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Bekanntes Muster bleibt bei den Ölpreisen bestehen
Die zwischenzeitliche Ölpreis-Rally erlitt mit den jüngsten Zahlen zur amerikanischen Ölförderung einen Dämpfer. Diese zeigen einerseits, dass die US-Bohrtätigkeit wieder leicht zugenommen hat und dass sich andererseits bei der Gesamtfördermenge der Aufwärtstrend weiter fortzusetzen scheint.
Der immer wieder aufflackernden Hoffnung auf eine schnelle Beseitigung des Überangebots am Ölmarkt wurde damit einmal mehr der Nährboden entzogen. Hinzu kommt, dass auch die OPEC ihre Produktion zuletzt wieder ausgeweitet hat. Die gesenkte IEA-Prognose bezüglich des Bedarfs an OPEC-Öl sorgte endgültig für einen Stimmungsumschwung bei den Ölinvestoren.
Drastischer Preiszerfall wenig wahrscheinlich
Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass die Ölnotierungen weiteren Abwärtsrisiken unterworfen sind. Gleichzeitig gehen wir aber davon aus, dass ein Ölpreis von ungefähr 50 US-Dollar pro Fass Brent wieder interessante Einstiegsniveaus darstellt, da die Handelsspanne von 50 bis 60 US-Dollar bis auf Weiteres Bestand haben sollte. Denn fundamental scheint ein erneuter drastischer Preiszerfall wenig wahrscheinlich. So ist kein weiteres deutliches Ansteigen der OPEC-Produktion zu erwarten, da viele Kartellmitglieder bereits an oder Nahe ihrer Kapazitätsgrenze fördern.
Dass einzelne OPEC-Staaten die Produktion zuletzt ausgeweitet haben, dürfte damit zu tun haben, sich eine möglichst gute Ausgangslage für Ende November zu sichern, wenn beim nächsten OPEC-Treffen um eine Verlängerung oder gar Ausweitung der Förderbremse geschachert wird. Letztlich eint die teilweise heillos zerstrittenen Kartellmitglieder das Wissen, dass niedrige Ölpreise ihre Staatshaushalte (zusätzlich) in die Klemme bringen.
Ölpreise nach unten abgesichert
Damit setzt sich das bekannte Muster fort: Nach unten sind die Ölpreise durch die OPEC gut abgesichert, während gleichzeitig ein deutlicher Ausbruch nach oben durch die US-Förderung verhindert wird. Angesichts dieses Preisregimes halten wir ein Öl-Engagement für angezeigt, das durch eine Barriere nach unten charakterisiert ist, die ausreichend Spielraum zur unteren Grenze des von uns erwarteten Seitwärtskanals aufweist. Andererseits sollte die Umsetzung eines Öl-Investments in der Lage sein, auch von einer Seitwärtsbewegung oder sogar von einem allfälligen leichten Preisanstieg zu profitieren.