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Anlagerisiken: Die optimale Strategie vereint Fakten und Gefühle
Welcher Risiko-Typ sind Sie beim Anlegen?
Lieben Sie das Risiko oder bevorzugen Sie Sicherheit? Egal welcher Typ Sie sind: Viel daran ändern können Sie nicht. Denn wie wir auf Risiken reagieren, ist uns grösstenteils in die Wiege gelegt. Das gilt auch für das Investieren. Während der eine primär Renditechancen sieht und bereit ist, dafür ein gewisses Risiko einzugehen, befürchtet der andere sinkende Börsenkurse – und hortet das Geld auf dem Sparkonto.
Männer in der Überzahl
Er investiert, sie spart: Das Beispiel ist nicht zufällig gewählt. Beim Anlegen sind Männer in der Überzahl. Insbesondere junge Männer sind tendenziell risikofreudiger. Aber auch Finanzwissen spielt eine Rolle: Wer wenig über die Börsenwelt weiss – oder das eigene Wissen als ungenügend empfindet – ist beim Anlegen zurückhaltender. Das trifft eher auf Frauen zu.
Risikobereitschaft und Risikofähigkeit
Trotz geschlechtsspezifischer Tendenzen: Risikobereitschaft ist ein individueller, subjektiver Wert. Es geht darum, mit welcher Strategie sich eine Anlegerin oder ein Anleger am wohlsten fühlt. Diese Risikobereitschaft sagt nichts darüber aus, welches Risiko tatsächlich tragbar wäre. Das wird über die Risikofähigkeit ermittelt. Hier geht es nicht um Gefühle, sondern um finanzielle Fakten.
Junge Menschen, die ihr Geld langfristig anlegen können, tiefe Fixkosten und wenige finanzielle Verpflichtungen haben und entsprechend viel sparen können, sind besonders risikofähig. Ein Beispiel: Eine 25-jährige Frau, die voll verdient, in einer Wohngemeinschaft lebt und keine Kinder hat, ist tendenziell viel risikofähiger als ein teilzeitarbeitender Mann Ende 40, der eine hohe Miete bezahlen und zwei Kinder versorgen muss – auch wenn letzterer wahrscheinlich risikobereiter ist.
Gefühle und Fakten vereinbaren
Um Risiken besser einschätzen zu können, hilft auch etwas grundlegendes Finanzwissen. Sparen klingt zwar nach Sicherheit. Aber Geld einfach auf dem Konto zu parkieren, ist risikoreicher, als man meint. Schon eine jährliche Inflation von zwei Prozent führt dazu, dass ein unverzinstes Kontoguthaben von 100’000 Franken nach 40 Jahren über die Hälfte des Werts verloren hat. Heisst konkret: Langfristig sind Verluste beim Anlegen zwar möglich, aber beim Sparen sind sie vorprogrammiert.
Was heisst das für Sie als (potenzielle) Anlegerinnen und Anleger? Mit Anlageentscheiden, die bei Ihnen Bauchschmerzen verursachen, werden Sie wahrscheinlich nicht glücklich. Allerdings sollten Sie sich auch bewusst sein, dass Ihre Gefühle nicht das alleinige Mass aller Dinge sind. Die beste Anlageentscheidung treffen Sie, wenn sowohl die Risikobereitschaft als auch die Risikofähigkeit in Ihre Überlegungen und Strategie einfliessen.
Auf Anlageexpertinnen und Anlageexperten setzen
Ihre Bankberaterin oder Ihr Bankberater unterstützt Sie bei der Definition der auf Sie zugeschnittenen Anlagestrategie. Auch Ihre persönlichen Präferenzen können dabei berücksichtigt werden, indem beispielsweise Gewicht auf nachhaltige Anlagen oder regionale Titel gelegt wird.