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Wasser gilt als Quelle des Lebens. Doch die Wasserknappheit nimmt zu. Investitionen in Unternehmen, die Lösungen für die dringliche Wasserproblematik entwickeln, haben langfristig ein beträchtliches Potenzial.

Das Wichtigste in Kürze

Wasser ist ein Grundbedürfnis und daher keine diskretionäre Ausgabe, was dieses Thema über die Geschäftszyklen hinweg widerstandsfähig macht.

Der steigende Wasserbedarf und die Dringlichkeit, die zunehmende Wasserverschmutzung in den Griff zu bekommen, schaffen vielversprechende Investitionsmöglichkeiten.

Die Umsetzung erfolgt mit einem Fonds, der sich bereits seit über 20 Jahren mit dem Thema Wasser auseinandersetzt.

Wasser ist ein knappes Gut

Wasser gehört zu den absoluten Grundbedürfnissen des menschlichen Lebens. Es gibt keinen Ersatz dafür – im Unterschied zu anderen Rohstoffen. Obwohl rund zwei Drittel der Oberfläche unseres Planeten mit Wasser bedeckt sind, entfallen davon gemäss WWF nur 3% auf Süsswasser und nur etwa 1% ist für den menschlichen Gebrauch verfügbar. Der Klimawandel, eine alternde Infrastruktur, die wachsende Bevölkerung, die zunehmende Verstädterung und steigende Anforderungen für Kläranlagensetzen strapazieren die vorhandenen Wasserressourcen und setzen die Abwasserwirtschaft immer mehr unter Druck. Eine beispielhafte Illustration dafür ist die durchschnittliche Tiefe des Grundwasserspiegels im Grossraum Dhaka (Bangladesch). Nach Angaben des Journal of Geographic Information System lag die durchschnittliche Tiefe des Grundwassers im Jahr 1989 bei 10 Metern. Im Jahr 2016 musste im Durchschnitt 60 Meter tief gegraben werden, um an Wasser zu gelangen.

In den letzten 100 Jahren hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht, während der Wasserverbrauch durch den Menschen um das Sechsfache gestiegen ist. Gemäss United Nations Global Compact leiden schon jetzt 3.6 Milliarden Menschen – fast die Hälfte der Weltbevölkerung – mindestens einen Monat pro Jahr unter schwerem Wassermangel. Der Klimawandel verschärft diese Problematik. Herausforderungen, die einst weit weg schienen, betreffen nun Menschen im Colorado River Basin in den USA oder an den Ufern des Rheins in Deutschland. 

Die Marktgrösse ist signifikant

Globaler Markt für Wasser-, Abwasser- und Abfalldienstleistungen 2022, in Mrd. US-Dollar

Quellen: GWI, Global Water Data 2023, Stifel, Weltbank, EPA, OECD, Regierung von Kanada, Unternehmensberichte, IFAT, FCC Environment, Elsevier, Pictet, Raiffeisen Schweiz Investment Advisory

Langfristig attraktive Anlagechancen bei Wasserunternehmen

Eine Lösung ist dringend nötig. Einerseits braucht es die Wissenschaft. Technologische Innovationen werden die Entwicklung neuer Lösungen in Bereichen wie Entsalzung, Ultraviolettfiltration und Wasserwiederverwendung vorantreiben und Menschen und Gemeinden dabei helfen, Wasser effizienter zu nutzen. Als Beispiel hat das Wasserforschungsinstitut der ETH ein neues dezentralisiertes Modell in der Siedlungswasserwirtschaft erarbeitet. Die Forscher sehen darin eine Chance für die Schweiz, ihre Wasserinfrastruktur effizienter und klimafreundlicher zu gestalten.

Es braucht aber auch den Einsatz der Unternehmen, denn laut CDP (Carbon Disclosure Project) sind 301 Milliarden US-Dollar an Unternehmenswerten in Gefahr, wenn die Firmen ihre Wasser­nutzung nicht verbessern und innovativer gestalten. In der Verbraucherindustrie gibt es bereits Unternehmen, die mit einem guten Beispiel vorangehen. Unilever hat zum Beispiel «trockene» Körperpflegeprodukte für wasserarme Gebiete eingeführt, während Nissans Regenwassersammlung und Abwasserrecycling es seinem indischen Werk ermöglicht, 130 Tage lang von externen Wasserquellen unabhängig zu sein.

Auch in der Versorgerbranche gibt es zahlreiche Innovationen. Eine Reihe von Kommunen und Behörden in den USA haben KI-Systeme implementiert, die potenzielle Geräteausfälle in Echtzeit erkennen. In Singapur überwachen und analysieren Sensoren die Geräusche in Rohren, um Lecks zu finden, und alarmieren wenn nötig automatisch das Public Utilities Board.

Der steigende Wasserbedarf sowie Effizienzsteigerungsmöglichkeiten dürften dem Markt rund ums Thema Wasser in den nächsten Jahren ein konstantes Wachstum verleihen. Gemäss Schätzungen (siehe Grafik) ist der gesamte globale Wasser-, Abfall- und Abwassermarkt rund 1.4 Billionen US-Dollar schwer und wächst jährlich um 4% bis 6%. Das schnellste Wachstum dürfte von der industriellen Wassernachfrage ausgehen. Heute entfallen 20% des weltweiten Wasserverbrauchs auf die Industrie und Energiewirtschaft. Bis 2050 wird sich der Anteil voraussichtlich auf 50% erhöhen. Geografisch gesehen wird das Wachstum der industriellen Wassernachfrage hauptsächlich von den BRICS-Staaten ausgehen. Das liegt daran, dass Aktivitäten wie die Herstellung von Computerchips oder die Stromerzeugung sehr wasserintensiv sind.

Innerhalb der Versorgungsbranche wächst das Segment der Datenerfassung ebenfalls weit über dem Trend. Schliesslich wird auch für die Abfallwirtschaft ein deutlicher Anstieg erwartet, da sich der Zugang zur sanitären Grundversorgung weltweit verbessert.

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