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- Unternehmertum
KMU PMI: Nach Zollschock rechnen Export-KMU mit geringerem Personalbestand
- US-Zölle belasten weiterhin die globale Konjunktur
- Die Zuversicht bei exportorientierten KMU lässt nach
- KMU zeigen sich bei Neueinstellungen zurückhaltend
St.Gallen, 4. August 2025. Der Raiffeisen KMU PMI ist im Juli gesunken und notiert mit 50,3 Punkten nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50. Die US-Zölle dürften die globale Konjunktur weiterhin belasten. Besonders exportorientierte KMU zeigen sich zurückhaltend und planen, ihren Personalbestand zu reduzieren. Mit dem Zollschock vom 1. August gerät die Beschäftigung jedoch nochmals stärker unter Druck.
Der KMU PMI von Raiffeisen liegt damit zum vierten Mal in Folge über der Wachstumsschwelle, verzeichnete jedoch einen Rückgang gegenüber dem Vormonat (52,4 Punkte). Alle Komponenten des Index entwickelten sich schwächer. Die Verschlechterung ist primär auf Exportunternehmen zurückzuführen. Zwar wächst der Auftragsbestand insgesamt weiter, jedoch hauptsächlich bei inlandsorientierten KMU, die von der robusten Binnenkonjunktur profitieren.
Schwache Beschäftigungsdynamik
Die anhaltende Schwächephase in der Industrie und die unsicheren konjunkturellen Aussichten führen dazu, dass KMU bei Neueinstellungen zurückhaltend agieren. Eine zusätzliche Erhebung im Rahmen der KMU PMI-Umfrage hat ergeben, dass eine knappe Mehrheit der KMU ihren aktuellen Personalbestand zwar für angemessen hält, doch rund 30 Prozent der exportorientierten Unternehmen schätzen ihre Belegschaft als zu gross ein. Binnenorientierte KMU sind diesbezüglich zwar optimistischer eingestellt, dennoch erachten auch hier 20 Prozent ihre aktuelle Mitarbeiterzahl für zu hoch.
Die Beschäftigungskomponente des Raiffeisen KMU PMI liegt bereits seit Dezember 2024 unter der Wachstumsschwelle. Für die kommenden sechs Monate zeigt sich ein pessimistisches Bild: Ein Viertel der exportorientierten KMU erwartet einen geringeren Personalbestand. Bei den inlandsorientierten Unternehmen rechnen lediglich 15 Prozent mit einem Personalabbau. Wichtig zu beachten: Die Umfrage wurde vor dem 1. August durchgeführt, also noch vor der Ankündigung eines US-Zolls von 39 Prozent auf Importe aus der Schweiz. Die bereits negativen Beschäftigungsaussichten haben sich damit nochmals deutlich verschlechtert.