Geschichte unserer Bank

Geschichte und Entwicklung der Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen

Die Gründung:

Am 14. Dezember 1902 wurde die heutige Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen formell aus der Taufe gehoben – mit der Gründungsversammlung des „Darlehenskassenvereins Aesch-Pfeffingen“ im Gasthof zur Sonne. Die Initiative zur Gründung einer eigenen Kasse hatte der Aescher Fabrikant Carl Vogel ergriffen. Die rund 50 anwesenden Männer vom Aescher Männer- und Arbeiterverein liessen sich von Landrat Richard Brodmann inspirieren, welcher bereits 1901 die erste Kasse in der Region in Ettingen unter der Raiffeisen-Idee zur genossenschaftlichen Selbsthilfe von Friedrich Wilhem Raiffeisen gründete. Unter den Gründungsmitgliedern waren zudem zwei Vertreter aus Pfeffingen – weshalb sich der Name „Aesch-Pfeffingen“ rechtfertigte.

Gründung

Von der Stuben- zur Dorfbank:

Bis 1925 wurde die Darlehenskasse von verschiedenen Kassiers von zu Hause aus als „Stubenbank“ geführt. Man verfolgte die Art, wie mit dem Geld der Handwerker und Kleinbauern umgegangen wird, aufmerksam. So musste der Kassier, welcher die Bankgeschäfte zu Hause im „Nachfeierabendbetrieb“ führte, besonders vertrauenserweckend sein. Als im Jahre 1925 der damalige Kassier Albert Vogel an seiner Adresse Hauptstrasse 113, gegenüber der alten Landi (heute Proinnova), einen Schalterbereich mit Warteraum und kleinem Sitzungszimmer einrichtete, entwickelte sich die „Stubenbank“ zur Dorfbank. Albert Vogel war übrigens ab 1938 auch der erste vollamtliche Bankkassier und war verantwortlich für das erste grosse Wachstum der Bank (Bilanzsumme 1925 CHF 3,2 Mio., Bilanzsumme 1947 CHF 35,6 Mio.). Erst im Jahre 1967 erfolgte dann ein Ganztagbetrieb der Stubenbank mit zwei Angestellten (Kassier- und Stellvertreter). 

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Bussengeld statt Primeli:

Die frühen Jahre der Bank waren geprägt von Kriegs- und Wirtschaftskrisen. Weshalb in den Jahresberichten unseres Bankinstituts oft an das Pflichtgefühl der Säumigen appelliert wurde, die Zinsen pünktlicher zu bezahlen.
Bis 1953 war der Einladung zur Generalversammlung regelmässig der Hinweis „unentschuldigt wegbleibende Mitglieder werden mit 50 Rappen gebüsst“ zu entnehmen. Die Generalversammlungen wurden übrigens alternierend in den Gasthäusern zur Sonne, Jura oder Ochsen und ab 1931 bzw. ab 1943 in der Turnhalle in Pfeffingen oder Aesch durchgeführt – jeweils an einem Sonntagnachmittag. 1969 fand die Generalversammlung erstmals im neuen Kath. Pfarreiheim in Aesch statt. Nach dem Brand der Turnhalle des Neumattschulhauses 1977 fand die Versammlung dann mehrheitlich in der Mehrzweckhalle in Aesch statt, welche als einziges Gebäude dem Mitgliederzuwachs noch gerecht war. Bis heute ist dies der Durchführungsort der Generalversammlung unserer Bank – aber statt Bussengelder gibt es heute einen kulinarischen Abend mit Unterhaltung und Primeli für die Genossenschafter/innen. 

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Richtige Bank mit eigenem Standort:

Von 1967 bis 1971 beschäftigte sich die Generalversammlung mit einem neuen, eigenen Standort für die Bank. Erste Beschlüsse, das Sprecher-Haus Hauptstrasse 75 zu erwerben, wurden von einer Oppositionsgruppe umgestossen. So wurde 1969 der erste Beschluss von 1967 aufgehoben und Neubaupläne genehmigt. 1971 wurde dann endlich der Neubau Hauptstrasse 107 zwischen Post und BLKB genehmigt. Das Gebäude ist bis heute die Heimatstätte unserer Bank. 1974, kurz vor Baufertigstellung, wurde die Darlehenskasse an der Generalversammlung zur „Bank“ aufgewertet und nannte sich von nun an „Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen“. Bis anfangs der 90er Jahre entwickelte sich die Bank aufgrund des Wachstums der Gemeinden und des Gewerbes in Aesch überproportional und platzte aus allen Nähten. 

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Entwicklung des Bankgebäudes:

1991 wurde mit einem Landabtausch mit dem Kanton Basellandschaft an der Hauptstrasse 75/75a (Gebäudekomplex Sprecher-Haus und Restaurant Eintracht) und einer Parzelle an der Ettingerstrasse die Grundlage für den westlichen Anbau der Bank gelegt. Im Juni 1995 konnte die Inbetriebnahme des Um-/An- und Neubaus gefeiert werden. Dem Backoffice standen so endlich die nötigen Büroräume zur Verfügung und die Schalterhalle präsentierte sich zeitgemäss mit vier offenen Bargeldschaltern sowie ersten Bancomaten. Der Anbau wurde so dimensioniert, dass noch Raumreserven bestanden. Diese Räume wurden 1995 noch vermietet – heute ist der Anbau komplett mit Büroräumlichkeiten der Bank besetzt. Im Laufe der Zeit, mit Automatisierung und Digitalisierung, stieg das Bedürfnis nach Beratung immer mehr, wohingegen die Bargeldtransaktionen zurückgingen. So wurde die Schalterhalle im Jahre 2010 modifiziert und mit zwei neuen Beratungsräumen ausgestattet. Im Jahre 2021 wurde die Kundenzone komplett erneuert und den heutigen Bedürfnissen angepasst – mit verschiedenen Beratungsbereichen in heimeliger, offener Atmosphäre sowie modernen Bancomaten, mit welchen rund um die Uhr die Bargeldgeschäfte selbst abgewickelt werden können. 

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Fusion und Kooperationen:

Ende 1995 tritt die damalige Raiffeisenkasse Duggingen an unsere Bank heran, um ein Zusammengehen einzuleiten. Bereits an der Generalversammlung im März 1996 wurde die Fusion mit 96% Ja-Stimmen beschlossen. Ebenso eindeutig wurde der Name „Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen“ und der in den Statuten festgehaltene Geschäftskreis „Aesch, Pfeffingen, Duggingen, Grellingen“ bestätigt. Unter dem Raiffeisen-Motto „was einer nicht schafft, schaffen viele“ wurde 1999 eine Kooperation unter den Birstaler Raiffeisenbanken eingegangen: Durch die Installation einer gemeinsamen automatischen Verpackungsstrasse im Anbau konnten gemeinsam die Versanddienstleistungen für die Raiffeisenbanken Aesch, Reinach, Dornach und Arlesheim erbracht werden. Im Jahre 2006 wurde der schweizweite Raiffeisen-Versand dann in der Gruppe zentralisiert. Die Kooperationsstrategie beweist sich jedoch bis heute – so haben die vier Birstaler-Banken im 2022 beschlossen, gemeinsam das Geschäftsfeld „Finanz- und Pensionsplanung“ zu betreiben, um mit Synergien die steigenden Kundenbedürfnisse professionell abzudecken. 

Logo
Logos

Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen heute:

Ab Mitte der 2000er-Jahren entwickelte sich die Raiffeisen-Gruppe mit neuem Logo zu der führenden Retailbanken-Gruppe in der Schweiz. Insbesondere die Mitgliedervorteile für Genossenschafter/innen sowie das Anlagegeschäft wurden strategisch stark ausgebaut. Auch unsere Raiffeisenbank Aesch-Pfeffingen konnte sich in dieser Zeit zu einer modernen, lokal ausgerichteten und eigenständigen Bank in Aesch etablieren. Rund 23 Mitarbeitende inkl. Auszubildende kümmern sich täglich um die finanziellen Bedürfnisse der rund 4‘600 Genossenschafter/innen in den Themen Zahlen, Sparen, Vorsorgen, Anlegen, Vermögensverwaltung, Eigenheim, Renditeobjekt, Firmenkundengeschäft, Nachlassberatung, Pensionsberatung und in der heutigen Zeit auch „Digital Banking“. Aufgrund des breitgefächerten Tätigkeitsfeldes und den wachsenden Kompetenzansprüchen an die Mitarbeitenden wird laufend in den gewichtigsten Kostenfaktor (Personalkosten) und das wertvollste Kapital (gute Mitarbeitende) investiert. Das Bankengeschäft befindet sich seit einigen Jahren im Umbruch und alle Beteiligten sind stark gefordert, bei allen Aufgaben flexibel und weiterbildungswillig zu bleiben. Unsere Kundschaft jederzeit kompetent zu beraten basiert also nicht auf einem Wunschdenken; die Voraussetzungen dazu werden laufend geschaffen.

Als Genossenschaftsbank sind wir überzeugt, dass wir zusammen stärker sind und gemeinsam mehr erreichen. Wir verstehen uns als eine Bank, die Menschen lokal und digital verbindet, um Mehrwert für alle zu stiften. Als Bank, die nahe bei ihren Kundinnen und Kunden ist, pflegen wir unsere traditionellen genossenschaftlichen Werte, denn diese sind in der heutigen schnelllebigen Zeit wichtiger denn je. Darauf sind wir stolz und bedanken uns bei allen Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartnern, welche uns in unserer bereits 120-jährigen Geschichte bis ins Jahr 2022 wertschätzend begleitet haben. 

Kundenzone 2020
Bankeingang 2020