News

15.11.2022

Raiffeisen-Finanzinformation: Die alternde Gesellschaft fordert unser Vorsorgesystem heraus

Die grosse Herausforderung des Schweizer Vorsorgesystems ist längst bekannt und in breiten Kreisen unbestritten: Die Bevölkerung altert, sprich immer weniger junge Menschen finanzieren die Renten von immer mehr Pensionierten. Dieses Ungleichgewicht von Einnahmen und Ausgaben geht auf Dauer nicht auf. Dessen sind sich laut der Studie Vorsorgebarometer 2022 viele Menschen in der Schweiz bewusst und sprechen sich daher für Reformen aus.

Dreisäulensystem soll gestärkt werden

«Unser Dreisäulensystem ist Kern des Schweizer Wohlstands», erklärt Tobias Senn, Leiter Allfinanz der Raiffeisenbank Aarau-Lenzburg. «Um das Dreisäulensystem im Gleichgewicht zu halten, sind Reformen unerlässlich.» Genauso sieht das auch die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer. Mehr als die Hälfte der Befragten sehen bei der AHV einen hohen Reformbedarf und bei der beruflichen Vorsorge einen mittleren. Nur wenig Änderungen wünschen sich die Befragten bei der privaten Vorsorge.

Bevölkerung tut zu wenig für die eigene Vorsorge

Während der Reformbedarf durchaus anerkannt wird, stellt das Vorsorgebarometer 2022 fest, dass sich die Menschen weiterhin zu wenig mit ihrer persönlichen Altersvorsorge auseinandersetzen. «Wir gehen davon aus, dass das einerseits darauf zurückzuführen ist, dass das Thema noch sehr weit in der Zukunft liegt und somit das Thema nicht so populär ist», ergänzt Tobias Senn. Die Ergebnisse aus der Bevölkerungsumfrage zeigen zudem, dass das Vorsorgewissen weiterhin sehr tief ist und gegenüber dem Vorjahr sogar abgenommen hat. Und wer wenig über die Vorsorge und Finanzen allgemein weiss, engagiert sich nur wenig für die eigene Altersvorsorge. Das ist insofern relevant in der privaten Vorsorge, der dritten Säule, wo der Bedarf an Eigenverantwortung am höchsten ist.

Wertschriften als Inflationsschutz

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten sowie die hohe Inflation in den letzten Monaten haben viele Sparerinnen und Sparer verunsichert. Das Vorsorgebarometer 2022 zeigt, dass signifikant mehr Menschen Angst davor haben, Leistungskürzungen bei der Rente hinnehmen zu müssen, weil sie ihre Vorsorgegelder nicht rentabel anlegen können. Zudem ist die grosse Mehrheit der Befragten überfordert, wenn es darum geht, die Vorsorgegelder vor der Inflation zu schützen. «Trotz der aktuellen Marktverwerfungen raten wir, mit Wertschriften für die persönliche Altersvorsorge zu sparen», erklärt Tobias Senn. «Dank langem Anlagehorizont gleichen sich solche Schwankungen bis zur Pensionierung wieder aus und die Renditechancen sind wesentlich höher als auf dem Sparkonto. Zudem sind Wertschriften neben Immobilien und Gold der zuverlässigste Schutz gegen die hohe Inflation.»

Vorsorgebarometer 2022: Schweizer Bevölkerung will das Dreisäulensystem stärken

Das Raiffeisen Vorsorgebarometer ist eine repräsentative Studie, die jährlich das Stimmungsbild der Schweizer Bevölkerung zur Altersvorsorge abfragt. Dieses Jahr wurde der Fokus auf die Zukunftsfähigkeit des Dreisäulensystems gelegt. Dabei zeigt sich, dass die dritte Säule das höchste Vertrauen unter den drei Säulen geniesst, gefolgt von der zweiten Säule. Das tiefste Vertrauen haben die Befragten in die erste Säule, die AHV.

Weitere Informationen zum Raiffeisen Vorsorgebarometer unter www.raiffeisen.ch/vorsorgebarometer

 

Hier können Sie die aktuelle Raiffeisen-Finanzinformation herunterladen. (PDF, 135.5KB)

 

Tobias Senn, Leiter Allfinanz

Tobias Senn

Leiter Allfinanz

Raiffeisenbank Aarau-Lenzburg

Telefon: 062 888 83 00

tobias.senn2@raiffeisen.ch