Den Unternehmenserfolg mit Kennzahlen steuern

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Wissen Sie, wo Ihr Unternehmen steht? Und wie es sich in der schnelllebigen Wirtschaft weiterentwickeln kann? Die richtigen Kennzahlen, regelmässig erhoben, verschaffen Ihnen Klarheit und helfen bei der Unternehmenssteuerung. Erfahren Sie hier, wie Sie ein aussagekräftiges Kennzahlen-Cockpit zusammenstellen.

 

Was ist ein Kennzahlen-Cockpit?

Viele Unternehmer und Firmeninhaberinnen befinden sich im Blindflug, wissen nicht so genau, wo ihr Betrieb finanziell steht und wo die Chancen für eine Weiterentwicklung am grössten sind. Ein Kennzahlen-Cockpit – auch KPI-Dashboard oder Management-Cockpit   genannt – enthält die wichtigsten Informationen zur finanziellen Gesundheit und zur Leistungsfähigkeit eines Unternehmens und bildet die Grundlage für eine realistische Planung. Sorgfältig zusammengestellt wird Ihr KPI-Dashboard zur Steuerkonsole für Ihr Unternehmen.

 

Wissen, wie’s geht – das Video

Wie Sie aussagekräftige Kennzahlen zusammenstellen und was das für Ihr KMU bringt, zeigt Ihnen Isabelle Weber, Externe CFO für Startups und KMU, in unserem Video.

Take-away: Kennzahlen oder KPI (Key Performance Indicators) sollen diejenigen Informationen abbilden, die für die Steuerung des Unternehmens relevant sind. Wichtig ist, sie regelmässig zu erheben und auszuwerten.

 

So helfen Kennzahlen bei der Unternehmensführung

Mit den richtigen Kennzahlen wissen Sie jederzeit Bescheid über die finanzielle Situation Ihres Unternehmens und das Leistungspotenzial. Auf dieser Basis lassen sich fundierte strategische Entscheidungen treffen. Zudem sehen Sie rechtzeitig, wenn etwas schiefläuft, und können Gegensteuer geben. Das sind einige Beispiele, wie Ihnen Kennzahlen nützen:

  • Leistungsüberwachung: Monatsumsatz aufgeteilt nach Segmenten, Verrechnungsgrad und Projektmeilensteine – Leistungskennzahlen helfen Ihnen, das Potenzial der Verrechenbarkeit zu identifizieren.
  • Entscheidungsfindung: KPI zu den einzelnen Produkten und Produktgruppen zeigen, wo Ihr Unternehmen Geld verdient (oder liegen lässt), und helfen etwa bei der Ressourcenallokation und der Preisgestaltung.
  • Kommunikation: Kennzahlen dienen auch als Kommunikationsmittel. Extern, um die Leistung Ihres Unternehmens gegenüber Investoren, Kreditgebern und weiteren Geschäftspartnern aufzuzeigen. Intern, um den Mitarbeitenden die Unternehmensziele und die Aufgaben zur Zielerreichung zu verdeutlichen.

Wie Sie mit Ihrem Kennzahlen-Cockpit Ihr Unternehmen steuern, sehen Sie in unserer Checkliste (PDF, 86.5KB).

 

«Ein durchdachtes Kennzahlen-Cockpit bringt Transparenz, Klarheit und Planungssicherheit und macht das Geschäftsleben einfacher.»

Isabelle Weber, Externe CFO für Startups und KMU

 

 

Welches sind die wichtigsten Kennzahlen für Ihr Geschäft?

Kennzahlen, die die finanzielle Situation des Unternehmens spiegeln, sind für jedes KMU von zentraler Bedeutung. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Umsatz, Marge, Deckungsbeitrag und natürlich der Gewinn
  • Liquiditätskennzahlen: Bis wann bezahlen die Debitoren und bis wann müssen Sie die Kreditoren begleichen? Welchen Prozentsatz Ihrer Verpflichtungen könnten Sie tilgen – auf kurze, mittlere und lange Frist? Mit den sogenannten Liquiditätsgraden 1, 2 und 3 beurteilen Sie die Zahlungsbereitschaft Ihres Unternehmens. Prüfen Sie diese mindestens monatlich, je nach Situation auch wöchentlich oder sogar täglich.
  • Kapitalstruktur: Diese Kennzahl gibt Auskunft über die Finanzierung Ihres Unternehmens, also über das Verhältnis von Eigenkapital und Fremdkapital. Sind Ihnen Sicherheit und Unabhängigkeit wichtig, ist ein hoher Eigenfinanzierungsgrad von Vorteil.

Gut zu wissen: Wie Sie den Deckungsbeitrag, die Liquiditätsgrade und die Kapitalstruktur berechnen, erfahren Sie in unserem Artikel Kennzahlen & Co.. Dort finden Sie zudem weitere KPI im Finanzbereich.

 

Neben den genannten Kennzahlen gibt es unzählige weitere KPI, finanzielle und andere. Welche für Sie interessant sind, hängt vor allem von Ihrer Tätigkeit ab. Ein paar Beispiele:

Ein Produktionsbetrieb erfasst etwa die Produktionskosten pro Einheit, die Durchlaufzeit, die Ausschussrate und die Auslastungsquote der Maschinen.

Im Handelsunternehmen dagegen sind der Lagerumschlag sowie Verkaufs- und Margendaten pro Produkt und pro Produktkategorie interessant.

Das Dienstleistungsunternehmen wird den Auslastungsgrad der Mitarbeitenden, die Stundensätze, den Verrechnungsgrad (Verhältnis zwischen Anwesenheitsstunden und verrechenbaren Stunden) sowie die Kundenbindung analysieren.

Online-Shops messen die Konversionsrate, den durchschnittlichen Bestellwert, die Retourenquote, die Anzahl Besucher. Viele Softwares für Online-Shops bieten Tools für die Erfassung dieser KPI.

Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr. Verwenden Sie diejenigen Kennzahlen, die für Ihren Betrieb relevant sind. Generieren Sie diese in regelmässigen Abständen und nehmen Sie sich Zeit, sie zu analysieren.

 

«Lieber einige wenige Kennzahlen, die relevant sind, regelmässig verfolgen und Massnahmen ableiten, als einen Kennzahlen-Dschungel haben und den Überblick verlieren.»

Isabelle Weber, Externe CFO für Startups und KMU