«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte

Die abrupte Zinswende fordert ihre ersten Opfer. Der Bankensektor gerät stark unter Druck. Wir rechnen mit einer anhaltend hohen Volatilität an den Finanzmärkten und bleiben defensiv positioniert.

   

Erste Kollateralschäden

Die rasante Zinswende fordert ihre ersten Opfer. Aufgrund fehlender Zinsabsicherungen musste die US-Regionalbank Silicon Valley Bank ihre Tore schliessen. Die Unsicherheiten und der Vertrauensverlust erfasste auch europäische Bankinstitute und führte in der Schweiz zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Die Notenbanken versuchen derweil, mit Liquiditätsspritzen eine grössere Bankenkrise zu verhindern.

 

Weitere Leitzinserhöhungen

Die Währungshüter liessen sich von den Wirren im Bankensektor nicht beeinflussen und erhöhten im März erwartungsgemäss abermals ihre Leitzinsen. Die jüngsten Inflationszahlen liegen noch immer deutlich über den Notenbankzielen und lassen vorerst keine Abkehr von der restriktiven Geldpolitik zu. Wir nähern uns zwar dem Ende der Zinserhöhungszyklen, baldige Zinssenkungen sind aber nicht zu erwarten.

    

Gemischte Konjunkturdaten

Die konjunkturellen Vorlaufindikatoren (PMI) zeigen ein gemischtes Bild. Während sich der Dienstleistungssektor sehr robust präsentiert, bewegen sich die PMI für die Industrie im kontraktiven Bereich. Wir gehen davon aus, dass die Zinserhöhungen nun zunehmend die Wirtschaft einbremsen werden. Zudem dürften die Banken aufgrund der jüngsten Entwicklungen ihre Kreditvergabe drosseln. Somit bleiben die Rezessionsrisiken erhöht. 

        

Volatiles erstes Quartal

Nach dem fulminanten Jahresstart verloren die Aktienindizes im März wieder an Terrain. Besonders volatil zeigten sich auch die Zinsen und damit die Obligationenmärkte. Trotzdem notieren beide Hauptanlageklassen in den ersten drei Monaten des Jahres im Plus. Gold profitierte von den Unsicherheiten im Bankensektor und erwies sich einmal mehr als guter Krisenschutz. Mit einem Plus von 7.0% in Franken gerechnet war das Edelmetall im ersten Quartal die beste Anlageklasse. Das Schlusslicht bildeten Schweizer Immobilienfonds mit einem Minus von über 2.5%. 

 

Defensive Anlagetaktik

Aufgrund der Zinswende und des geldpolitischen Gegenwinds ist unsere anlagetaktische Positionierung schon länger defensiv. Daran halten wir fest. Die jüngste Episode im Bankenbereich hat zudem die Bedeutung von zwei zentralen Aspekten beim Anlegen untermauert: erstens ein Qualitätsfokus bei der Einzeltitelselektion und zweitens die Wichtigkeit einer breiten Diversifikation.