im Sekundärmarkt fortlaufend. Zudem sorgt der rege Wettbewerb der Emittenten für faire Kurse. Seit dem 1. März 2015 weisen zudem alle Emittenten von Strukturierten Produkte die Vertriebsgebühren ihrer Produkte aus. Dabei zeigt sich, dass diese gar nicht so hoch sind wie irrtümlicherweise angenommen wurde.
Transparente Kosten und Gebühren!
Wie Performance und Kosten bei Strukturierten Produkten in der Realität ausfallen, untersuchte das Swiss Finance Institut im Jahr 2015. Dabei kam es zu dem Ergebnis, dass 80 Prozent oder mehr der betrachteten Produkte zwischen 2012 und 2014 positive Renditen generierten. Die durchschnittliche Rendite lag zwischen 5 Prozent und 15 Prozent im Jahr.
Die Kosten für Anleger von Derivaten betragen nach besagter Studie für die jeweils populärsten Strukturierten Produkte 0,3 bis 1,7 Prozent pro Jahr. Die Höhe der Nebenkosten hängt unter anderem von der Produktkategorie ab. Insgesamt zeigen mehrere Studien, dass die Nebenkosten für Strukturierte Produkte im Vergleich mit dem Gebührenaufwand für aktiv verwaltete Anlagefonds sogar günstiger ausfallen.