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29.09.2022

SNB beendet Negativzinsumfeld

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat diese Woche ihren Leitzins um 0,75 Pro-zentpunkte auf 0,5 Prozent erhöht. Damit gehören Negativzinsen nach fast acht Jahren der Vergangenheit an. Weitere Zinserhöhungen werden nicht ausgeschlossen.

Obwohl die Attraktivität der hiesigen Valuta damit weiter steigt, fiel der Schweizer Franken gegenüber dem US-Dollar, dem Euro und dem britischen Pfund mit dem SNB-Zinsentscheid. Grundsätzlich hilft die starke Währung aber im Kampf gegen Inflation, da höhere Preise von Importgütern weniger ins Gewicht fallen.

Swiss Market Index auf neuem Jahrestief

Der Swiss Market Index (SMI) drehte zwar nach Bekanntgabe des Zinsentscheids der SNB ganz kurz ins Plus, büsste dann aber wieder an Wert ein. Der Index hat damit ein neues Jahrestief er-reicht. Die Nachrichtenlage an den Aktienmärkten ist schlecht und scheint sich täglich zu wiede-rholen: Inflation, steigende Zinsen, Rezessionsgefahr. Das drückt auf die Stimmung der Anleger. Kein Wunder also, dass die meisten Börsen im Vorfeld und im Nachgang des US-Zinsentscheids tiefer notierten. Unternehmensnachrichten fallen derweil spärlich an. So sieht sich der Nahrungs-mittelmulti Nestlé in Frankreich mit einer Klage über 250 Millionen Euro konfrontiert, weil Kon-sumenten mit E.coli-Bakterien verseuchte Pizzen verzehrt haben. Die Valoren haben darauf aller-dings nicht gross reagiert. Aus der Gunst der Anleger verabschiedet haben sich dagegen die Titel des Backwarenherstellers Aryzta. Eine Analystenrückstufung liess den Kurs zeitweise um bis zu 15 Prozent purzeln. Damit wurde ein grosser Teil der diesjährigen Überrendite mit einem Schlag ausradiert. Eine gute Woche verbuchte der Pharmazulieferer Bachem, der dank zweier Grossauf-träge deutlich zulegte. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Valoren seit An-fang des Jahres über die Hälfte ihres Wertes eingebüsst haben.

US-Notenbank Fed erhöht Leitzins erneut

In Übersee hat derweil die US-Notenbank Fed ihren Leitzins wie erwartet am Mittwoch um 0,75 Prozentpunkte auf 3 Prozent erhöht. Der Leitzins dürfte gemäss Prognosen der Währungshüter nun bis auf rund 4,5 Prozent steigen. Erst 2024 gehen die Währungshüter von einer Entspan-nung aus und unterstreichen damit, wie ernst ihnen der Kampf gegen die Inflation ist. Fed-Chef Jerome Powell nimmt durch die restriktive Zinspolitik bewusst eine Rezession in Kauf. Für das laufende Jahr reduziert die Fed ihre BIP-Wachstumsprognose von 1,7 Prozent auf 0,2 Prozent.