Bei Unternehmensübergaben treffen Generationen aufeinander

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Babyboomer werden pensioniert, Millennials übernehmen das Ruder. Hier lesen Sie, was die junge Generation von der Arbeitswelt erwartet.

 

Frischer Wind in Führungspositionen

Sie sind mehrheitlich mit dem Internet und mobiler Kommunikation aufgewachsen. Die Finanzkrise hat sie ebenso geprägt wie internationale Konflikte, der Klimawandel oder das Aufkommen von Industrie 4.0. Die Generationen Y und Z (siehe Begriffserklärungen unten) treten jetzt in den Arbeitsmarkt ein beziehungsweise übernehmen ihre ersten Führungspositionen. 

 

Konflikte mit der Babyboomer-Generation

Dass sie dabei vieles anders machen, fällt insbesondere Unternehmern aus der Babyboomer-Generation auf, die ihre Firma an einen Nachfolger übergeben wollen. «Echte Unternehmer gibt es heute gar nicht mehr», sagen sie in diesem Zusammenhang oft. Doch wenn sie «echte Unternehmer» sagen, meinen sie damit in der Regel: «Unternehmer wie mich». Denn bewusst oder unbewusst suchen Unternehmer einen Nachfolger, der ihrem Spiegelbild entspricht.

 

Millennials haben andere Ambitionen

Doch die Haltungen gegenüber Arbeit und Unternehmertum haben sich über die Generationen hinweg markant gewandelt. Das macht etwa die Millennial-Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte deutlich. Seit acht Jahren werden Millennials regelmässig zu ihren Idealen, Werten und Ängsten befragt. Die neuste Ausgabe zeigt: Erfahrungen sind dieser Generation wichtiger als hohe Löhne. Das gilt insbesondere für die Schweiz. Nur gerade 42 Prozent der insgesamt über 300 hierzulande befragten Millennials fühlen sich von einem dicken Gehaltscheck angezogen. 

 

Flexibilität und Nachhaltigkeit zählen

Wer Millennials als Arbeits- und künftige Führungskräfte gewinnen will, tut also gut daran, dies zu berücksichtigen. Flexible Arbeitszeitmodelle sowie die Möglichkeit, bei der Arbeit dazuzulernen und neue Fähigkeiten zu entwickeln, gehören zu den Aspekten, die junge Leute heute besonders schätzen. Und auch das Thema Umwelt darf nicht zu kurz kommen, wie knapp die Hälfte der befragten Schweizer Millennials findet: Eine positive Auswirkung auf Umwelt oder Gesellschaft ist für sie ein wichtiger Grund, um eine Beziehung zu einem Unternehmen auf- oder auszubauen.

 

Partizipation und Motivation statt Autorität

Denn die Arbeit muss für Millennials insbesondere eines sein: sinnstiftend. Sie haben Lust, mir ihrer Tätigkeit etwas zu bewirken. Von strengen Hierarchien fühlen sie sich schnell ausgebremst, wie der dänische Umfragespezialist Peakon in einer weiteren weltweiten Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit herausgefunden hat. Führung bedeutet für Millennials daher nicht mehr Autorität, sondern Partizipation und Motivation.

 

Generation wie nochmal?!