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06.01.2017

Aktien bleiben eine unverzichtbare Ertragsquelle

Aktien bleiben eine unverzichtbare Ertragsquelle

Trotz verschiedener Turbulenzen erwies sich 2016 insgesamt als gutes Aktienjahr. Das lässt auch für das neue Jahr hoffen, das mit einigen potenziellen Unruheherden aufwartet. Ein Grund mehr, auf breite Diversifikation und gute Dividendenzahler zu setzen.

2016 entwickelte sich zu einem grundsätzlich positiven Jahr für Aktienanleger, trotz des düsteren Jahresauftaktes infolge schwacher chinesischer Stimmungsdaten und erhöhter globaler Wachstumssorgen. Es kam zu zahlreichen einschneidenden Ereignisse, die für zeitweilig heftige Marktturbulenzen sorgten. So vermochten letztlich weder der unerwartete Entscheid der Briten zum EU-Austritt, noch der überraschende Wahlsieg von Donald Trump und auch nicht das gescheiterte Verfassungsreferendum in Italien die Aktienmärkte auf breiter Front nachhaltig zu verunsichern. Im Gegenteil: Sowohl in Europa als auch in den USA beschlossen viele Indizes das Jahr mit einem satten Plus – in Grossbritannien sogar im zweistelligen Bereich.

Ausnahmen bilden zum einen der italienische und zum anderen der Schweizer Leitindex, die eine deutlich negative Performance für das vergangene Jahr aufweisen. Während in Italien die unsichere politische und die Titel der sich nach wie vor in – teilweiser akuter – Krise befindlichen Banken belastend wirken, wurde der SMI vor allem durch die Pharmaschwergewichte Roche und Novartis sowie durch die Grossbanken nach unten gezogen. Gleichzeitig konnten Industrietitel, die Zurich und insbesondere Actelion mit zum Teil mehr als deutlichen Kursgewinnen aufwarten.

 

Mit breiter Diversifikation wappnen

Diese höchst unterschiedlichen Entwicklungen zwischen einzelnen Indizes aber auch zwischen und sogar innerhalb einzelner Sektoren unterstreichen, dass auch für 2017 eine breite Diversifikation innerhalb der Aktienquote unerlässlich ist. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass es auch 2017 zahlreiche Unruheherde geben wird, denen das Potenzial, für Verwerfungen an den Aktienmärkten zu sorgen, innewohnt. Dazu zählen etwa die Mitte März anstehenden Parlamentswahlen in den Niederlanden, für welche die Umfragen die europa- und eurokritische Partei der Freiheit von Geert Wilders in Front sehen. Aber auch der für spätestens Ende März vorgesehene Beginn des formalen EU-Austrittsprozesses Grossbritanniens oder die – wohl auf eine Stichwahl zwischen François Fillon und Marine Le Pen hinauslaufenden – Präsidentschaftswahlen in Frankreich könnten bei den Aktien zumindest für Unruhe sorgen.

All dies sollte jedoch keinesfalls einen Verzicht auf ein Aktienengagement bedeuten. Für den breit diversifizierten, ausgewogenen Anleger bilden Aktien zusammen mit den Obligationen weiterhin das Portfolioschwergewicht. Denn Dividendenzahlungen bleiben weiterhin eine unverzichtbare und attraktive Ertragsquelle. Ein bedeutender Umstand in Anbetracht der Tatsache, dass das Zinsumfeld auch 2017 – trotz etwas weniger expansiver Geldpolitik – nach wie vor weit von einem normalen Niveau entfernt bleiben sollte.

 

Marcel Crameri

Leiter Anlageberatung Raiffeisenbank Siggenthal-Würenlingen