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Mr. Ermotti, one last time – UBS Quartalszahlen
Es war Sergio Ermottis letzter grosser Auftritt als scheidender CEO der Grossbank UBS.
Am vergangenen Dienstag präsentierte er die Geschäftszahlen zum dritten Quartal 2020. Wie von Experten erwartet konnte er dabei gute Nachrichten überbringen: Die Grossbank lieferte das beste Drittquartalsergebnis seit zehn Jahren. Unter dem Strich verdiente sie in der Periode von Juli bis September 2,1 Milliarden US-Dollar – dies entspricht einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr.
Gutes Resultat zum Abschied
Hauptgrund für die deutliche Gewinnsteigerung waren ein deutlich höherer Geschäftsertrag sowie der Verkauf der Fondsvertriebsplattform Clearstream. Deutlich zurückgegangen sind im dritten Quartal die Wertberichtigungen für Kreditrisiken: Nach zusammen 540 Millionen US-Dollar im ersten Halbjahr waren es zuletzt nur noch 89 Millionen US-Dollar. In Folge des guten Quartalsergebnisses schoss die UBS-Aktie am Dienstag um rund 2,7 Prozent nach oben und war damit unbestrittenere Tagesgewinner am Schweizer Markt (SMI). Den Jahresabschluss am 25. Januar 2021 wird dann bereits Ermottis Nachfolger, der Niederländer Ralph Halmers, präsen-tieren. Auch wenn die Ära Ermotti als Ganzes aus Aktionärssicht eher bescheiden ausfällt, so ist es ihm doch gelungen die Grossbank nach der Finanzkrise auf stabile Beine zu stellen: Mit mehr als 3,5 Billionen US-Dollar Kundenvermögen gilt die UBS aktuell als weltweit grösster Verwalter privater Vermögen.
Schuldenberge wachsen weltweit
Weniger erfreulich war hingegen die Bekanntgabe des US-Haushaltsdefizites für das Jahr 2020: Die Regierung in Washington hat ein Minus von 3‘100 Milliarden US-Dollar eingefahren – gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Verdreifachung. Hauptursache waren die Ausgaben zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Ein Ende des Schuldenmach-ens ist nicht in Sicht: Aktuell verhandeln Regierung und Kongress über ein weiteres Konjunkturp-aket in Höhe von rund 1,8 Billionen US-Dollar. Die USA stehen allerdings nicht allein vor einem immensen Schuldenberg. Auch die Schweiz kann sich keiner reinen Weste mehr loben: Das Eid-genössische Finanzdepartement rechnet derzeit für das laufende Jahr mit einem Corona-beding-ten Haushaltsdefizit von 20 bis 35 Milliarden Schweizer Franken.