Die bisherigen länderspezifischen EBICS-Versionen werden mit «EBICS-Version 3.0» in einen gemeinsamen Standard zusammengeführt. Die gesicherte Datenübertragung zwischen Kunde und Bank wird damit sichergestellt. Ermöglicht wird dies mit dem neuen Identifizierungsmerkmal «Business Transaction Format « (BTF).
Was sind die Vorteile und Neuerungen der EBICS Version 3.0?
Die neue Version dient in erster Linie der Harmonisierung des Standards in Europa, d.h. die Unterschiede in der Handhabung des EBICS Standards zwischen der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Österreich verschwinden.
Die auffälligste Neuerung ist, dass anstelle der bisherigen EBICS Auftragsarten neu ein BTF-Konzept zum Tragen kommt. Die Business Transactions & Formats dienen der Identifikation konkreter Sende- bzw. Abhol-Aufträge. Sie werden hinsichtlich Uploads (BTU) und Download (BTD) unterschieden.
Die EBICS Teilnehmerschlüssel müssen zukünftig in Zertifikatsstrukturen übertragen werden. Zudem beträgt die Mindestlänge für die verschiedenen Schlüsselarten neu 2048 Bit.
Die von Raiffeisen empfohlene verteilte elektronische Unterschrift (VEU) ist nun in allen Ländern verfügbar.
Bis wann muss auf EBICS 3.0 umgestellt werden?
Bestehende EBICS Verträge müssen vorerst nicht angepasst werden. Beabsichtigen Sie jedoch neu einen EBICS Vertrag mit Raiffeisen abzuschliessen, empfehlen wir Ihnen auch gleich die neue Version zu unterstützen.
In den aktuellen «Swiss Market Practice Guidelines EBICS» des Finanzplatz Schweiz ist festgehalten, dass ab November 2021 EBICS 3.0 unterstützt und angeboten wird. Ab diesem Datum werden keine neuen EBICS Verträge mit Version 2.4 mehr akzeptiert. Bestehende Verträge mit dieser Version können bei Raiffeisen noch verwendet werden. Es wird aber empfohlen auf die höheren Versionen zu wechseln.
Die in der Schweiz populäre EBICS Version 2.5 wird noch mindestens bis November 2023 unterstützt. Neuerungen an den ISO 20022 Formaten (pain.001-Zahlungsaufträge, camt.05x-Meldungen) per November 2022 werden nur bei EBICS 3.0 berücksichtigt.
Wie gehe ich bei der Umstellung auf EBICS 3.0 vor?
- Als erstes müssen Sie in Ihrem Kundensystem die BTF Parameter für die verwendeten Auftragsarten konfigurieren. Für die Konfigurationsanleitung kontaktieren Sie bitte Ihren Vertriebs- oder Software-Partner.
- Die aktuellen, bereits aktiven EBICS Teilnehmerschlüssel können weiterverwendet werden. Die Teilnehmer müssen sich nicht neu initialisieren.
- Im Fall eines regulären Schlüsselwechsels (unabhängig vom EBICS Versionswechsel) müssen die Schlüssel in Zertifikatsstrukturen versendet werden. Die dafür erforderlichen Schritte sind ebenfalls bei Ihrem Partner anzufragen.
- Der Abruf der EBICS 3.0 Bankzertifikate (Auftragsart HPB) ist nicht notwendigerweise erforderlich, kann aber je nach EBICS Client bei Ihnen doch erforderlich sein. Ihr Partner kann Sie dazu in Kenntnis setzen.
- Sie versenden Zahlungsaufträge resp. beziehen Kontoinformationen nicht mehr mit Auftragsarten, sondern nutzen stattdessen die Business Transactions & Formats (BTF).