News

11.03.2019

Bargeld dürfte gefragt bleiben

 

Die 1000er-Note erhält einen neuen Anstrich und kommt am 13. März 2019 in den Umlauf. Im täglichen Gebrauch dürfte der neue Schein aber von den wenigsten regel-mässig genutzt werden. Dann schon eher die 100er-Note, welche als letzte Note der neuen Serie im kommenden September ersetzt wird. So oder so – Bargeld bleibt be-liebt.

Konkurrenz bekommt das Bargeld allerdings zunehmend von den Deb-itkarten (Maestro/EC-Karte, Postcard). Eine im 2018 publizierte Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wis-senschaften (ZHAW) und der Universität St.Gallen sieht diese, gemessen am Transaktionsumsatz, bereits auf Platz eins. Auch in einer aktuellen Comparis-Umfrage lagen Debitkarten im Beliebt-heits-Ranking mit 38 Prozent an vorderster Stelle. Mobile-Payment-Lösungen wie beispiel-sweise TWINT werden aktuell hingegen noch wenig genutzt. Deren Akzeptanz nimmt aber stark zu. Mehr als 40 Prozent der Befragten glaubt inzwischen, dass sich das Smartphone gegen die klassischen Karten durchsetzen wird.

Schweden als Vorreiter im bargeldlosen Bezahlen

Von schwedischen Verhältnissen sind wir hierzulande aber noch weit entfernt. Rund 60 Prozent der Haushalte nutzen dort mindestens einmal im Monat das TWINT-Pendant «Swish». Während Herr und Frau Schweizer im Schnitt rund 133 Franken im Portemonnaie haben, sind es bei den Schweden umgerechnet nur etwa 35 Franken. Für die Bürger ist der Trend zur bargeldlosen Ge-sellschaft jedoch mitunter unbequem. Jede zweite schwedische Bankfiliale nimmt kein Bargeld mehr an. In dünnbesiedelten Regionen sind 30 Kilometer bis zum nächsten Geldautomaten keine Seltenheit mehr.

Bargeld stirbt nicht so schnell aus

Der Enthusiasmus über eine bargeldlose Zukunft kennt aber nicht nur deshalb auch in Schweden Grenzen. Aus Sicht der schwedischen Notenbank spricht zudem die Verwundbarkeit im Falle von schweren Krisen gegen einen kompletten Abschied vom Bargeld. Und so plant die Reichsbank demnächst ebenfalls eine neue Notenserie auf den Markt zu bringen. Bare Münzen und Noten haben auch abseits solcher extremen Szenarien Vorteile. So ist Bargeld nicht nur anonym, es erlaubt auch jedem am Zahlungsverkehr teilzunehmen. Ausserdem hält es zur Disziplin an, denn das physische Geldausgeben ist «spürbarer» als die kleiner werdenden Zahlen auf dem Online-Konto. Nicht zuletzt ist Bargeld eine direkte Forderung gegenüber der Notenbank, «Kartengeld» hingegen nur eine Forderung gegenüber der (Haus-)Bank.