Interview mit dem VBC Glaronia

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Filip Brzenzinski, Headcoach im NLA-Team von Raiffeisen Volley Glaronia

Filip Brzenzinski, Headcoach im NLA-Team von Raiffeisen Volley Glaronia

Filip, du warst im Trainer-Staff der Herren Nationalliga-A-Mannschaft von Näfels. Jetzt bist du Headcoach bei Glaronia, und ihr habt in deiner ersten Saison mit dem Team bereits den Aufstieg in die oberste Schweizer Spielliga geschafft.

Darauf darfst du und dein Team sehr stolz sein. Was war dein persönlicher Reiz, diese anspruchsvolle Aufgabe als Headcoach zu übernehmen?

Die Damenmannschaft des VBC Glaronia war auf der Seite der Spielerinnen beinahe komplett und ich konnte ein bereits gut funktionierendes Team übernehmen. Das Team hatte auch schon Ziele, die wird dann noch mit meinen Ideen ergänzt haben. So zum Beispiel, den Aufstieg in die Nationalliga A zu schaffen. Das Team verfolgt ein gemeinsames Ziel, jedoch geht es jetzt auch darum, die individuellen Ziele jedes einzelnen Teammitglieds zu konkretisieren und darauf hinzuarbeiten. Auf diese Herausforderung freue ich mich.

Wo siehst du Unterschiede oder auch Parallelen, wenn du Vergleiche ziehst bei der Arbeit mit der Nationalliga-A-Herren- und -Damenmannschaft?

Der grösste Unterschied ist meine Position innerhalb des Teams. Bei den Herren war ich Assistenz-Coach und habe eine unterstützende Rolle gehabt. Jetzt bei Glaronia kann ich als Headcoach meine eigenen Ideen einbringen. Parallelen bei der Arbeit mit Herren oder Damen gibt es viele. Beide arbeiten gleich hart und opfern viel ihrer Freizeit, um ans Ziel zu kommen. Einen Unterschied sehe ich darin, dass die Damen ein viel taktischeres Spiel spielen und die Spielzüge darum länger sind. Bei den Herren spielten dafür Kraft und Athletik eine bedeutendere Rolle.

Welches Ziel verfolgst du mit deiner Mannschaft in dieser Saison?

Das erste und grösste Ziel ist es den Ligaerhalt zu schaffen - das haben wir in diesem Jahr sehr früh erreicht. Der Fokus kann jetzt bereits verstärkt auf der Weiterentwicklung der einzelnen Spielerinnen liegen. So können wir das volle Potenzial ausschöpfen und uns optimal auf die nächste Saison vorbereiten.

Deine Partnerin Ewelina ist eine wichtige Stütze im Team Glaronia. Wie könnt ihr das Privatleben von dem Leben auf dem Volleyballfeld trennen, gelingt das überhaupt?

Ja, das gelingt uns sehr gut. Es ist ein Vorteil, eine Spielerin als Partnerin zu haben. Sie hat Verständnis dafür, dass ich nicht viel Zeit für das Familienleben habe. Beide unsere Herzen schlagen für diesen Sport und wir teilen diese Leidenschaft. So gibt es auch keine Konflikte.

Gibt es denn auch Zeiten, wo nicht über Volleyball gesprochen wird?

*Lacht* ja natürlich, uns verbinden auch noch viele andere Gemeinsamkeiten.

 

Lea Werfeli, Mittelblockerin im NLA-Team

Lea Werfeli, Mittelblockerin im NLA-Team

Lea, du bist selbst Glarnerin und spielst in der NLA bei Glaronia. Wie fühlt sich das an, wenn du vor heimischem Publikum ein Spiel bestreitest?

Vor heimischem Publikum zu spielen ist für mich mit sehr vielen schönen Erinnerungen verbunden. In der Halle in der Kantonschule Glarus hat alles für mich begonnen. Selbst der Duft ist noch derselbe, wie er in meiner Kindheit war (lacht). Hier auf dem Spielfeld habe ich sportlich ganz viele Stationen durchlaufen. Von der Mittelschulmeisterschaft zu NLB bis hin zur NLA. Vor dem Heimpublikum zu spielen macht mich ausserdem sehr stolz. Das Publikum unterstützt uns so gut, es ist für mich jedes Mal ein Gänsehautmoment. Diese Emotionen machen einen mutiger und stärken das Spiel. Das Publikum ist in den letzten Monaten gewachsen, es freut mich zudem sehr, dass oftmals Nachwuchstalente unsere Heimspiele besuchen.

Du bist bei Glaronia grossgeworden. Was hat sich seit deinen Anfängen im Verein verändert?

Der Verein ist in den Jahren stark gewachsen und hat sich einen sehr guten Namen gemacht. Im Nachwuchsbereich tut er viel dafür, dass junge Talente aus den eigenen Reihen nachkommen. Was geblieben ist, ist mit Peter Aebli ein Präsident, der seit vielen Jahren mit grosser Leidenschaft dabei ist und mit seiner Passion den Verein vorantreibt und stärkt. Ebenfalls sind es seit Jahren die gleichen freiwilligen Helfer, die unseren Verein tatkräftig unterstützen.

Was ist dein bisher grösster Erfolg als Volleyballerin? Worauf bist du besonders stolz?

Besonders stolz macht es mich, dass wir im letzten Jahr die Meisterschaft gewinnen konnten und den Aufstieg in die NLA geschafft haben. So viele Spiele haben wir gewonnen und dann auch wirklich den Aufstieg aus eigenen Kräften geschafft. Das war nur möglich, weil alle an einem Strick gezogen und enorm viel investiert haben. Auch auf unsere Leistung in der NLA bin ich sehr stolz. Wir als Newcomer spielen nicht am Ende der Rangliste mit, sondern können sehr gut auf diesem Niveau mithalten. Diese Brücke zu schlagen zwischen der NLB und der NLA, ist eine grosse Teamleistung. Es macht enorm viel Spass hart zu arbeiten mit dem Team. Wir wachsen immer mehr zusammen und werden gemeinsam immer stärker.

 

Jonila Hoxha, Nachwuchsspielerin beim VBC und zukünftige Lernende bei der Raiffeisenbank Glarnerland

Jonila Hoxha, Nachwuchsspielerin beim VBC und zukünftige Lernende bei der Raiffeisenbank Glarnerland

Jonila, du bist ein Nachwuchstalent und spielst aktuell in der 3.-Liga- und U19-Mannschaft von Glaronia. Was sind deine Ambitionen im Volleyballsport und worauf arbeitest du hin?

Mein Hauptziel ist es tatsächlich, Spass an der Sache zu haben und diesen nicht zu verlieren. Ich bin durch eine Freundin vor fünf Jahren zu Glaronia gekommen, und seit dem ersten Training hat mich die Freude an diesem Sport nicht mehr losgelassen. Leider bin ich zurzeit verletzt und kann nicht auf dem Feld stehen. Es fehlt mir enorm. Darum arbeite ich aktuell darauf hin, bald wieder fit zu sein und das Training wieder aufnehmen zu können.

Welches ist dein grösstes Vorbild im Sport und weshalb?

Ich habe nicht nur ein Vorbild. Für mich nimmt das ganze Team der NLA-Damenmannschaft Glaronia eine Vorbildfunktion ein. Es ist eindrücklich, wie der Zusammenhalt im Team funktioniert, alle das Beste geben und so auch Erfolge feiern. Das fasziniert mich.

Du wirst im August die Ausbildung zur Kauffrau EFZ, Branche Bank bei der Raiffeisenbank Glarnerland beginnen. Der Verein trägt seit dieser Saison den Namen deines künftigen Lehrbetriebs. Was bedeutet diese Verbindung für dich persönlich?

Es ist sehr schön, dass mein künftiger Lehrbetrieb Namenssponsor von Raiffeisen Volley Glaronia ist. Falls ich in Zukunft eine erfolgreiche Spielerin sein werde, kann ich mit Stolz sagen, dass mein Lehrbetrieb auch einen Beitrag dazu geleistet hat. Denn ohne Sponsoringgelder könnte der Verein in der NLA nicht bestehen und es könnten auch keine Gelder in die Nachwuchsförderung fliessen. Das ist mir klar.

 

Zum Schluss noch ein kurzes Statement von allen:

Was sind ihre Wünsche für die Zukunft für den Verein und für sich selbst?

Filip: Ich wünsche mir für die Zukunft …

... dass wir zusammen mit dem Team in die gleiche Richtung gehen und weitere Erfolge erleben dürfen …

Lea: Ich wünsche mir für die Zukunft …

… dass der Verein in der NLA bestehen kann und vielleicht in naher Zukunft sogar der Europacup ein Thema sein wird. Für mich persönlich steht Gesundheit an erster Stelle. Ich möchte den Spass behalten, schöne Momente mit dem Team erleben und das vor heimischem Publikum.

Jonila: Ich wünsche mir für die Zukunft …

… dass ich weiterhin viel Spass am Volleyballspielen habe, und ich, wenn es klappen soll, auch sportlich eine erfolgreiche Zukunft im VBC haben werde.