Inflation – was heisst das für die Altersvorsorge?

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Während den vergangenen zwanzig Jahren war Inflation in der Schweiz kein Thema. Nun nimmt der Preisdruck auch hier zu. Vieles deutet darauf hin, dass die anziehende Teuerung nicht nur vorübergehend ist. Doch warum ist Inflation so gefährlich? Wie wirken sich steigende Konsumentenpreise auf die Altersvorsorge aus? Und wie kann man sich am besten vor der Geldentwertung schützen? 

 

Warum ist Inflation so gefährlich?

Viele Menschen unterliegen der sogenannten Geldwertillusion: Sie bemerken nicht, dass Produkte und Dienstleistungen über die Jahre teurer werden und ihre Kaufkraft so still und heimlich schwindet. Inflation wirkt wie der Zinseszins exponentiell – einfach in umgekehrter Richtung.

Folgende Tabelle zeigt, wie sich der exponentielle Charakter der Teuerung auf 100'000 Franken Bargeld über die Zeit auswirkt. Bereits eine Teuerung von jährlich zwei Prozent führt dazu, dass 100'000 Franken nach 40 Jahren nicht einmal mehr halb so viel wert sind. Physisch sind die 100'000 Franken in Noten zwar immer noch da; man kann sich damit aber viel weniger kaufen. Das heisst konkret: Wer heute beim Wochenendeinkauf für Gemüse, Eier, Brot und Milch 100 Franken ausgibt, muss in 40 Jahren für die gleiche Menge Ware 221 Franken bezahlen.


Kaufkraftverlust von 100'000 Franken Bargeld über die Zeit bei unterschiedlichen Inflationsraten

 

Inflationsrate
Anzahl Jahre1 %2 %3 %5 %8 %
199'01098'03997'08795'23892'593
595'14790'57386'26178'35368'058
1090'52982'03574'40961'39146'319
1586'13574'30164'18648'10231'524
2081'95467'29755'36837'68921'455
3074'19255'20741'19923'1389'938
4067'16545'28930'65614'2054'603
5060'80437'15322'8118'7202'132
Auswirkung von Inflation auf das Vorsorgesystem

 

Zusammenfassung

  • Je länger der Zeithorizont und je höher die Teuerungsrate, desto stärker nimmt der reale Wert von Bargeld ab. Dieser Tatsache sollte man sich stets bewusst sein.
  • Bei der ersten Säule können Rentenbeziehende darauf zählen, dass ihre Renten automatisch der Teuerung angepasst werden – das ist gesetzlich so verankert. So bleibt der Existenzgrundbedarf in jedem Fall gedeckt.
  • In der beruflichen Vorsorge werden Altersrenten von Gesetzes wegen nicht automatisch an die Inflation angepasst. Steigende Preise können somit die Kaufkraft der Rente über die Zeit stark reduzieren. Wer sich diesem Risiko nicht aussetzen möchte, fährt mit einem Kapitalbezug möglicherweise besser. Bei der wichtigen Entscheidung Rente- oder Kapitalbezug ist Inflation einer von vielen Aspekten, die berücksichtigt werden müssen.
  • Mit einer Finanzplanung wird unter anderem auch der kurz-, mittel- und langfristige Vermögensbedarf eruiert unter Berücksichtigung der Inflation. Darauf abgestimmt können Vermögenswerte in Nominal- und Realwerte investiert werden. Oft zeigt sich, dass der Anlagehorizont länger ist als vermutet und die Gelder somit in Aktien investiert werden können.

 

Haben Sie noch Fragen? Wir unterstützen Sie gerne im Hinblick auf Ihre persönliche Vorsorge-Situation. Damit Ihre Vorsorge auch in Zeiten erhöhter Inflation bestmöglichst aufgestellt ist.