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Die Bitcoin-Blase ist geplatzt
Voreinem Jahr war der Hype um den Bitcoin auf dem Höhepunkt. Damals kostete diebekannteste digitale Münze knapp 10‘000 US-Dollar. Es folgte nochmals eineVerdopplung, doch dann kam der Absturz. In den letzten Tagen fiel derBitcoin-Kurs zeitweise unter die Marke von 4‘000 US-Dollar.
Damit beträgt derWertverlust seit dem Höchststand inzwischen mehr als 80 Prozent. DerKursverlauf ähnelt anderen historischen Blasen, beispielsweise dem Aufstieg undFall des japanischen Aktienmarkts Anfang der 1990er-Jahre.
Einumständliches Zahlungsmittel
Gründe für den Preiseinbruchgibt es viele. Unter anderem gibt es Streit in der Entwicklergemeinde: DieSchwesterwährung des Bitcoins «Bitcoin Cash» soll aufgespalten werden, was beiAnlegern Befürchtungen über eine Destabilisierung des Markts für Digitalwährungenschürt. Doch auch generell gibt es einen Vertrauensverlust. Zwar taugen diedigitalen Münzen als Spekulationsobjekte. Als Zahlungsmittel ist insbesondereder Bitcoin aber nahezu unbrauchbar. Auch wenn man ihn mittlerweile amBillettautomaten der SBB kaufen kann, gibt es für die grösste Kryptowährung inder Schweiz bis jetzt nur rund 100 Akzeptanzstellen. Zudem sind Bitcoins keineRecheneinheit. Selbst Enthusiasten der digitalen Münzen geben ihren Wert inUS-Dollar oder Euro an. Und schliesslich sind Bitcoin und Co. auch schwerlichein Wertaufbewahrungsmittel. Dazu schwanken sie viel zu sehr. Auf denMassenmarkt ist die Architektur des Bitcoins ebenfalls nicht ausgerichtet.Allein eine Transaktion dauert etwa sieben Sekunden. Noch fragwürdiger ist derBitcoin mit Blick auf den Stromverbrauch. Der Betrieb des Netzwerks verbrauchtpro Jahr beinahe so viel Strom wie die Schweiz.
Schweizist Blockchain-Hochburg
Der Bitcoin-Absturzbestätigt unsere seit längerem eher skeptische Haltung zu Kryptowährungen. Dochdie zugrundeliegende Technologie der Blockchain ist vielversprechend. Dieseermöglicht die schnelle, sichere und transparente Verarbeitung vonDatentransaktionen und könnte zukünftig beispielsweise bei Börsengeschäftengenutzt werden. Die Schweiz nimmt bei Blockchain-basierten Aktivitäten weltweiteinen Spitzenplatz ein. Immer mehr Unternehmen mit Fokus auf diese Technologiesiedeln sich hier an. Vorreiter ist die Stadt Zug, welche sich als «CryptoValley» etabliert hat.