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Zuger KMU werden erneut auf die Probe gestellt
Der Ausblick der Schweizer KMU ist im Vergleich zum Vorjahr weniger optimistisch. Die Erwartungen werden durch die Inflation, hohe Kosten sowie den Fachkräftemangel gedämpft.
Nach der Pandemie herrschte in vielen Branchen ein regelrechtes Aufblühen. Seit dem Frühjahr werden die Sorgenfalten bei Unternehmerinnen und Unternehmern aber grösser. In der KMU Mittelstandstudie 2023 von Raiffeisen beurteilten nur noch 63 Prozent der Befragten ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut bis sehr gut. Obwohl viele kleine Betriebe inlandorientiert sind, fungieren viele als Zulieferer für grössere Unternehmen. Die weltweit nachlassende Konjunktur, die teils hohe Inflation im Euro-Raum sowie hohe Kosten für Energie und Rohstoffe schlagen somit direkt oder indirekt auf das Geschäft der Schweizer KMU durch.
Die KMU reagieren und stärken ihr Geschäft
Die Studie zeigt ausserdem, dass sich fast zwei Drittel der Unternehmen als widerstandsfähig gegenüber aktuellen Krisen bezeichnen. Um den Herausforderungen entgegenzuwirken und die Widerstandsfähigkeit zu stärken, ergreifen Schweizer KMU Massnahmen, wie die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen, die mehr als ein Drittel der befragten KMU ergriffen haben.
Ebenso wichtig sind Investitionen in Innovation, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Standort Schweiz und die KMU leben von der Innovationskraft, sagt Stefan Frischknecht, Leiter Firmenkundenberatung und Mitglied der Bankleitung unserer Raiffeisenbank: «Investitionen in Produkte und Technologien, sowie Investitionen in Prozessinnovation sollten gerade auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten nicht zu kurz kommen. Denn langfristig können diese den Unterschied machen.»

Zuger KMU mit Standortvorteil
Dass auch Zuger KMU die wirtschaftliche Abkühlung, insbesondere beim wichtigen Handelspartner Deutschland, spüren werden, ist kaum vermeidbar. Dennoch stimmen einige Signale positiv. So ist Zug weiter einer der führenden Kantone im kantonalen Standortwettbewerb und einer der wachstumsstärksten Kantone, wie eine kürzliche Publikation der kantonalen Volkswirtschaftsdirektion zeigte. Das stimmt auch Stefan Frischknecht zuversichtlich: «Der Kanton Zug verfügt über ausgezeichnete Rahmenbedingungen für KMU. Gepaart mit der finanziellen und politischen Stabilität sind die Voraussetzung für widerstandsfähige Unternehmen sehr gut.»
Auf Herausforderungen vorbereitet
Die KMU werden in den kommenden Monaten weiter einem wirtschaftlichen Stresstest unterzogen. Wie widerstandsfähig die KMU sein müssen, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Wie entwickelt sich die europäische Wirtschaft? Verschärft sich der Fachkräftemangel? Steigen die Rohstoff- und Energiepreise im Winter erneut an? Dennoch ist Stefan Frischknecht von den KMU überzeugt: «Die Betriebe haben in den letzten Jahren bewiesen, wie widerstandsfähig und robust sie gegenüber Krisen sind. Zusammen mit den hohen Qualitätsansprüchen und der Innovationskraft werden die Unternehmen weiterhin überzeugen.»
Über Stefan Frischknecht Stefan Frischknecht leitet seit Juli 2023 das Firmenkundengeschäft der Raiffeisenbank Cham-Steinhausen und ist gleichzeitig Mitglied der Bankleitung. Er verfügt über mehr als 16 Jahre Erfahrung im Geschäft mit Schweizer und insbesondere auch Zentralschweizer Firmenkunden. Stefan Frischknecht ist 36-jährig und wohnt mit seiner Familie in Steinhausen. |