Die Gesellschaft verbraucht zu viel Energie. Die Faivre Energie SA, die Spezialistin für erneuerbare Energien, geht mit gutem Beispiel voran und reduziert ihren ökologischen Fussabdruck dank radikalen Investitionen massgeblich. Sébastien Faivre erklärt, wie das Unternehmen davon profitiert.
Von der Ölheizung zum Solarkraftwerk
Pascal Faivre war ein Pionier. Schon früh machte er sich Gedanken über Alternativen zu fossilen Energien. Als Anfang der 90er-Jahre Wärmepumpen aufkamen, gehörte der Unternehmer zu den Ersten im Berner Jura, die an die neue Technologie glaubten. Ein Jahrzehnt später war Faivre Energie erneut Vorreiter, diesmal mit Solaranlagen.
«In den letzten drei Jahren sind wir stark gewachsen», sagt Sébastien Faivre, der das Familienunternehmen 2014 von seinem Vater übernommen hat. «Wir merken, dass die Mehrheit der Hauseigentümer mittlerweile von erneuerbaren Energien überzeugt ist.» Der Boom war gut fürs Geschäft. Doch Faivre stellte fest, dass sich nachhaltige Lösungen nur dann glaubwürdig anbieten lassen, wenn er erneuerbare Energien in die eigene Infrastruktur integriert. Und diese war in die Jahre gekommen: Im Keller stand noch immer die alte Ölheizung. Der Geschäftsführer wollte nicht länger Wasser predigen und Wein trinken. «Unsere Gesellschaft verbraucht zu viel Energie. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und unseren ökologischen Fussabdruck reduzieren.»
Strom sparen mit effizienten Geräten
Wer Ressourcen sparen möchte, müsse zuerst einmal eine Energiebilanz aufstellen, erklärt Faivre. Und seine Bilanz war ernüchternd: 10'000 Liter Heizöl und 50'000 Kilowattstunden Strom verbrauchte der Betrieb pro Jahr. Die Strom- und Heizkostenrechnung belief sich auf 25'000 Franken jährlich. Faivre baute radikal um: Er ersetzte die Ölheizung durch eine Wärmepumpe, installierte Solarzellen und eine hochmoderne Elektro-Speicherlösung. Stromfresser machten effizienteren Geräten Platz, und Bewegungssensoren helfen, bei der Beleuchtung Strom zu sparen.
1'000 statt 25'000 Franken pro Jahr
So konnte Faivre den Energieverbrauch um 90 Prozent reduzieren. Heute betragen die jährlichen Kosten für Heizung und Strom gerade einmal 1'000 Franken. Den Energiebedarf kann Faivre während elf Monaten autonom decken. Möglich macht dies eine industrielle Batterie mit einer Kapazität von 210 Kilowattstunden. Damit ist die Firma einmal mehr Pionier. «Indem wir stets einen Schritt voraus sind, können wir unseren Kunden unsere Kompetenz demonstrieren», sagt Faivre.
Das gesamte Projekt kostete rund 250'000 Franken. In etwas mehr als zehn Jahren seien die Investitionen amortisiert, so Faivre. Dann will er noch einen Schritt weiter gehen. Sein Ziel: Die komplette Unabhängigkeit vom Stromnetz.
Weitere Nachhaltigkeitsbestrebungen
Faivre Energie SA wurde 2019 für den Raiffeisen Unternehmerpreis in der Romandie, an dem nachhaltiges Wirtschaften ein zentrales Kriterium ist, nominiert. Denn das Unternehmen wirtschaftet nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern ist auch in ökonomischer und sozialer Hinsicht wegweisend. Folgende Nachhaltigkeitsbestrebungen macht das Unternehmen:
Soziale Dimension
Ökologische Dimension
Ökonomische Dimension
Vom Ölheizungsspezialisten zum Experten für erneuerbare Energien: Faivre Energie hat eine sprichwörtlich nachhaltige Entwicklung hinter sich. Das 1975 in Delémont gegründete Familienunternehmen ist auf Wärmepumpen, Holzheizungen und Solaranlagen spezialisiert. Sébastien Faivre (Bild) führt den Betrieb in dritter Generation und beschäftigt 36 Mitarbeitende.